1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
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1. Joseph und sein Leiden durch die Brüder (Christus und Israel).<br />
2. Joseph unter der Gewalt Ägyptens (Christus und die unsichtbaren Mächte dieses Kosmos; Sein Leiden<br />
unter den To<strong>des</strong>mächten).<br />
Zum letzteren gehört sein Verkauf nach Ägypten, sein Aufenthalt als Sklave bei Potiphar, sein Weilen im Kerker<br />
und seine anschließende Erhöhung aus dem Kerker.<br />
Nur so können wir den symbolischen Sinn der scheinbaren Wiederholung <strong>des</strong> Leidensweges Christi im Vorbilde<br />
der Josephsgeschichte verstehen - als die beiden Seiten Seiner Erniedrigung und Seines To<strong>des</strong>! Die eine Seite<br />
schildert Sein Leiden in Israel, Sein Sterben durch Menschenhand, die zweite Seite Sein Leiden im Totenreich,<br />
wie überhaupt Seine Auseinandersetzung mit den kosmischen Gewalten.<br />
Nachdem ihm die Brüder sein Fürstengewand ausgezogen haben, bekommt er bei Potiphar das Knechtsgewand -<br />
das im eigentlichen Sinne erst den Leib <strong>des</strong> To<strong>des</strong> und der Sünde darstellt - und sodann im Kerker das<br />
Sträflingsgewand, das Christi Zwischenleiblichkeit im Scheol abbildet.<br />
Wodurch aber wurde er nach Ägypten gebracht? Durch den Plan und Ratschlag Judas!<br />
Hier ist es der Patriarch Juda, der seinen Bruder um <strong>des</strong> Gewinns willen, da er ja "unser Bruder, unser Fleisch ist",<br />
in die Hände der Heiden und durch diese nach Ägypten überliefert; durch den Ratschlag eines Mannes mit<br />
demselben Namen (Judas isch'karioth), der ebenfalls den Gewinn sucht, wird Jesus der Vollmacht Seiner<br />
irdischen und damit Seiner überirdischen Feinde ausgeliefert!<br />
Es ist wahrlich nicht von ungefähr, daß beide Männer den gleichen Namen tragen (Jesu Verräter nur in der<br />
griechischen Form). Daß Judas Iskarioth außer Jesus der einzige Judäer, also der einzige Jünger aus dem<br />
Stamme Juda war, setzt dem noch ein besonderes Licht auf! Es ist der Stamm <strong>des</strong> Mannes, der Joseph den<br />
Ismaelitern verkaufte, wie Judas Iskarioth seinen Herrn über die Männer <strong>des</strong> Hohen Rates in die Hände der<br />
gesetzlosen Römer.<br />
Auch der Verräterlohn stimmt überein! Wenn die Josephsgeschichte von 20 Silberschekeln spricht, so nennt sie<br />
den "Einkaufspreis" der ismaelitischen Händler, die Joseph dann nach allgemeinem damaligem "Tarif" in Ägypten<br />
für 30 Silberschekel weiterverkauften, wobei sie 10 Silberstücke verdienten (in 2. Mose 21, 32 wird uns dieser<br />
Preis eines Sklaven genannt). So ist es nicht zufällig, daß Judas Iskarioth für den Verrat Jesu den Preis eines<br />
Sklaven, also 30 Silberschekel erhält!<br />
Welchen Gewinn haben wir? heißt es in der Josephsgeschichte; wie ein fernes Echo schallt uns aus der<br />
Leidensgeschichte Jesu das Wort <strong>des</strong> Judas wider: "Was wollt ihr mir geben, wenn ich Ihn euch ausliefere?"<br />
Daß Juda einer der 12 Söhne Jakobs ist, Judas einer der 12 Jünger Jesu, ist weiterhin beachtlich. Und während<br />
es von Juda in Jakobs Segen heißt "Juda ist ein junger Löwe" (darum war ja auch das Panier dieses Stammes der<br />
Löwe, und Jesus ist der "Löwe aus Juda") bedeutet der Name Judas Ischk'arioth "Judas (Lobpreis)-Mann wie<br />
Löwen" (so nach Arthur Muhl).<br />
Sacharja 11 soll diesen Gedankenkreis beschließen; dazu sei bemerkt, daß der Prophet in den Versen 7-14 das<br />
drohende Gericht über Israel und den Preis für den guten Hirten schildert, in den Versen 15-17 dagegen den<br />
falschen Messias, der als verderblicher Hirte, als der Antichristus von Israel angenommen werden wird; beide<br />
Hirten muß der Prophet Sacharja - gleichsam in verschiedenen Rollen <strong>des</strong> Sühnedramas - darstellen. Lesen wir<br />
daraus die Verse 11-13:<br />
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