1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Sein Lastentragen begann schon vor Grundlegung der Welt, als Er sich dem Vater als Lastenträger und<br />
Sündentilger zur Verfügung stellte; es fand seinen Fortgang bei der Schöpfung der Welt, als Er "weinend den<br />
Samen zur Aussaat trug" (Ps. 126, 6); doch vollendete es sich auf Golgatha, wo Er an Seinem Leibe die Sünden<br />
der Welt hinwegtrug, ja, selbst zur Sünde gemacht wurde; und auch in den Äonen bis zur Weltvollendung trägt<br />
(und erträgt) Er das All "durch das gewaltige Wort Seiner Kraft" und sichert so <strong>des</strong>sen Fortbestand (Hebr. 1, 3).<br />
Er ist der wahre Lastenträger, der Tag für Tag unsere Last, aber auch die Lasten und Leiden <strong>des</strong> Universums<br />
trägt und alles Lebendige durch Sein schöpferisches Lebenswort erhält. So ist Sein Tod am Schandpfahl auf<br />
Golgatha das Zentrum der ganzen Heilsgeschichte, das "Sichem" Jesu Christi. Auf dem Wege von Hebron nach<br />
Sichem und Dothan zog man Ihm den "Feierrock", den Leib der Herrlichkeit, aus, warf Ihn in den Brunnen, in die<br />
Tiefe <strong>des</strong> Scheols (der "wasserlosen Grube") und sandte dem Vater das blutbefleckte Kleid zurück (eine<br />
Darstellung Seines To<strong>des</strong>leibes auf Golgatha).<br />
"Gott hat Seinen Sohn in die Welt gesandt" bezeugt Jesus selbst (Joh. 3, 17).<br />
<strong>De</strong>r Lastenträger verläßt die väterliche Heimat um Seiner Brüder willen; Er verläßt sie, weil der Vater Ihn sendet,<br />
um nach ihnen und ihrem Wohlergehen und nach dem Zustand der Herde zu sehen. "Als die Zeit erfüllet war"<br />
(oder: als der Heilstermin - der "kairos" - herangereift war) - das heißt aber in der verzweifelten welt- und<br />
heilsgeschichtlichen Lage Israels um die Zeitenwende -, sandte Gott Seinen Sohn, daß Er sich Israels und seiner<br />
verblendeten Führerschaft annehme (Gal. 4, 4). Mit dieser Sendung war - wie mit aller Gottesoffenbarung -<br />
Erniedrigung verbunden, und mit der größten Gottesoffenbarung die größte Erniedrigung. Eine der tiefsten und<br />
bewegendsten Darstellungen dieses Weges "nach unten" finden wir in Hebräer 2, 9-18. Wir wollen sie ganz lesen,<br />
wie sie uns der Grundtext darbietet:<br />
"Wir sehen aber Jesum - der wegen <strong>des</strong> To<strong>des</strong>leidens kurze Zeit unter die Engel erniedrigt war (eben wegen<br />
dieses Leidens) - mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt; Er sollte ja - getrennt von Gottes Gunst (oder nach anderer<br />
Lesart: durch Gottes Gnade) - für das All den Tod schmecken! <strong>De</strong>nn es entsprach dem Wesen <strong>des</strong>sen, der das All<br />
wollte und durch den das All weiterbesteht, um viele Söhne zur Herrlichkeit zu bringen, den Urheber ihrer Rettung<br />
durch Leiden zur Vollendung zu führen! <strong>De</strong>nn: sowohl der Heiligende (Christus) als auch die, welche (von Ihm)<br />
geheiligt werden, stammen alle von einem (Vater); aus diesem Grunde schämt Er sich auch nicht, sie Brüder zu<br />
nennen, indem Er spricht: Ich will <strong>De</strong>inen Namen kundtun meinen Brüdern; inmitten der Gemeinde will ich Dir Lob<br />
singen (Ps. 22, 23), und an einer anderen Stelle: Ich will mein Vertrauen auf Ihn setzen (Jes. 8, 17), und<br />
wiederum: Siehe, hier bin ich und die Kinder, die Gott mir gegeben hat (Jes. 8, 18).<br />
Weil nun die Kinder an Blut und Fleisch Anteil haben, hat auch Er in gleicher Weise an ihnen (nämlich an Blut und<br />
Fleisch) Anteil genommen, damit Er durch Seinen Tod den zu nichts machen könne, der die Vollmacht <strong>des</strong> To<strong>des</strong><br />
hat, nämlich den Teufel, und damit Er alle die befreie, welche durch To<strong>des</strong>furcht das ganze Leben hindurch der<br />
Sklaverei unterworfen waren. <strong>De</strong>nn fürwahr: Er ergreift nicht Engel (um sie zu befreien), sondern den Samen<br />
Abrahams ergreift Er (mit starker Hand).<br />
Aus diesem Grunde mußte Er in jeglicher Beziehung den Brüdern gleich werden, damit Er hinsichtlich <strong>des</strong><br />
Verhältnisses zu Gott ein barmherziger und glaubwürdiger Hoherpriester werde, um die Sünden <strong>des</strong> Volkes<br />
(Israel) zu sühnen; denn: worin Er selbst gelitten hat, als Er versucht wurde, bildete sich in Ihm das Vermögen<br />
aus, denen zu helfen, die versucht werden."<br />
<strong>De</strong>r Sohn mußte also eine andere Körperlichkeit annehmen, eine Körperlichkeit, die auf kurze Zeit derjenigen der<br />
Geister, Engel und Göttermächte nachstand. Er nahm "Anteil an Blut und Fleisch der Brüder"!<br />
Solange Er in der Gleichheit mit Gott stand, der unsterblich ist und vom Bösen nicht versucht werden kann, hätte<br />
auch Er den Tod nicht erleiden und vom Bösen versucht werden können. "Gott selbst versucht niemanden (zum<br />
27