1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Kosmos! - denn auch Seine Brüder vertrauten Ihm nicht. Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Zeit (der mir verordnete<br />
Heilstermin - kairos) ist noch nicht gekommen...!" (Joh. 7, 1-6).<br />
Selbst ein Petrus beantwortet die Leidensverkündigung Jesu in der gleichen Haltung: "Und Petrus nahm Ihn<br />
beiseite und fing an, Ihn zu strafen, indem er sagte: Gott behüte Dich, Herr! Dies soll Dir keineswegs widerfahren!"<br />
(Matth. 16, 22). Durch solches typisch "menschliche <strong>De</strong>nken" wird er zum Versucher und "Widersacher“ Jesu<br />
(Satan bedeutet in diesem Zusammenhang lediglich "Widersacher" im Sinne von Psalm 109, 6; Petrus dachte<br />
zwar nicht göttlich, aber auch nicht dämonisch, sondern eben "typisch menschlich").<br />
Letzten En<strong>des</strong> entspricht dies alles den Grundlinien der Versuchung Josephs! Es ist die Versuchung, sich ohne<br />
sühnen<strong>des</strong> Selbstopfer schon zur damaligen Zeit in die Rechte der Gewalthaber dieses Kosmos einzusetzen und<br />
diese durch einen Handstreich zu beseitigen, obgleich der Wille Gottes solches noch nicht vorgesehen hatte.<br />
Noch in der gegenwärtigen Heilszeit muß ja der erhöhte Christus zur Rechten <strong>des</strong> Thrones darauf warten, daß<br />
Ihm der Vater alle Feinde zum Schemel Seiner Füße lege, denen bis zu diesem Ereignis noch eine kurze Zeit zur<br />
Opposition gegeben ist.<br />
Während Seines Erdenlebens war der Herr allen jenen Mächten und Gewalten untergeordnet; Seine Herrschaft<br />
über die Dämonen war noch keine umfassende Lösung <strong>des</strong> Machtproblems, sondern lediglich Vorzeichen der<br />
kommenden Gottesherrschaft!<br />
Das göttliche Heilsziel bestand für die damalige Zeit darin, daß Er als "Lamm Gottes" im Tode verblutete<br />
und so die rechtliche Grundlage zum Herrschaftswechsel im Universum schuf; dementsprechend wirkte<br />
Er während Seines Erdenlebens zwar auch als Messias, jedoch nur hinsichtlich Seiner Salbung zum<br />
Propheten in der Gleichheit Moses. Während der heutigen Heilszeit übt Er Sein Messiasamt vor allem als<br />
Hoherpriester aus, der Seine Gemeinde vor Gott vertritt und ihr Werden überwacht, während Er erst am<br />
Ende dieses Äons als der "König aller Könige" und der "Herr aller Herren" die Herrschaft über alle Welten<br />
ergreifen wird! Die bereits am Kreuz entwaffneten und besiegten Satansmächte werden nach Seiner<br />
messianischen Machtergreifung endgültig beiseite gesetzt.<br />
So ist Jesus der Messias (der Gesalbte) als Prophet, als Priester und als König zugleich, wobei selbst den<br />
Aposteln erst nach der Sendung <strong>des</strong> Heiligen Geistes der Schlüssel zur zeitlichen Anordnung <strong>des</strong> dreifachen Messiaswirkens<br />
Jesu geschenkt wurde (1. Petr. 1, 11).<br />
Was bewegte eigentlich das Weib Potiphars, das sich durch eine Verbindung mit Joseph Leben erhofft hatte,<br />
dazu, mit raffinierten Machenschaften dafür zu sorgen, daß Joseph dem Scharfrichter überantwortet und in den<br />
Kerker geworfen wurde? Nichts anderes als grenzenlose Enttäuschung und beleidigtes Selbstgefühl!<br />
Ebenso wird Israel durch Enttäuschung zum Feind seines Messias! Es ist darüber verärgert, daß Jesus von<br />
Nazareth ihm nicht zu Willen ist und sein Verlangen nicht erfüllt, sich als der Macht-Messias zu offenbaren; daß Er<br />
vielmehr den Weg <strong>des</strong> Verzichtes, <strong>des</strong> Leidens und der Erniedrigung, einen Weg der Selbstverhüllung<br />
entschlossen weitergeht, wird ihnen allen, auch den Jüngern, insonderheit dem Judas Iskarioth, zum Ärgernis!<br />
Das Kreuz ist und bleibt für Israel ein Skandal (skandalon = die Falle, das Ärgernis, der Anstoß)!<br />
Die Enttäuschung in falsch orientierten Erwartungen bewegte das “Weib Israel" dazu, durch hinterhältige politische<br />
Intrigen und mit den Mitteln der Lüge, Jesus von Nazareth dem "Scharfrichter <strong>des</strong> Teufels", dem Tode zu<br />
übereignen und in den Kerker <strong>des</strong> Totenreiches zu bringen! Wenn Joseph das Verlangen <strong>des</strong> Weibes erfüllt hätte,<br />
wäre er vermutlich nie zum Gefangenen geworden! Und wenn Christus die Erwartungen erfüllt hätte, die Israel<br />
63