1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
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Hier müssen wir bedenken, daß die "Grube ohne Wasser" im A. T. stets auf das Totenreich hinweist; "scheol"<br />
bedeutet "Grube".<br />
Im Scheol lechzen die Gefangenen nach dem Wasser <strong>des</strong> Lebens. Wir werden hier an den Bericht Jesu vom<br />
armen Lazarus und vom reichen Manne in der Qual erinnert, der nach einem Tropfen Wasser verlangte. Jesus ist<br />
von der Realität <strong>des</strong> Totenreiches und seiner beiden Aufenthaltsräume überzeugt (Luk. 16, 19-31). Hören wir auch<br />
in diesem Zusammenhang Sacharja 9, 11.12, wo Gott Seinen Messias anredet:<br />
"Und Du - um <strong>des</strong> Blutes <strong>De</strong>ines Bun<strong>des</strong> willen entlasse ich auch <strong>De</strong>ine Gefangenen aus der Grube, in welcher<br />
kein Wasser ist! Kehret zur Festung zurück, ihr auf Hoffnung Gefangenen! Schon heute verkündige ich, daß ich dir<br />
(gemeint ist Israel) das Doppelte wiedererstatten werde!"<br />
So aber handelte Israel an seinem Messias: Sie beraubten Ihn Seiner Herrlichkeit, zogen Ihm den Leib der<br />
Niedrigkeit aus, der noch in der Wesensgleichheit mit Gott stand, und warfen Ihn "nackt" in die "Grube <strong>des</strong><br />
To<strong>des</strong>". Seine Seele ging in den Ha<strong>des</strong> (Apg. 2, 24-28: Scheol [hebr.] und Ha<strong>des</strong> [griech.] bedeuten beide<br />
"Totenreich").<br />
Nachdem Jesus um Seiner Brüder willen Seine gottgleiche Herrlichkeit preisgegeben hatte, zogen sie Ihm nun<br />
auch noch den menschlichen Leib - das "Instrument der Gerechtigkeit" - aus; der wahre Tempel Gottes, in dem<br />
Gottes Fülle leibhaftig wohnte, wurde für drei Tage abgebrochen! Drei Tage hatte die Finsternis Vollmacht über<br />
den Sohn, drei Tage weilte Er im Tode, und der Tod herrschte königlich über Ihn (Röm. 6, 9). Welch grausiges<br />
Geschehen!<br />
In die Qual Seines Erlebens im Totenreich, in der "Grube ohne Wasser" kann uns Klagelieder 3, 52-55 und 4, 20<br />
einen Einblick geben:<br />
"Wie einen Vogel haben mich heftig gejagt, die ohne Ursache meine Feinde sind. Sie haben mein Leben in die<br />
Grube hinein vernichtet und Steine auf mich geworfen. Wasser strömten über mein Haupt; ich sprach:<br />
Abgeschnitten bin ich! Jehova, ich habe <strong>De</strong>inen Namen angerufen aus der tiefsten Grube ...!" (Sein<br />
Abgeschnittensein ist nach Jesaja 53, 8 und Psalm 31, 22 ein Abgeschnittensein "von den Augen <strong>des</strong><br />
Lebendigen"!)<br />
Und Kapitel 4, 20 bezeugt:<br />
"Unser Lebensodem, der Messias Jehovas, wurde in den Gruben gefangen, Er, von welchem wir sagten: In<br />
Seinem Schatten werden wir leben unter den Nationen!"<br />
Wie mag da auch bei Seinem Vater ein tiefes Trauern um den Tod Seines einziggeborenen Sohnes entbrannt<br />
sein, der unter der Tyrannei <strong>des</strong> To<strong>des</strong>fürsten und seiner finsteren Mächte so unsäglich litt!<br />
<strong>De</strong>r Vater trug Leid um seinen Sohn viele Tage und beweinte ihn! (GN 34.35) Wir wissen um die Zahl dieser Tage<br />
bis zu Seiner Auferstehung aus den Toten!<br />
Welcher Hohn und Zynismus spricht aus der Botschaft, mit der die Brüder das blutbefleckte Kleid Josephs -<br />
Sinnbild <strong>des</strong> toten Leibes Jesu - zurücksenden! Ist es nicht der gleiche Hohn, wenn die Führer Israels zum Mann<br />
am Kreuz hinaufrufen:<br />
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