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1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De

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Joseph selbst deutet es an, indem er sagt: Du versuchst mich, in die Rechte und Vollmachten deines Herrn<br />

gewaltsam, machtmäßig und durch eine Untat einzudringen! Du versuchst mich dazu, daß ich mich während<br />

seiner Abwesenheit durch Unrecht und Trug an seine Stelle setze.<br />

Wir dürfen also die Sache nicht nur moralisch sehen! Worin ging es letzten En<strong>des</strong>?<br />

Das einzige, was Joseph nicht zugänglich war, war der Rechtsanspruch seines Herrn diesem Weibe gegenüber!<br />

Er wurde von ihr aufgefordert, sich zur Zeit der vollen Gültigkeit dieses Rechtsanspruches, nur weil das Weib es<br />

so wollte, in die Rechte ihres Herrn einzudrängen und ihn gewaltsam dieser Rechte zu berauben. Ob ihm das -<br />

durch feingesponnene Intrigen - überhaupt hätte gelingen können, ist eine Frage; doch wäre Potiphars Weib auch<br />

vor einem Mord nicht zurückgeschreckt!<br />

Nun sei einmal versucht, dies auf den Christus zu deuten. Während Seiner Erniedrigung auf Erden ist an Ihn<br />

durch das "Weib Israel" immer wieder die eine Versuchung herangetragen worden: sich durch die Anwendung<br />

aller Seiner göttlichen Vollmacht bereits zum damaligen Zeitpunkt der Heilsgeschichte (also vor dem Kreuz und<br />

ohne Sein Kreuzesleiden) in die Rechte und Ämter <strong>des</strong> Fürsten dieses Kosmos einzudrängen und diesen aller seiner<br />

Macht zu berauben.<br />

<strong>De</strong>r Satan aber war damals als der "Fürst dieses Kosmos" zugleich der Herr <strong>des</strong> götzendienerischen Weibes. "Ihr<br />

seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun" sagt Jesus den Judäern (Johannes<br />

8, 44)!<br />

Immer wieder wollte Israel Ihn dazu auffordern, das Leiden zu umgehen und sich als Macht-Messias zu<br />

offenbaren. Die Versuchung Jesu in der Wüste haben wir so zu sehen, daß Ihm dort der Satan geschickt die<br />

Messias-Wünsche Israels offerierte: daß Er sich durch ein Schauwunder als der "Schau-Messias", durch das<br />

Wunder der Brotverwandlung als "Brot-Messias" und über die Anbetung <strong>des</strong> Satans als "Macht-Messias"<br />

offenbare, der alle Bedürfnisse der Seele und <strong>des</strong> Fleisches zu befriedigen vermag!<br />

Immer wieder zielt alles darauf hin, daß Er Seine messianischen Herrlichkeitsbefugnisse - die ja gewißlich einmal<br />

kommen werden - schon damals gebrauche. So sagt der Teufel bezeichnenderweise zu Ihm: Wenn Du huldigend<br />

vor mir die Knie beugst, werde ich Dir alle Königreiche dieses Kosmos, die mir unterstehen, unterordnen und Dich<br />

in meine Herrschaftsrechte einsetzen, und alle Reiche, Völker und Mächte <strong>des</strong> Kosmos werden Dir zujauchzen<br />

(man beachte, daß in Matthäus 12, 29 der Kosmos das "Haus <strong>des</strong> Starken" genannt wird - man vergleiche dies<br />

mit dem "Haus Potiphars"!).<br />

Wir denken hier auch an die Speisungswunder Jesu, die dazu führten, daß die Israeliten Jesus unter<br />

Druck setzen und zum Brotmessias machen wollten, der sie von der Last <strong>des</strong> Römerjoches befreien sollte.<br />

Sie sahen ja die prophetische Vorverkündigung Seiner Leiden gar nicht und drängten Ihn darum immer<br />

wieder zur Entfaltung Seiner messianischen Macht, die Ihn zum Herrn und König <strong>des</strong> Kosmos gemacht<br />

hätte.<br />

Seine leiblichen Brüder sind Sprecher der Volksmeinung, wenn sie im Hinblick auf das kommende Laubhüttenfest<br />

zu Ihm sagen:<br />

"Ziehe von hier nach Judäa, damit auch dort <strong>De</strong>ine Anhänger <strong>De</strong>ine (Messias)-werke sehen, die Du zu vollbringen<br />

vermagst; denn keiner tut etwas im Verborgenen, der das Bestreben hat, in der Öffentlichkeit bekannt zu werden.<br />

Wenn Du schon diese Dinge (d. h. Zeichen und Wunder) tust, dann zeige Dich (in <strong>De</strong>iner Machtfülle) dem<br />

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