1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De

"Wir wissen, daß der Messias, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt, - der Tod herrscht jetzt nicht mehr als
Gewaltherr über Ihn!" (für "herrschen" steht im Griech. "kyrios" oder "Allherr sein", absolute Herrschaft ausüben).
Wir müssen dieses Auferstehungswort in seiner Umkehrung bedenken! Wenn Paulus sagt: "Der Tod herrscht jetzt
nicht mehr über Ihn!", was bedeutet dies anders, als daß er einmal über Ihn geherrscht hat! Der einzige Termin zu
dieser Todesherrschaft aber sind jene drei Tage, da Er im Tode und im Totenreich weilte - im Bilde Josephs - im
Kerker, im Gefängnis, in Ketten und im Stock.
6. Joseph wird zum Aufseher aller Gefangenen erhöht
Und Josephs Herr nahm ihn und warf ihn in den Kerker, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs gefesselt
liegen.
Und Jahwe war mit Joseph, und Er neigte sich ihm in Güte zu und gab ihm Gnade in den Augen des Fürsten des
"Hauses der Einschließung" (des Gefängnisses).
Und der Fürst des Kerkers übergab alle Gefangenen des Kerkers der Hand (d. h. der Vollmacht) Josephs; und
alles, was dort zu tun war: er wird der Handelnde! (d. h. von ihm ging nun jegliche Direktive aus). Nicht das
Geringste, das in seiner Hand war, besah der Fürst des Kerkers (oder: des Hauses der Einschließung), weil
Jahwe mit Joseph war; und was immer er tat, ließ Jahwe gelingen! (GN 39, 20-23 EB/KO-W)
In diesem Bericht sehe ich zwei Phasen:
1. Vers 20 bildet uns die totale Ohnmacht Christi im Totenreich ab. Darauf bezieht sich auch Psalm 105, 18:
"Man preßte seine Füße in den Stock, seine Seele kam in das Eisen, bis zur festbestimmten Zeit das
(Weissagungs)-Wort eintraf und das Wort Jahwes ihn als schlackenlos erwiesen hatte." In diesen drei
Tagen war der Christus total aktionsunfähig! Abgeschnitten von den Augen des lebendigen Gottes, der
Tyrannei des Todes und dem Spott, Hohn und Triumph seiner Mächte ausgeliefert, konnte Er den
Geistern der im Unglauben Entschlafenen die Heroldsbotschaft Seines Sieges gar nicht verkündigen!
Dies geschah nicht in den drei Tagen, die ja noch gar nichts von einem Sieg sehen ließen! Es geschah
nach Seiner Auferstehung!
2. Auf diese zweite Phase, da Er freiwillig ins Totenreich ging, um dort Seinen Sieg zu proklamieren, weisen
die Verse 21-23 von GN 39 hin. Ich erblicke in ihnen bereits einen Hinweis auf die Auferstehung Jesu
Christi. Da wurde Er im Geiste lebendig gemacht, und wiederum erscholl das Machtwort Gottes: "Du bist
mein Sohn, heute habe ich dich gezeugt!" So wurde Er zum "Erstling" aller im Tode Entschlafenen, zum
"Erstling aus Toten".
Der Fürst des Kerkers (der Tod, der im Auftrag des Teufels handelt) muß dem Joseph (dem Christus) alle
im Kerker Gefangenen (die Toten im Totenreich) in seine Hand geben und ihm zugleich die "Schlüssel" zu
den Totenräumen (die Vollmacht über den Tod) ausliefern.
Beachten wir die Aussagen:
Der Fürst des Kerkers übergab alle Gefangenen des Kerkers der Hand Josephs!
Denn Jahwe war mit Joseph!
Und alles, was dort zu tun war: Er wird der Handelnde! Und was immer Er tat, ließ Jahwe Ihm gelingen!
Welche Wende! Welch sieghafter Klang im Modell der Auferstehung! Zwar bleibt Joseph noch im Kerker, doch
weist diese zweite Phase auf Christi Aktionen im Totenreich in den 40 Tagen bis zu Seiner Erhöhung zum Throne
Gottes; von da aus werden auch Josephs Gespräche und Traumdeutungen für den obersten Bäcker und den
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