1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
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Wir sehen schon hieran, daß "jener Träumer" in unseren gebräuchlichen Übersetzungen eine zu schwache<br />
Wiedergabe <strong>des</strong> Sachverhaltes ist; man dachte, als man dieses Wort erwählte, ausschließlich an den historischen<br />
Gehalt der Erzählung, also an die "Träume" Josephs. Doch waren auch diese mehr als bloße Träume, sie waren<br />
gottgesandte Traum-Visionen.<br />
Doch welchen Hohn, welche Verachtung und Lästerung diese Aussage enthält, enthüllt erst der hebräische<br />
Originaltext. In ihm heißt es wörtlich: Siehe! Da komm jener ba'al-ha-chalomoth! - d. h. der "Ba'al der Visionen"<br />
oder der "Ba'al <strong>des</strong> Orakels"!<br />
In diesem merkwürdigen Ausruf der Brüder mag ein Zweifaches mitschwingen. Zum einen: Da kommt der "junge<br />
Orakel-Gott"! oder aber, noch negativer: Da kommt der Abergläubische und Abgöttische, der, wie die umliegenden<br />
kanaanitischen Volksstämme, vom "Ba'al <strong>des</strong> Orakels" Weisung erhielt. Als volksgeschichtliche Parallele möchte<br />
ich nur das "Orakel zu <strong>De</strong>lphi" nennen.<br />
Die Brüder begegnen dem göttlich bezeugten Anspruch Josephs auf die Herrschaft mit der Lästerung durch einen<br />
Baalsnamen! Liegt der gleiche Sachverhalt nicht auch bei der "Beel-zebul"-Lästerung vor, welche die Führerschaft<br />
Israels gegen Jesus aussprach, weil dieser Seinen Anspruch auf Messianität zwar durch "obskure" Offenbarungen<br />
und Prophetensprüche, aber nicht durch eindeutige, unmittelbar von Gott gewirkte "Zeichen aus dem Himmel"<br />
bewies?<br />
Sie wollten Seinem Herrschaftsanspruch und Liebeswerben dadurch entgehen, daß sie Ihn bezichtigten, er<br />
vollbringe Seine Wunder nicht in der Kraft Jahwes, sondern in der Kraft <strong>des</strong> Beel-zebul, <strong>des</strong> "Fürsten der Dämonen".<br />
"Beel-zebul" (Baal-zebub/Baal-zibul) aber ist der "Baal der Fliegen, <strong>des</strong> Ungeziefers" oder "<strong>des</strong> (Opfer)-mistes" -<br />
der Satan! Wir denken hierbei an das Pauluswort: "Was die Nationen opfern (auf dem getrockneten Miste der<br />
Opfer verbrennen), das opfern sie den Dämonen"! (1. Kor. 10, 20)<br />
Diese "Lästerung <strong>des</strong> Menschensohnes" konnte noch vergeben werden, doch die gleichlaufende und zu Pfingsten<br />
vollendete "Lästerung <strong>des</strong> Heiligen Geistes" wird nach Jesu Wort weder im (damals zu Ende gehenden) Äon <strong>des</strong><br />
Gesetzes noch im damals "zukünftigen Äon" (der gegenwärtigen Heilszeit) vergeben werden; wir müssen uns den<br />
zeitlichen Standort <strong>des</strong>sen klarmachen, der das Fluchwort sprach.<br />
Jesus bezeichnete daraufhin seine Zeitgenossen als "ehebrecherische Generation", weil sie in dieser Lästerung<br />
den "Ehe-Bund" zwischen dem Jehova und Seinem Weibe gebrochen hatten. Jesus selbst war der "Ich bin", der<br />
"Ewige", der im Fleische erschienene "Jehova" (man lese Matth. 12 und Luk. 11).<br />
Wie genau stimmen doch die Lästerung Josephs und Jesu in den Grundlinien, ja, bis in den Gebrauch der Baals-<br />
Namen überein! In beiden Fällen erfolgt sie wegen der "ungeheuren Anmaßung" und der "gotteslästerlichen<br />
Ansprüche" der Gelästerten.<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, daß mit diesem (nur im Hebräischen erscheinenden)<br />
"ba'al-ha-chalomoth" der 18. Baalsname im A. T. erscheint (ein Dreifaches der Menschen-, Sünden- und<br />
Satanszahl 6).<br />
Ich möchte diese Namen wenigstens aufzählen; wo sie als geographische Namen erscheinen, lagen ihnen - im<br />
Sinne von Lokal-Gottheiten - sicher echte Baals-Kulte zugrunde.<br />
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