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1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De

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was ihm gehörte, daß Jahwe das Haus <strong>des</strong> Ägypters segnete um Josephs willen; und der Segen Jahwes breitete<br />

sich über alles, was er besaß, im Hause und auf dem Felde.<br />

Und er überließ alles, was ihm gehörte, der Hand Josephs und kümmerte sich neben ihm um gar nichts, außer um<br />

das Brot, das er aß. (GN 37, 36; 39, 1-6 EB/KO-W)<br />

Eine grundsätzliche Vorbemerkung!<br />

Es hat mich früher immer gestört, daß die Josephsgeschichte - symbolisch betrachtet - zweimal vom Tode <strong>des</strong><br />

Christus spricht: zum einen, wenn sie berichtet, wie ihn seine Brüder in die "wasserlose Zisterne" werfen, um ihn<br />

anschließend in die Hände der Heiden zu überliefern, die ihn dann an die Mächte Ägyptens verkaufen (die<br />

"wasserlose Grube" ist zweifellos das Totenreich, der Scheol).<br />

Doch noch einmal erscheint ein Bild für den Christustod und das Totenreich, wenn uns der zweite Teil von Kapitel<br />

39 ab erzählt, daß der Sklave Joseph von seinem Herrn Potiphar in den Kerker geworfen wird. Das Gefängnis<br />

oder der Kerker ist nun ebenfalls ein Symbol, das die Heilige Schrift für das Totenreich und die im Abgrund<br />

herrschenden Mächte benutzt; dies soll später noch im einzelnen nachgewiesen werden.<br />

Jene scheinbare Wiederholung aber birgt einen tiefen Sinn, den viele bei ihrer Beschäftigung mit dem Leiden<br />

Christi übersehen.<br />

Wir müssen wissen, daß sich in prophetischen und symbolisch-typischen Zeugnissen die verschiedenen<br />

Aussagen oft durchdringen, so dass die einzelnen Aussagekreise nicht eindeutig voneinander getrennt werden<br />

können; sie "überlappen sich". Wie oft sprechen die Schriftpropheten in einem Atemzug oder in häufigem Wechsel<br />

von dem leidenden und dem über die Völker triumphierenden Messias (Sach. 9 ist ein Beispiel dafür).<br />

So werden auch in der typischen (vorbildlichen) Prophetie Wiederholungen ausgesprochen; es erscheinen<br />

einander überschneidende Aussagekreise -, allerdings oft auf einer anderen Ebene. So ist es auch hier: Im Bilde<br />

der wasserlosen Grube wird die Seite <strong>des</strong> irdischen To<strong>des</strong> Jesu beleuchtet, der von den "Brüdern", von Israel und<br />

seiner Führerschaft bewerkstelligt wird; wir könnten da von der irdisch-nationalen Ebene sprechen. In dieser<br />

Schau sind die "falschen Hirten", die "bösen Weingärtner", die "Brüder Josephs" die Obersten und Führer Israels,<br />

und das Volk Israel erscheint als "Gottes Herde".<br />

In Kapitel 39 beginnt eine zweite Aussageebene, die ich schon in der <strong>Thema</strong>tik zum Ausdruck gebracht habe. Im<br />

Bilde Josephs wird Christus durch die Hände der Heiden "nach Ägypten verkauft", wird dort zum Sklaven <strong>des</strong><br />

Obersten der Henker, <strong>des</strong> Gewalthabers der To<strong>des</strong>vollstreckung, und wird schließlich im Machtbereich Ägyptens<br />

in den Kerker <strong>des</strong> To<strong>des</strong>geworfen. Die Gewalten Ägyptens stellen die unsichtbaren Fürstentümer und <strong>Autor</strong>itäten,<br />

aber auch die Vollzugsmächte <strong>des</strong> To<strong>des</strong> dar, unter die sich Christus erniedrigte. Diese Erniedrigung begann<br />

damit, daß Er "Sklavengestalt annahm", für kurze Zeit "geringer wurde als die Engel" (Hebr. 2), und endete in<br />

jenen schauerlichen Tagen, da Er vom Tode und seinen Mächten beherrscht wurde. Hier tritt Seine<br />

Auseinandersetzung mit dem Satan, mit <strong>des</strong>sen Fürsten und Gewalten, mit dem Tode, den To<strong>des</strong>mächten und<br />

dem Totenreich in ihr entscheiden<strong>des</strong> Stadium. Davon aber spricht symbolisch der nunmehr folgende Teil der<br />

Josephsgeschichte.<br />

Ich darf noch einmal wiederholen, wie sehr wir unsere Sicht beschränken, wenn wir den Tod Jesu nur medizinisch<br />

und historisch sehen! Sein Tod bestand eben nicht nur darin, daß Ihn "die Seinigen nicht aufnahmen" und Ihn<br />

durch "die Hände von Gesetzlosen ans Kreuz hefteten"! Hinter den Kulissen Seines irdischen To<strong>des</strong> vollziehen<br />

sich gewaltige Auseinandersetzungen in der unsichtbaren Welt, welche letztlich die To<strong>des</strong>überwindung zum Ziele<br />

haben!<br />

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