1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
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"Er nahm aber die Zwölfe zu sich und sprach zu ihnen: Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles<br />
vollendet werden, was durch die Propheten im Hinblick auf den Sohn <strong>des</strong> Menschen geschrieben ist; denn Er wird<br />
den Nationen überliefert werden und wird verspottet und gelästert und angespuckt werden ..."<br />
Hierzu eine Zwischenbemerkung: Wir erfahren ja aus den Evangelien, daß Jesu Feinde Ihn gerne selbst getötet<br />
hätten; etliche Male waren schon vor dem Kreuzestod Anschläge auf Sein Leben verübt worden. Wenn der Hohe<br />
Rat (70 Richter unter dem Vorsitz <strong>des</strong> Hochpriesters Kaiphas) in jenen Jahren der römischen Besatzung die<br />
To<strong>des</strong>gerichtsbarkeit besessen hätte, so wäre Jesus nach dem Gesetz von den Männern Israels gesteinigt<br />
worden! Weil aber das prophetische Wort bezeugt, daß "jeder Verfluchte am Holze hängen soll" (5. Mose 21, 23),<br />
und weil das prophetische Vorbild der am Pfahl erhöhten rettenden Kupferschlange erfüllt werden mußte (Joh. 3,<br />
14; 4. Mose 21), ja schließlich auch, weil Joseph von seinen Brüdern durch der Heiden Hände nach Ägypten<br />
verkauft wurde, hatte Gott die Weltgeschichte so gestaltet, daß für wenige Jahre um die Zeitenwende die<br />
To<strong>des</strong>gerichtsbarkeit an die römische Besatzungsmacht übergegangen war; darum mußte auch das To<strong>des</strong>urteil<br />
durch den Statthalter <strong>des</strong> römischen Kaisers bestätigt werden, und Jesus wurde nach der römischen<br />
Hinrichtungsweise wie ein Verbrecher an den Pfahl <strong>des</strong> Kreuzes genagelt.<br />
So wurde Er wirklich zur "Schlange" (zur Sünde und zum Fluch), damit die Wiedergeburt der Welt eingeleitet<br />
werden konnte (Joh. 3).<br />
Wie genau erfüllt Gott das Wort der Propheten! Wie mächtig gestaltet Er die Weltgeschichte, damit keines Seiner<br />
Worte jemals die Erfüllung vermißt!<br />
Jesus wird von Judas verraten (oder: überliefert). <strong>De</strong>r Hohe Rat Israels überliefert ihn in die Hände der Römer, die<br />
das To<strong>des</strong>urteil ausführen und Jesus so der Herrschaft <strong>des</strong> To<strong>des</strong> und seiner Mächte ausliefern.<br />
Wenn wir diese letzte Seite Seines Leidens übersehen und Jesu Tod immer nur medizinisch oder in mystischer<br />
Versenkung betrachten, also nur sehen, was vor Augen ist und was Ihm Menschen an äußerer Qual zufügten,<br />
dann gehen wir an einer entscheidenden Seite Seines Leidens vorbei.<br />
Wenn Er selbst von der "Vollmacht der Finsternis" spricht, so weist Er darauf hin, daß diese nach rechtlichen<br />
Verträgen handelte. <strong>De</strong>r Vater selbst hatte Ihn den Finsternisgewalten und To<strong>des</strong>mächten preisgegeben, um die<br />
Treue und den Gehorsam <strong>des</strong> Sohnes völlig zu erweisen! In der tiefsten Tiefe <strong>des</strong> Totenreiches, abgeschnitten<br />
von den Augen <strong>des</strong> Lebendigen, auch von den Kräften und Segnungen <strong>des</strong> Vaters, vollendete Er den Sohnesgehorsam.<br />
Dies ahnte Er in Gethsemane, davor schauderte Er zurück, das barg die notvolle Frage am Kreuz: "Mein Gott,<br />
mein Gott, wozu hast Du mich verlassen?" d. h.: Was ist der Sinn dieses letzten und grauenhaftesten Leidens?<br />
Von den drei Phasen Seiner Überlieferung spricht in besonderer Klarheit Apostelgeschichte 2, 22-24:<br />
"Jesum den Nazaräer, einen Mann, von Gott euch gegenüber (als Messias) bewiesen durch Machttaten und<br />
Wunder und Zeichen, die Gott durch Ihn in eurer Mitte tat, wie ihr selbst wisset, - Ihn - überliefert in<br />
Übereinstimmung mit einem bestimmten Ratsbeschluß und mit der Vorkenntnis Gottes - habt ihr durch die Hand<br />
von Gesetzlosen an das Kreuz genagelt und umgebracht. <strong>De</strong>n hat Gott auferweckt, nachdem Er die<br />
Geburtswehen <strong>des</strong> To<strong>des</strong> aufgelöst hatte, wie es ja auch unmöglich war, daß Er vom Tode festgehalten würde!"<br />
(G)<br />
So sehen wir also in der Josephsgeschichte zwei Phasen vorgebildet:<br />
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