1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De

Zu dem "Hier bin Ich!" des Sohnes Gottes sei noch ein Wort aus Hebräer 10, 5-9 angeführt, in dem Seine
Bereitschaftserklärung fast wörtlich widerhallt; in diesem Text heißt es: "Siehe, Ich komme ...!"
"Darum spricht Er bei Seinem Kommen in die Welt: Schlachtopfer und Speisopfer hast Du nicht gewollt, einen
Leib aber hast Du mir bereitet; an Brandopfern und Sündopfern hast Du kein Wohlgefallen gefunden!
Da sprach ich: Siehe, ich komme, um Deinen Willen, o Gott, zu verwirklichen - in der Buchrolle steht von mir
geschrieben! (Ps. 40, 6-8)
Indem Er zuerst sagt: Schlachtopfer und Speisopfer und Brandopfer und Sündopfer hast Du nicht gewollt, noch
entsprechen sie Deinem Wohlgefallen! ... sprach Er dann: Siehe, ich komme, um Deinen (Liebes-)Willen zu
realisieren! Er beseitigt das Erste, um ein Zweites aufzurichten" (nach EB).
Die unzähligen Opfer des Gesetzes entsprechen zwar dem "Ratschluß" Gottes und der im Ratschluß
mitwirkenden Geistermächte, aber nicht Seinem Wohlgefallen, d. h. Seinem Liebeswillen; dieser aber sollte zur
gottbestimmten Zeit durch das Kommen des wahren Passahlammes in die Welt realisiert werden - am Sohn
Seiner Liebe fand Gott Wohlgefallen! So erfüllten sich die Schatten des Gesetzesbundes.
Um aber überhaupt zum Opfer werden zu können, empfing Er das Instrument des Gehorsams, den Menschenleib;
diesen begrüßte Er darum mit Frohlocken, weil er für Ihn die einzige Möglichkeit darstellte, den göttlichen
Liebesplan durch Sein Opfer zu vollenden.
Solche wunderbaren Übereinstimmungen des Wortes Gottes sollten unsere Herzen zu heiliger Glückseligkeit
führen, die dem verheißen ward, der über dem Worte Tag und Nacht sinnt (Ps. 1). "Glückselig, der da liest und die
da hören die Worte der Weissagung und bewahren, was in ihr geschrieben steht; denn der Heilstermin (die
heilsgeschichtliche Wende - kairos -) ist nahe!" (Offb. 1, 3) Unsere Herzen sollten brennen, wenn der Herr uns die
Schriften in ihren gewaltigen Zusammenhängen öffnet, wenn Er ihre vielfältigen Verflechtungen auflöst und sie
uns durch die Wirksamkeit Seines Geistes aufleuchten läßt!
Der Sohn ging von Hebron nach Sichem. Doch entsprach Seiner Bereitschaft, Lastenträger im Tal der
Todesschatten zu werden, eine Bereitschaft des Ihn opfernden und sich vom Herzen reißenden Vaters! Nicht
gerne wird Jakob seinen überaus geliebten 17jährigen zu den feindlichen Brüdern gesandt haben; dies kostete
auch ihn ein "Ja"! Von nun an ist er von Joseph 22 Jahre lang getrennt, muß ihn beweinen und ihn als tot
betrauern! (Beachtlich ist, daß hier als Leidenszahl Christi die 22 erscheint!)
Wie Abraham seinen Sohn Isaak, muß Jakob Joseph opfern, um ihn - als Gleichnis auf Christi Auferstehung -
gleichsam "von den Toten" wiederzuerhalten (vgl. dazu Hebr. 11, 17-19). Wenn wir in der Opferung Isaaks durch
seinen Vater Abraham ebenfalls eine symbolisch-prophetische Vorschattung des Christusopfers sehen - wozu uns
Hebräer 11 berechtigt -, so wird uns das "Hier bin Ich!" des "Vaters der Höhe" auf die bangende Frage Isaaks
nach dem Opfer nicht überraschen (GN 22, 7).
Heilige Korrespondenz der Hingabe, der Bereitschaft zum Opferweg und der Liebe zwischen dem hingebenden
Vater und dem hingegebenen Sohn!
4. Dothan – Die dritte Station des Josephsweges
Der Weg Josephs verlief von Hebron nach Sichem und von da nach dem 22 Kilometer weiter nördlich liegenden
Dothan. Diese drei Stationen bilden den heilsgeschichtlichen Weg Christi, den Weg Seiner Suche nach den
Brüdern, ab. Während Hebron Seine ewige Gemeinschaft mit dem Vater abschattet, Sichem Sein Lastentragen
und Seinen Opfertod auf Golgatha, so spiegelt uns Dothan die Segnungen lebendigen Wassers, also die Sendung
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