60-58D - der Keller Grundbau GmbH
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1.1.2 2. Planungselemente<br />
Dipl.-Ing. M. Stelte, Dipl.-Geol. A. Weber<br />
Welche Sicherungselemente kann man nun schon bei <strong>der</strong> Planung eines Tunnelbauwerks einbeziehen?<br />
Kriterien hierfür liefern Art und Lage des Tunnelvortriebs und damit verbunden prognostizierte<br />
Setzungsmulden, die anstehende Geologie und Art und Beschaffenheit von zu sichernden<br />
Bauwerken. Bereits in <strong>der</strong> Planungsphase können Injektions- und Düsenstrahlverfahren<br />
für die Lösung verschiedener Aufgaben vorgesehen werden. Geplante<br />
Düsenstrahlkubaturen können unterschiedliche Eigenschaften zur Erfüllung verschiedener Aufgaben<br />
haben. Dabei sind bodenmechanisch begründete Problemstellungen lösbar, es kann aber<br />
auch vortriebsbedingten, maschinentechnischen Anfor<strong>der</strong>ungen entsprochen werden.<br />
Es ist z.B. die Herstellung eines Setzungsschirmes durch eine Reihe überschnittener Soilcrete ® -<br />
Säulen zwischen Vortrieb und zu sichern<strong>der</strong> Substanz in <strong>der</strong> Örtlichkeit oftmals flexibel und<br />
unproblematisch realisierbar, da sich die Positionierung <strong>der</strong> Düsenstrahlsäulen nicht ausschließlich<br />
nach <strong>der</strong> Lage von Bestandsfundamenten o.ä. richten muss. Mit einer <strong>der</strong>artigen Bodenverfestigung<br />
wird das Durchbrechen <strong>der</strong> theoretischen Setzungsmulde im Vortriebsbereich eines<br />
Tunnels o<strong>der</strong> im Bereich eines Rohrvortriebes erzielt.<br />
Eine weitere Möglichkeit <strong>der</strong> Sicherungsmethode besteht bereits im Anfahrbereich einer Tunnelbohrmaschine.<br />
Dort können maschinenbautechnische Vorgaben einen verbesserten Boden<br />
erfor<strong>der</strong>n, <strong>der</strong> mit bestimmten Eigenschaften das „Einfahren“ in den gewachsenen Baugrund<br />
erleichtert. Diese Baugrundverbesserungen werden mit dem Soilcrete ® –Verfahren in kurzer<br />
Bauzeit und in allen gewünschten geometrischen Abmessungen wirtschaftlich hergestellt.<br />
Eher betrieblich orientierte Lösungen können entstehen, wenn zur Kontrolle <strong>der</strong> Schneidwerkzeuge<br />
an einer Tunnelbohrmaschine Düsenstrahlkubaturen in Vortriebsrichtung eingebaut werden.<br />
In diese sogenannten „Bahnhöfe“ fährt die Vortriebsmaschine planmäßig ein und wird dort<br />
angehalten. Im Schutze einer Kombination aus Stützdruck und Bodenverfestigung können dann<br />
die Werkzeuge in Augenschein genommen und gegebenenfalls gewechselt werden. Solche<br />
Soilcrete ® -Kubaturen können abhängig von örtlichen o<strong>der</strong> geologischen Randbedingungen als<br />
vollflächige Überdeckung des Ausbruchquerschnittes wie auch als Teilkubatur, z.B. als „Haube“,<br />
dimensioniert werden.<br />
Als weiteres Verfahren kann das Soilfrac ® -Verfahren eingesetzt werden, um Bauwerke in verschiedenen<br />
Phasen vor, während und nach dem Tunnelvortrieb setzungsarm zu hinterlassen.<br />
Hier besteht die Möglichkeit, schon vor dem Tunnelvortrieb eine Kontakt- bzw. Hebungsinjektion<br />
vorzunehmen um schon vorab eine gewisse Reserve an Verformungen zu gewährleisten.<br />
Dabei haben natürlich auch die durch die Injektionsmaßnahme verbesserten Eigenschaften des<br />
Baugrundes sowie die passive Wirkung von Injektionslanzen bzw. horizontalen Injektionsfächern<br />
(„bewehrte Erde“) einen Einfluss auf die Reduzierung <strong>der</strong> Setzungen. Durch die Baugrundverbesserung<br />
sowie die Tragwirkung des Materials <strong>der</strong> Injektionsrohre erhöht sich die Steifigkeit<br />
des Bodens, wie Abb. 2 zeigt.<br />
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