1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De

sein Zorn. Und Josephs Herr nahm ihn und warf ihn in den Kerker, an den Ort, wo die Gefangenen des Königs
gefesselt liegen. (GN 39,17-20; EB/KO-W)
Potiphar, der als "Fürst der Scharfrichter" die oberste Aufsicht über das Staatsgefängnis hat, bringt
seinen Sklaven in scheinbar gerechtem Eifer in den Kerker. Nach GN 40, 3 war dieser unmittelbar an das
Privathaus Potiphars gebaut.
Wir wollen auch darauf achten, daß er zum gleichen Zeitpunkt in den Kerker geworfen wird, wo dies auch dem
obersten Bäcker und dem obersten Mundschenken des Pharao widerfährt, die sich am Pharao "versündigt" hatten
und von seiner tyrannischen Laune hinweggefegt wurden.
So wird ja auch Jesus mit zwei Übeltätern, offensichtlich Mördern der Aufständigenbewegung, gekreuzigt und so
"unter die Übeltäter gerechnet" (Joh. 19, 18).
Noch einmal seien die Symbole geordnet dargestellt:
• Der Kerker = das Totenreich (hebr. scheol, griech. hades);
• Die Gefangenen = die Seelen der Abgeschiedenen im Totenreich (vgl. Ps. 107, 10-21);
• Der Kerkermeister = (wie auch Potiphar als Fürst der Scharfrichter) der Tod - einmal im Sinne des
kreatürlichen Sterbens, zum anderen als persönliche, gottfeindliche Macht (1. Kor. 15, 26);
• Der Pharao = der Satan als König über alle Finsternisbereiche, der die Rechtsbefugnis und Vollmacht
über den Tod besitzt (Hebr. 2, 14.15);
• Ägypten = das Gesamtreich der Finsternis, die "Einschließung".
Dafür, daß der Kerker in der Symbolsprache der Heiligen Schrift wirklich die tiefsten Verliese des Totenreiches
darstellt, seien einige Belege genannt, die von "Fesseln", "Gefesselten" und von "Ketten", von der "Grube" und
vom "Kerker" sprechen:
• Judas 6: Engel, die ihr Fürstentum (ihre Behausung, oder: ihre Körperlichkeit) verließen, werden zum
Gericht des großen Tages mit äonischen Ketten unter der Finsternis als Gefangene verwahrt.
• 2. Petrus 2, 4: Auch hier wird von diesen Engeln gesprochen: Gott hat sie nicht verschont, sondern sie in
den Tartarus hinabgestürzt, sie den Ketten der Finsternis überliefert und sie dadurch aufbewahrt für das
Gericht. – Ketten sind also ein Zeichen für Einkerkerung und Gericht, für ein Abgeschnittensein von der
bisherigen Existenz und für die Qual in der Gottesferne.
• 2. Samuel 22, 6 spricht darum von "Fesseln des Totenreiches", die den Messias "umringten".
• Psalm 107, 10-15: Hier werden die "Bewohner der Finsternis und des Todesschattens" genannt, die "in
Elend und Eisen gefesselt sind", weil sie widerspenstig gewesen waren gegen die Worte Gottes und
verachtet hatten den Ratschluß des Höchsten. Doch wird der Herr sie aus Finsternis und Todesschatten
herausführen und ihre Ketten zerreißen, nachdem sie ohne Helfer strauchelten und zu Jehova aus ihrer
Drangsal im Totenreich schrieen, und Er ihr Herz durch Mühsal beugte. Das Endziel dieser
Gerichtsmaßnahmen aber ist, daß sie die Güte Jehovas und Seine Wundertaten preisen!
• Hebräer 2, 14.15 bezeugt, daß der Teufel Rechtsbefugnis (oder: Vollmacht) über den Tod hat, doch auch,
daß Christus ihm durch Seinen Tod diese Befugnis nahm. Nach Offenbarung 20, 2 wird der Teufel im
Abgrund in Ketten gelegt und so seiner Wirksamkeit für 1000 Jahre völlig beraubt, so daß sich an ihm
Offenbarung 13, 10 erfüllt: "Wenn jemand in Gefangenschaft führt (so der Teufel durch den Tod!), so geht
er selbst in Gefangenschaft!" Er, der die Gefangenen des Todes in Elend und Eisen fesselte, wird selbst
gefesselt werden.
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