1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De

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05.05.2013 Aufrufe

Der Tod, den Er erleidet, ist weit mehr als jeder andere Menschentod! Was Er am Kreuz und in jenen Tagen im Totenreich erleidet, ist schlechthin das ewige Gericht: Er trägt die Sünde Israels! Er trägt die Sünden der ganzen Welt! Er wird zur Sünde und zum Fluche gemacht. Er wird in der "Stunde der Vollmacht der Finsternis" abgeschnitten von den Augen des Lebendigen und von Ihm verlassen. Er wird zur "Schlange am Pfahl" und leidet außerhalb des Lagers Israels. Dort trägt Er nicht nur alle Sünden, sondern auch alle Sündenfolgen, also auch alle Gerichte, einschließlich der kommenden äonischen Gerichte, in ihrer vollen Schwere. Wie sich bei geologischen "Verwerfungen" durch Einbrüche und Umbrüche der Erdrinde bestimmte Schichten plötzlich in anderer Lage an anderer Stelle wiederlinden, so wird an dieser Stelle der Josephsgeschichte das Leidensthema auf einer anderen Ebene wiederholt. Nun sind die "bösen Weingärtner" nicht mehr die Pharisäer, Priester und Schriftgelehrten Israels, sondern satanische Mächte im Unsichtbaren, die nach dem Erbe des Sohnes, also nach dem endgültigen Besitz der ganzen Schöpfung greifen; daß ihnen der "Weinberg" vom Herrn des Weinberges tatsächlich für gewisse Zeit überlassen ist, kommt unter anderem ja auch im Namen des Satans zum Ausdruck, der "Fürst dieses Kosmos" und “Gott dieser Weltzeit" genannt wird, und seine Gewaltigen "Fürsten dieses Äons" (Joh. 12, 31; 2. Kor. 4, 4; 1. Kor. 2, 7.8). Dies alles spiegelt sich nun auch in den Namen des zweiten Teiles der Josephsgeschichte: Ägypten (hebr. mizrajim) = Kerker, Gefangenschaft, Drangsal, Einschließung. Die Ägypter selbst nannten ihr Land "kemet" = schwarzes, finsteres Land. Schon die Namensbedeutung weist also auf die Macht der Finsternis, auf Tod, Todesangst und Versklavung hin. Der "Kerker" deutet auf das Totenreich, und der Mensch ist darum "durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Sklaverei unterworfen" (Hebr. 2, 15). Der Pharao ist als der Herrscher Ägyptens, der König der "Angst, der Drangsal und des Kerkers", also ein Bild des Satans, der alle finsteren Bereiche seiner Einflußsphäre beherrscht. Dies kommt besonders klar in Hebräer 2, 14 zum Ausdruck, wo bezeugt wird, daß der Teufel "die Vollmacht (oder: die Rechtsbefugnis) des Todes hat". Auch Matthäus 12, 25-30 spricht davon, daß er ein hochorganisiertes, in Willen, Plan und Ziel einiges Königreich regiert! Potiphar (ägyptisch: pa-di-pa-ra oder pete-f-re) bezeugt den Tatbestand von Hebräer 2, 14.15 noch deutlicher: Das Hebräische: "potiphar / serim pareoh / sar ha tabachim / isch mizri" bedeutet: Potiphar ist ein Eunuch (Kämmerer) des Pharao, ein Fürst seiner Scharfrichter (Henker oder Liktoren, also der "SS des Pharao"); daß ihm die Todesgerichtsbarkeit unterstand, zeigt auch, daß der Kerker unmittelbar an sein Privathaus angebaut war (vgl. Kap. 40, 3 der GN). "sar-ha-tabachim" heißt eigentlich "Fürst der Schlächter"; so dürfen wir ihn also als den "Chef des ägyptischen Staatssicherheitsdienstes" sehen; die Formel schließt mit "isch mizri" = ägyptischer Mann. Der Name Potiphar bedeutet: "Weihegabe für Ra" (oder Re, den Sonnengott) bzw. "der Sonne geweiht" oder "Geschenk des Erschienenen (Sonnengottes)". Vermutlich war er der Schwiegersohn des Priesters zu Ort (= Heliopolis = Sonnenstadt) mit gleichem Namen (GN 46, 20). So ist er einer der obersten Hofbeamten Pharaos und steht in enger Bindung zum Götter- und Götzenkult. Er ist ganz und gar ein Mann "seinem Handwerk gemäß", doch sollten wir bedenken, daß auch er zu diesem Werk von Gott bestellt ist, und daß dieser ihm die "Rechtsbefugnis des Todes" übereignet hat (vgl. Hebr. 2, 14 mit Jes. 54, 16). Zusammenfassend sei gesagt: Hier wird unter den Namen Ägypten, Pharao und Potiphar der Raum der unsichtbaren Welt aufgerissen, sonderlich der satanischen Herrschaft, und es wird zugleich etwas sichtbar von dem Götzen- und Dämonendienst, der in diesem Raume geschieht; denn "alles, was die Nationen opfern, opfern sie den Dämonen". Darauf weist sonderlich der Name Potiphar hin. Joseph nun wird Potiphars Sklave. Christus nimmt nach Philipper 2 "Sklavengestalt an", was durch das Sklavengewand Josephs vorgeschattet wird; Er wird "um des Todesleidens willen" für kurze Zeit "unter die Engel 54

(die Sklaven Gottes) erniedrigt", ja, Er nimmt "Fleisch und Blut der Kinder an", die Gleichheit mit dem Fleisch der Sünde, um überhaupt den Tod erleiden zu können. So tritt er ein in das Reich dessen, der die Vollmacht des Todes hat, in das "Haus" des größten Sklavenhalters in der Schöpfung. Die ganze Schöpfung ist ja der Sinnlosigkeit, der Sklaverei der Vergänglichkeit unterworfen und wartet darum auf ihre Befreiung zur "Freiheit der Herrlichkeit der Söhne Gottes" (Röm. 8, 19-22). Um dieses Ziel herbeizuführen, wurde Christus selbst "Sklave" und unterwarf sich Potiphar - dem Gesetz des Todes und aller seiner Folgen! 13 Jahre lang dient er als Sklave und wird auf Potiphars Gebot in den Kerker geworfen - beides aber ist ein Geschehen in Potiphars "Haus". Zahlensymbolisch weist ja die 13 auf Rebellion, Aufruhr, Sünde, Chaos und Verderben hin, andererseits aber bildet sie die Hälfte der hochheiligen Jehovazahl 26 (die Quersumme des JHWH-Namens); so stellt das Leiden des Jehova-Christus als Sklave des Todes eben nur die "eine Seite Seines Weges" dar, der sich erst durch Seine Erhebung in die Herrlichkeit, durch die Begabung mit dem Namen über alle Namen vollendet; die 13 wird zur 26 erhoben und geheiligt! "Leiden zuvor" und "Herrlichkeit danach" bilden das ganze Messiasprogramm, den vollen Namen Jehovas! Christus wird Sklave, um die Sklaven loszukaufen! Dazu führt Prof. Dr. J. Jeremias in "Der Opfertod Jesu Christi" aus: Neben der kultischen und strafrechtlichen Gedankenreihe steht eine dritte, die Paulus dem Sklavenwesen entnahm. "Erwerben" (1. Kor. 6, 20; 7, 23), "loskaufen" (Gal. 3, 13; 4, 5), "gegen Bezahlung" (1. Kor. 6, 20; 7, 23) sind hier die Stichworte: Christus hat uns durch seinen Tod aus der Sklaverei losgekauft. Das Bild aus dem Leben ... ist ... ein drastischer Vorgang: nämlich der stellvertretende Eintritt in die Sklaverei, um einen anderen Sklaven frei zu machen. Dieses kaum überbietbare Liebesopfer, den freiwilligen Verzicht auf die Freiheit um eines anderen willen, hat Paulus im Auge, wenn er 1. Korinther 13, 3 als Beispiel für höchste Aufopferung nennt: "... und ließe mein Leben brennen ..." "... wenn ich mir freiwillig (zur Befreiung eines Bruders) das Sklavenmal aufbrennen ließe und hätte keine Liebe, so wäre ich nichts!" Aus dem 1. Clemensbrief wissen wir, daß solche letzten Opfer in der ältesten Christenheit tatsächlich gebracht worden sind (55, 2). Das ist es, sagt Paulus, was Christus für uns tat. Wir waren in der Sklaverei der Sünde (Röm. 3, 9), des Gesetzes (Gal. 4, 5) und des Gottesfluches (Gal. 3, 13); der Gekreuzigte hat sich an unserer Stelle zum Sklaven dieser Mächte gemacht, um uns rechtmäßig loszukaufen (Gal. 3, 13; 4, 5). Man muß dabei die schreckliche Lage der Sklaven im Altertum vor Augen haben, die der Laune und Willkür ihrer Herren wehrlos preisgegeben waren ... wie ein Stück Vieh ..." Von solcher Willkür spiegelt auch die Geschichte Josephs etwas: nachdem Potiphar ihm anfangs jegliche Befugsgewalt über sein Haus und Besitztum gegeben hatte, warf er ihn ohne jede Untersuchung der gegen ihn erhobenen Vorwürfe, auch ohne Befragung der Zeugen in den Kerker, und zwar in die schärfste Form der Kerkerhaft, bei der seine Füße in den Stock geschraubt wurden. Dort wäre er bis zu seinem gewiß frühen Tode geblieben, wenn Gott ihn nicht wieder herausgeholt hätte! Die Überlieferung Christi an jene unsichtbaren versklavenden Mächte begann in jener Stunde vor seinem Gang zum Kreuz, die Er selbst die "Stunde der Vollmacht (oder: Rechtsbefugnis) der Finsternis" nennt; diese erfüllte 55

(die Sklaven Gottes) erniedrigt", ja, Er nimmt "Fleisch und Blut der Kinder an", die Gleichheit mit dem Fleisch der<br />

Sünde, um überhaupt den Tod erleiden zu können.<br />

So tritt er ein in das Reich <strong>des</strong>sen, der die Vollmacht <strong>des</strong> To<strong>des</strong> hat, in das "Haus" <strong>des</strong> größten Sklavenhalters in<br />

der Schöpfung. Die ganze Schöpfung ist ja der Sinnlosigkeit, der Sklaverei der Vergänglichkeit unterworfen und<br />

wartet darum auf ihre Befreiung zur "Freiheit der Herrlichkeit der Söhne Gottes" (Röm. 8, 19-22). Um dieses Ziel<br />

herbeizuführen, wurde Christus selbst "Sklave" und unterwarf sich Potiphar - dem Gesetz <strong>des</strong> To<strong>des</strong> und aller<br />

seiner Folgen!<br />

13 Jahre lang dient er als Sklave und wird auf Potiphars Gebot in den Kerker geworfen - bei<strong>des</strong> aber ist ein<br />

Geschehen in Potiphars "Haus". Zahlensymbolisch weist ja die 13 auf Rebellion, Aufruhr, Sünde, Chaos und<br />

Verderben hin, andererseits aber bildet sie die Hälfte der hochheiligen Jehovazahl 26 (die Quersumme <strong>des</strong><br />

JHWH-Namens); so stellt das Leiden <strong>des</strong> Jehova-Christus als Sklave <strong>des</strong> To<strong>des</strong> eben nur die "eine Seite Seines<br />

Weges" dar, der sich erst durch Seine Erhebung in die Herrlichkeit, durch die Begabung mit dem Namen über alle<br />

Namen vollendet; die 13 wird zur 26 erhoben und geheiligt! "Leiden zuvor" und "Herrlichkeit danach" bilden das<br />

ganze Messiasprogramm, den vollen Namen Jehovas!<br />

Christus wird Sklave, um die Sklaven loszukaufen! Dazu führt Prof. Dr. J. Jeremias in "<strong>De</strong>r Opfertod Jesu Christi"<br />

aus:<br />

Neben der kultischen und strafrechtlichen Gedankenreihe steht eine dritte, die Paulus dem Sklavenwesen<br />

entnahm. "Erwerben" (1. Kor. 6, 20; 7, 23), "loskaufen" (Gal. 3, 13; 4, 5), "gegen Bezahlung" (1. Kor. 6, 20;<br />

7, 23) sind hier die Stichworte:<br />

Christus hat uns durch seinen Tod aus der Sklaverei losgekauft. Das Bild aus dem Leben ... ist ... ein<br />

drastischer Vorgang: nämlich der stellvertretende Eintritt in die Sklaverei, um einen anderen Sklaven frei<br />

zu machen. Dieses kaum überbietbare Liebesopfer, den freiwilligen Verzicht auf die Freiheit um eines<br />

anderen willen, hat Paulus im Auge, wenn er 1. Korinther 13, 3 als Beispiel für höchste Aufopferung<br />

nennt: "... und ließe mein Leben brennen ..."<br />

"... wenn ich mir freiwillig (zur Befreiung eines Bruders) das Sklavenmal aufbrennen ließe und hätte keine<br />

Liebe, so wäre ich nichts!" Aus dem 1. Clemensbrief wissen wir, daß solche letzten Opfer in der ältesten<br />

Christenheit tatsächlich gebracht worden sind (55, 2).<br />

Das ist es, sagt Paulus, was Christus für uns tat. Wir waren in der Sklaverei der Sünde (Röm. 3, 9), <strong>des</strong><br />

Gesetzes (Gal. 4, 5) und <strong>des</strong> Gottesfluches (Gal. 3, 13); der Gekreuzigte hat sich an unserer Stelle zum<br />

Sklaven dieser Mächte gemacht, um uns rechtmäßig loszukaufen (Gal. 3, 13; 4, 5). Man muß dabei die<br />

schreckliche Lage der Sklaven im Altertum vor Augen haben, die der Laune und Willkür ihrer Herren<br />

wehrlos preisgegeben waren ... wie ein Stück Vieh ..."<br />

Von solcher Willkür spiegelt auch die Geschichte Josephs etwas: nachdem Potiphar ihm anfangs jegliche<br />

Befugsgewalt über sein Haus und Besitztum gegeben hatte, warf er ihn ohne jede Untersuchung der gegen ihn<br />

erhobenen Vorwürfe, auch ohne Befragung der Zeugen in den Kerker, und zwar in die schärfste Form der<br />

Kerkerhaft, bei der seine Füße in den Stock geschraubt wurden. Dort wäre er bis zu seinem gewiß frühen Tode<br />

geblieben, wenn Gott ihn nicht wieder herausgeholt hätte!<br />

Die Überlieferung Christi an jene unsichtbaren versklavenden Mächte begann in jener Stunde vor seinem Gang<br />

zum Kreuz, die Er selbst die "Stunde der Vollmacht (oder: Rechtsbefugnis) der Finsternis" nennt; diese erfüllte<br />

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