Wiederholung: SRT
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N.BORGHINI Relativistische Quantenmechanik Elementarteilchenphysik<br />
∗ Einige Autoren benutzen, statt der hier verwendeten (+, −, −, −) Signatur für den metrischen<br />
Tensor (I.22a), der entgegengesetzten Konvention (−, +, +, +).<br />
I.2.2 Lorentz-Transformationen<br />
Sei eine lineare Transformation der Koordinaten x µ der Form<br />
oder äquivalent in Matrixform<br />
x µ → x ′µ = Λ µ νx ν , (I.24a)<br />
X → X ′ = ΛX, (I.24b)<br />
mit Λ der Matrix, deren Matrixelement (µ, ν) Λ µ ν ist.<br />
Die Transformation Λ wird Lorentz-Transformation genannt, wenn sie das Linienelement (I.22b)<br />
invariant lässt. Somit muss für jede infinitesimale Verschiebung dX, entsprechend einer transformierten<br />
Verschiebung dX ′ , die Identität<br />
dX T η dX = dX ′ T η dX ′<br />
gelten. Aus der Linearität der Transformation Λ folgt dX ′ = Λ dX, so dass diese Gleichung äquivalent<br />
zur Bedingung<br />
ist. Mithilfe der Matrixelemente lautet dies 12<br />
η = Λ T ηΛ (I.25a)<br />
ηµν = Λ ρ µ ηρσΛ σ ν. (I.25b)<br />
Bildet man die Determinante der Gl. (I.25a), so erhält man sofort det Λ = ±1. Infolgedessen<br />
bleibt das 4-Volumenelement d 4 x ≡ dx 0 dx 1 dx 2 dx 3 invariant unter Lorentz-Transformationen, da<br />
es sich transformiert gemäß<br />
d 4 x → d 4 x ′ = det Λ d 4 x. (I.26)<br />
Die Lorentz-Transformationen formen eine Gruppe, die sog. Lorentz-Gruppe (oder manchmal<br />
homogene Lorentz-Gruppe), die hiernach als L bezeichnet wird. 13<br />
Die Transformationen mit Determinante +1, die eigentlichen Lorentz-Transformationen, bilden<br />
eine Teilgruppe L+, die eigentliche Lorentz-Gruppe. 13 Darüber hinaus werden die Transformationen<br />
mit Λ0 0 > 0 orthochron gennant; diese bilden auch eine Gruppe, L ↑<br />
+ . Je nach den Vorzeichen der<br />
Determinante det Λ und der Komponente Λ0 0 erhält man die vier Zusammenhangskomponenten<br />
L ↑<br />
+ , L↓+<br />
, L↑−<br />
und L↓−<br />
der Lorentz-Gruppe.<br />
Bemerkungen:<br />
∗ In der Tat bleibt das Linienelement (I.21) invariant nicht nur unter der Lorentz-Transformationen,<br />
sondern allgemeiner unter den linearen Transformationen der Poincaré-Gruppe (oder inhomogene<br />
Lorentz-Gruppe), d.h. der Form<br />
x µ → x ′µ = Λ µ νx ν + a µ . (I.27)<br />
Die Transformationen mit Λ = 14 und a µ beliebig sind offensichtlich die Raumzeit-Translationen.<br />
∗ Aus Gl. (I.24a) folgt Λ µ ν = ∂x′µ<br />
.<br />
∂xν 12 Λ ρ µ ist das Element (ρ, µ) der Matrixdarstellung von Λ, und also das Element (µ, ρ) von Λ T . Manchmal findet<br />
man die Notation Λµ ρ anstatt Λ ρ µ. Jedenfalls bleibt der Zeilenindex solcher Lorentz-Transformationen oben, der<br />
Spaltenindex unten.<br />
13 Eine alternative Bezeichnung ist O(1,3); dementsprechend wird der Minkowski-Raum auch als R 1+3 bezeichnet,<br />
die eigentliche Lorentz-Gruppe als SO(1,3), und die eigentliche orthochrone Lorentz-Gruppe als SO+(1,3).<br />
I. Spezielle Relativitätstheorie 14