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1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De

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erechtigte Ihn dann dazu, "uns anzupassen an das Erbteil der Heiligen in dem Lichte, uns herauszunehmen aus<br />

der Rechtsbefugnis der Finsternis und uns zu versetzen in Sein Königtum!" (Kol. 1, 12.13).<br />

<strong>De</strong>r Richter vollzog das Gericht an sich selbst!<br />

<strong>De</strong>r Freie wurde zum Sklaven!<br />

Die Sklaven aber wurden befreit. Um welch einen hohen Preis sind wir erkauft!<br />

3. Das Weib Potiphars<br />

Wenn sich das Geschick Josephs im folgenden zuspitzt, dann geschieht dies durch die verdammungsvolle Rolle,<br />

die das Weib Potiphars spielt; sie reißt in einer offensichtlichen Scheinehe, die nur zu höfischen<br />

Repräsentationszwecken geschlossen wurde, die Initiative an sich, indem sie den vom Glück begünstigten<br />

Sklavenaufseher Joseph an sich binden will. Nach dem hebräischen Text war Potiphar ein Eunuch. Solche<br />

Repräsentationsehen hoher Staatsbeamter waren in Ägypten durchaus nicht ungewöhnlich, zumal im Orient die<br />

bloße Anzahl der angetrauten Frauen den Reichtum und die einflußreiche Stellung eines Mannes darstellte.<br />

Ich möchte einmal das ganze Geschehen in Obereinstimmung mit dem sonstigen Gebrauch <strong>des</strong> Stichwortes<br />

"Weib" in den prophetischen Schriften deuten. Nachdem von Israel bisher unter dem Bilde der "Herde Gottes"<br />

geredet wurde, die unter dem Einfluß "falscher Hirten" den "guten Hirten" verwirft, erscheint es hier unter dem<br />

Bilde <strong>des</strong> "Weibes" hinsichtlich seiner Bindung an die unsichtbaren Mächte dieses Kosmos (Potiphar).<br />

Von seiner Errettung aus Ägypten bis zum Bun<strong>des</strong>schluß am Sinai (dem Beginn <strong>des</strong> Ehebun<strong>des</strong> mit dem Jehova)<br />

erscheint Israel als die Braut Jahwes.<br />

Jahwe selbst hat sich ihr vermählt, Er ist der Eheherr (adon) und Israel Sein Weib, das "Weib Jahwes"; mit diesem<br />

Begriff wird ihr endgültiger Rechts- und Bun<strong>des</strong>stand umrissen.<br />

Wenn Israel aber in Treulosigkeit, in Abfall und Götzendienst den Bund bricht, wird es als Hure bezeichnet, die<br />

sich von ihrem rechtsmäßigen Eheherrn, dem "Gott und Heiligen Israels", abwandte, um mit den Mächten der<br />

Finsternis "Hurerei" zu treiben.<br />

Dann muß Gott Sein Volk ins Gericht dahingeben, da Er nicht von ihm lassen will; im Gericht aber erscheint es als<br />

trauernde Witwe (Klagel. 1, 1).<br />

Dazu sei Heinrich Langenberg zitiert, der diese Namen in seinem Buch "Die prophetische Bildsprache der<br />

Apokalypse" wie folgt beschreibt:<br />

In den prophetischen Büchern <strong>des</strong> A. T. ist das Bild sehr betont und ganz klar. Jesaja 61, 1 schildert die<br />

Braut in den Gewändern <strong>des</strong> Heils, umhüllt mit dem Rock der Gerechtigkeit - wie eine Braut, die ihren<br />

Brautstaat anlegt. <strong>De</strong>r Brautschmuck Zions ist der neue Kindersegen. Jesaja 49, 17 f.: "Herbei eilen deine<br />

Erbauer; deine Zerstörer und Verwüster verlassen dich. Erhebe ringsum deine Augen und schaue! Sie<br />

alle versammeln sich, kommen zu dir. So wahr ich lebe, spricht Jehova, sie alle sollst du wie einen<br />

Schmuck dir anlegen und sie dir umgürten wie eine Braut."<br />

Die Jugendgeschichte Israels wird verglichen mit einem idealen Brautstand. Jeremia 2, 2: "Ich gedenke<br />

der Zuneigung deiner Jugend, der Liebe deines Brautstan<strong>des</strong>, da du hinter mir herzogst in der Wüste, im<br />

Lande, da nichts besät wird." Diese Zeit war ein verhältnismäßig idealer Brautstand im Vergleich mit der<br />

späteren Geschichte, die einem fortwährenden Ehebruch entspricht. <strong>De</strong>shalb wird Israel als Ehebrecherin<br />

oder Hure bezeichnet. Doch Jehova will sich <strong>des</strong> untreuen Weibes wieder erbarmen und sich mit ihm aufs<br />

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