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1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De

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Dabei stand Er in jenen qualvollen Stunden unter dem Druck eines schier unlösbaren Rätsels: dieses war nicht<br />

Sein Tod am Kreuz, sondern die Ihm in Gethsemane geoffenbarte Tatsache, daß Er von den Augen <strong>des</strong><br />

lebendigen Gottes abgeschnitten und der Diktatur der satanischen To<strong>des</strong>mächte preisgegeben werden sollte,<br />

sowie Joseph den Willkürmaßnahmen Potiphars.<br />

Die ganze Schwere dieses Abgeschnittenseins von Gott verstehen wir erst, wenn wir bedenken, daß der Sohn mit<br />

Ihm von Ewigkeit her ungebrochene, ungestörte Liebesgemeinschaft hatte! Als Er in Gethsemane ausrief: "O<br />

Vater, wenn es sein kann, so lasse diesen Kelch an mir vorübergehen“, dachte Er nicht an den kreatürlichen Tod,<br />

sondern an das Hinabsinken ins Totenreich, an die Loslösung aus der Liebesgemeinschaft mit dem Vater und an<br />

die Herrschaft <strong>des</strong> To<strong>des</strong> über Seine heilige Seele, die drei Tage währen sollte.<br />

Sein Ruf am Kreuz: "Mein Gott, mein Gott, wozu hast Du mich verlassen?" ist eine Frage nach dem<br />

heilsgeschichtlichen Sinn der absoluten Gottesferne, die Ihn zu umhüllen begann, als Er für uns zum Fluche und<br />

zur Sünde wurde!<br />

Wurde Er in Gethsemane erhört? In einem Punkte ja: Er wurde aus dem Tode durch Totenauferstehung<br />

errettet. Darin wurde Er um Seiner Frömmigkeit willen erhört, als Er "in den Tagen Seines Fleisches Bitten<br />

und Flehen mit starkem Geschrei und Tränen dem darbrachte, der es vermochte, Ihn aus dem Tode zu<br />

erretten" (Hebr. 5, 7). Dies verwirklichte sich aber erst nach den drei grauenvollen Tagen Seines Weilens<br />

im Tode.<br />

Sein Gebetsruf in Gethsemane wird wohl so zu verstehen sein: O Gott, der ich jetzt abgeschnitten werde von der<br />

Liebesgemeinschaft mit Dir, der ich in den Kerker <strong>des</strong> To<strong>des</strong>, in die Einschließung und Drangsal und unter die<br />

Herrschaft der To<strong>des</strong>mächte sinken werde ... "errette mich aus der Gewalt <strong>des</strong> To<strong>des</strong>!" Oder wie Er es nach<br />

Psalm 22 am Kreuz betete: "In den Staub <strong>des</strong> To<strong>des</strong> legst Du mich (nun) ... errette vom Schwert meine Seele,<br />

meine einsame (vereinzelte, oder abgeschnittene) aus der Vollmacht <strong>des</strong> Hun<strong>des</strong>; rette mich aus dem Rachen<br />

<strong>des</strong> Löwen!" (V. 15.20-21). An dieser entscheidenden Stelle der Josephsgeschichte findet wieder ein<br />

Kleiderwechsel statt. Das in seiner Gier enttäuschte Weib (Israel) reißt dem Joseph (Christus) das Gewand der<br />

Sklaven Potiphars (den Leib der Niedrigkeit, die Menschengestalt) herunter und veranlaßt durch ihre Lügen die<br />

Auslieferung Josephs an den Kerker Potiphars (an die satanischen Mächte und die Gewalten <strong>des</strong> To<strong>des</strong>). Die<br />

Vollmacht der Finsternis bricht nun über ihn herein. Im Kerker muß Er die Gefangenenkleider anlegen, ein Bild für<br />

die Zwischenleiblichkeit im Totenreich bis zum Zeitpunkt der Auferstehung. <strong>–</strong><br />

Abschließend sei noch auf die Rolle <strong>des</strong> Weibes gegenüber dem leidenden Hiob hingewiesen, das angesichts<br />

seiner Leiden zu ihm spricht:<br />

"Hältst du noch immer fest an deiner Vollkommenheit? Sage dich von Gott los und stirb!" (Hiob 2, 9).<br />

Dies ist eine fast wörtliche Übereinstimmung mit den Worten der Volksmenge am Kreuz und bildet wiederum ein<br />

Spiegelbild <strong>des</strong> Verhältnisses Israels zu seinem Leidensmessias. <strong>–</strong><br />

5. Joseph wird in den Kerker geworfen<br />

Und sie (Potiphars Weib) ließ Josephs Kleid neben sich liegen, bis sein Herr nach Hause kam.<br />

Und sie redete zu ihm nach diesen Worten und sprach: "<strong>De</strong>r hebräische Sklave, den du uns hergebracht hast,<br />

kam zu mir, um mich lächerlich zu machen. Und es geschah, als ich meine Stimme erhob und (um Hilfe) rief, ließ<br />

er sein Gewand neben mir liegen und floh nach draußen!" Und es geschah, als sein Herr die Worte seines Weibes<br />

hörte, die sie zu ihm redete, indem sie sprach: "Nach diesen Worten hat mir dein Sklave getan", da entbrannte<br />

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