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1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De

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Bösen), noch kann Er selbst vom Bösen versucht werden" (Jak. 1, 13). Dies galt auch für den Sohn, solange Er in<br />

Gleichheit mit Gott stand.<br />

So mußte Er nach "Sichem" gehen, mußte uns Menschen gleich werden und sich unter die Engel- und<br />

Göttermächte (elohim) erniedrigen. <strong>De</strong>r "Jahwe-Sebaoth" - der Herr der Himmelsheere - mußte den To<strong>des</strong> und<br />

Sündenleib anziehen und Anteil nehmen an Blut und Fleisch der Brüder, damit Er für sie überhaupt den Tod<br />

erleiden könne; eine andere heilsgeschichtliche Möglichkeit gab es für Ihn nicht! Er mußte leiden und in<br />

Übereinstimmung mit den Schriftzeugnissen Israels sterben, um hernach in Seine Herrlichkeit eingehen zu<br />

können!<br />

Die Brüder ziehen ihrem vom Vater bevorzugten Bruder den Fürstentalar aus, werfen ihn nackt (= die Seele ohne<br />

den Leib) in die "wasserlose Grube" (den Scheol) und senden dem Vater den blutbefleckten Rock mit den Worten<br />

zurück, eine Bestie habe Joseph zerrissen. Welch ein Zynismus!<br />

Gott, der das Weltall ins Dasein rief und es durch Seine Ratschlüsse und durch die Impulse Seines<br />

schöpferischen Wortes in Gang erhält, hatte sich vorgenommen, in Seinem einen Sohn viele Söhne zur<br />

Herrlichkeit zu führen, d. h. sie an Seiner Gottesherrlichkeit teilnehmen zu lassen. Doch gab es dafür nur einen<br />

schmerzvollen Weg, gleich schmerzvoll für den Vater wie für den Sohn: Es "geziemte Ihm", d. h. Er war es<br />

Seinem unwandelbaren göttlichen Wesen schuldig, den Urheber ihrer Rettung durch Leiden hindurch zum Ziele<br />

der Sohnschaft zu führen. Seitdem gilt das gleiche Gesetz auch für die "nachgeborenen Söhne".<br />

Er war es sich selbst schuldig! Nicht: Er war es uns schuldig, wie wir es oft leichtfertig in der Verkündigung<br />

darstellen.<br />

Nur durch Seinen eigenen Tod konnte Christus als der Schöpfer der Welt dem die Rechtsbefugnis entreißen, der<br />

sie bis dahin rechtmäßig verwaltete, dem Teufel. Nach Seinem Sühnewerk kann Er nun den Namen Gottes<br />

Seinen Brüdern kundtun und vermöge <strong>des</strong> Heiligen Geistes durch das vielfältige Lob und Wortzeugnis der<br />

Anbetungsgemeinde selbst dem Vater Lob singen! Wenn Er dereinst die vollendete Gemeinde als Frucht Seines<br />

To<strong>des</strong> vor dem Throne Seines Gottes und Vaters "ohne Flecken und Runzeln und ohne dergleichen etwas"<br />

darstellen wird, wird Er frohlockend ausrufen: "Siehe, hier bin ich, ich und die Kinder, die Du mir gegeben hast!"<br />

Schon durch Sein letztes "hohepriesterliches Gebet" leuchtet der erste Glanz jener Vollendungsfreude.<br />

<strong>De</strong>r Vater - Joseph - und seine Brüder: Einst werden sie in festlicher Freude wieder zueinander finden, und<br />

jeglicher Schatten der Schuld, je<strong>des</strong> Erinnern an Sünde wird getilgt sein!<br />

3. "Siehe, hier bin ich!" - Die Stellungnahme Josephs zum väterlichen Sendungsbefehl<br />

"Und Israel sprach zu Joseph: Weiden nicht deine Brüder zu Sichem? Komm, daß ich dich zu ihnen<br />

sende! Und er sprach zu ihm: Siehe - hier - (bin) ich!" (GN 37, 13 EB)<br />

Eine wunderbare Antwort auf den Sendungsbefehl <strong>des</strong> Vaters, die durch ihre lapidare sprachliche Kürze etwas<br />

Majestätisches in sich birgt - das hebräische "hineni" (siehe - hier - ich) wird in der LXX mit „idou ego" (siehe - ich!)<br />

wiedergegeben.<br />

Hierin begegnet uns die spontane Bereitschaft <strong>des</strong> Gottessohnes, als der Vater Ihn - lange vor Gethsemane und<br />

Golgatha, ja, schon vor Grundlegung der Welt - zum Lastenträger für Israel und den Kosmos weihte. Wir lesen in<br />

1. Petrus 1, 18-21, daß Er vom Vater vor Erschaffung der Welt als Lamm ersehen wurde, und daß Er sich freiwillig<br />

dazu bereit erklärte, den Weg der Selbstentäußerung und der Erniedrigung, den Weg <strong>des</strong> To<strong>des</strong> zu gehen; Er war<br />

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