1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
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neue verloben (Hos. 2, 16-22). Jeremia 31, 22: "Fürwahr, etwas Neues schafft Jehova auf Erden; das Weib<br />
wird den Mann umgeben." Israel, das charakterschwache Weib, das die Ehe gebrochen (Jer. 3, 1) und<br />
Götzen nachgelaufen ist, wird zurückkehren zu seinem Mann, Jehova, und sich an Ihn, den Starken<br />
(gäbär), anklammern und ihn umfangen, umgeben. Das ist wirklich Herzensbekehrung, die nur dadurch<br />
zustande kommen kann, daß Jehova etwas Neues schafft, also durch Neuschöpfung. Aus dem untreuen,<br />
ehebrecherischen Weib Israel soll ein treues, lieben<strong>des</strong> Eheweib werden. Wie das zustande kommt, ist das<br />
Kernproblem der Weissagung im Alten Bunde, das erst restlos in der Apokalypse gelöst wird. Jehova<br />
erkor sich Israel zur Braut nicht wegen der Anmut und Liebenswürdigkeit <strong>des</strong> Volkes; denn dieses hatte<br />
nichts aufzuweisen, sondern aus unverdienter Liebe und Gnade (Hes. 16, 6-13) ...<br />
Potiphars Weib erscheint in der Josephsgeschichte durch seine Bindung an den "Geweihten <strong>des</strong> Sonnengottes"<br />
als das hurerische Israel, das seinen ursprünglichen Ehebund brach!<br />
Mit wem treibt Israel Hurerei? Nach dem Zeugnis <strong>des</strong> ganzen A. T. mit "fremden" Götzen- und Göttermächten, mit<br />
den Herren und Fürsten <strong>des</strong> unsichtbaren Kosmos, mit den Göttern <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> Kanaan oder mit aus dem<br />
Auslande "importierten" Elohim (Göttern). Hinter den Götzen stehen reale dämonische Gottheiten, Fürstentümer,<br />
welche die Nationen regieren und ihnen (nicht Israel!) zeitweilig zugewiesen sind. Wenn Paulus sagt: "Was die<br />
Nationen opfern, opfern sie den Dämonen (1. Kor. 10, 20), so denkt er an die Götter der Völker, an die Götter<br />
Roms und Griechenlands, also auch an Jupiter-Zeus, Apollo, Merkur, Athenä, Diana usw. Darum nennt er auch<br />
die Athener in seiner Rede auf dem Areopag "sehr dämonenfürchtig" (Apg. 17, 22b EB/G).<br />
Immer wieder ging Israel "auf die Hügel unter die grünen Bäume", d. h. an die uralten Kultstätten der Kanaaniter,<br />
und vollzog dort den Götzendienst, indem es den Göttern Kanaans räucherte und ihnen so "Einfallspforten" in<br />
Gottes Land eröffnete, - die Möglichkeit zu immer neuen "Materialisationen". Dort geschahen reale Einbrüche aus<br />
der Finsterniswelt in den heiligen Schutzbereich, den Jahwe in "Seinem Lande" durch Israels Gesetz geschaffen<br />
hatte!<br />
Diese Götzendienste auf den Hügeln waren übrigens oft mit Mutterkulten und Fruchtbarkeitsriten<br />
verbunden und wurden darum in der Weise der "heiligen Hurerei" zelebriert; hiermit gewinnt die<br />
Bezeichnung <strong>des</strong> abtrünnigen Israel als "Hure" einen besonderen Akzent. <strong>De</strong>nken wir nur an Bileam, der<br />
Israel zur kultischen Hurerei im Dienste <strong>des</strong> "Ba'al-Peor" (<strong>des</strong> Herrn der Unzucht) verführte. Jahwes<br />
Eifersucht um Israel, Sein Weib, brachte ein furchtbares Gericht mit sich, dem 24 000 Glieder <strong>des</strong> Volkes<br />
Gottes erlagen (4. Mose 25, 1-5; 11; 31, 8.16)!<br />
Israel als abtrünniges Weib erscheint in der Josephsgeschichte - symbolisch betrachtet - im Bündnis mit den<br />
Mächten, Göttern und Herren dieses Kosmos, mit den <strong>Autor</strong>itäten und Gewalten <strong>des</strong> Satans, also im<br />
Götzendienst. Es ist, was seine Seite <strong>des</strong> Ehevertrages anbetrifft, nun nicht mehr vereinigt mit seinem<br />
rechtmäßigen Eheherrn JHWH (Jahwe), sondern mit Potiphar, der in seinem Namen "dem Sonnengott Ra<br />
geweiht" jene kosmischen Mächte darstellt; es sind die "Elementargeister <strong>des</strong> Kosmos" (stoicheia tou kosmou),<br />
von denen auch Paulus spricht. So wird hier Israel in einer hurerischen Abfallsehe abgebildet (dies ist nur<br />
symbolischprophetisch, nicht historisch zu verstehen).<br />
In welch umfassender Hingabe Israel wieder und wieder den "elohim" (den Göttern) diente, erfahren wir aus vielen<br />
Schriftzusammenhängen. Ich möchte einige nennen.<br />
5. Mose 32 wird das "Lied Moses" genannt. Aus diesem wunderbaren prophetischen Kapitel kann ich nur einige<br />
Verse herausnehmen, die das vorliegende <strong>Thema</strong> betreffen; doch sollten wir es einmal ganz lesen! Die zitierten<br />
Verse zeigen uns, wie Israel Seinen Gott JHWH verläßt, um "fremden" Göttern (elohim) zu dienen, daß es sich<br />
von "dem Felsen" abwendet, um "den Felsen" zu verfallen.<br />
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