1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De

Geheimberatungen in Gottes Vorsatz andererseits längst vorerkannt und eingeplant waren! Was war die
"Tagesordnung" dieses "Konzils" der Mächte? Sie richtete sich
"gegen Jehova und gegen Seinen Messias" (2b).
Die Revolte zielte gegen den Vater und gegen den Sohn. Wir könnten auch sagen: Weil sie sich gegen den Sohn
und Seine unermeßliche Würde und unerreichbare Vorrangstellung richtete, richtete sie sich auch gegen den
Vater. Denn "wer den Sohn nicht ehrt, ehrt auch den Vater nicht, der ihn gesandt hat" (Joh. 5, 23). Folgender
Beschluß wurde in dieser urzeitlichen himmlischen Ratsversammlung gefaßt:
"Lasset uns zerreißen ihre Bande, und von uns abwerfen ihre Fesseln!"
Seitdem steht die Unheilsgeschichte der unsichtbaren und sichtbaren Welt unter dieser Parole.
Worin aber bestehen die "Bande" und "Fesseln" (d. h. die "Bindungen", die von den revoltierenden Mächten als
"Fesseln" empfunden wurden)? Das N. T. sagt es uns deutlich: Es sind "die Gottesliebe - das Band, das
vollkommen bindet", und das "Band des (ordnenden) Gottesfriedens" (Eph. 4, 2; Kol. 3, 14).
Diese beiden "Seile" sollten die ursprünglich vollkommene Schöpfung halten, an Gott "binden" und im Gehorsam
erhalten! Die vollkommene Liebe ist Grundlage jeglicher Gemeinschaft, und der Gottesfriede ordnet das
Geschehen im Universum (1. Kor. 14, 33).
Indem jene Geistesmächte diese beiden "Seile" zerrissen, störten und zerstörten sie die Liebe zu Gott, die Liebe
zum Menschen, wie überhaupt jegliche Liebesfähigkeit und damit auch den Frieden, der die Ordnung des Kosmos
gewährleistete, worauf er zum Chaos verfiel, ehe Gott ihn in Seinem 7-Tage-Werk neu ordnete. Darum sind auch
die Mächte unter der Botmäßigkeit des Satans zu keiner Form der Liebe im Sinne Gottes und zu keiner
Friedensordnung im Sinne wesenhafter Gemeinschaft fähig! Das Urbild einer solchen Gemeinschaft der Liebe und
des Friedens ist ja die Gemeinschaft des Vaters mit dem Sohne, deren geringes Abbild die Gemeinschaft Jakobs
mit Joseph in Hebron war.
Den Zusammenhalt des Reiches der Finsternis können wir keinesfalls mit "Gemeinschaft", eher aber mit dem
Wort "Clique" bezeichnen; es bildet einen "Zweckverband" "gegen Jehova und Seinen Messias", der nicht durch
die Liebe und den ordnenden Frieden, sondern durch brutale Gewalt und durch die aus der Sünde erwachsenden
Konsequenzen zusammengehalten wird.
"Lasset uns zerreißen ihre Bande und von uns abwerfen ihre Fesseln! Doch der im Himmel Thronende lacht, der
Allherr spottet ihrer! Dereinst wird Er zu ihnen reden in Seinem Zorn, und in Seiner Zornglut wird Er sie
aufschrecken!" (s. Jes. 24, 21)
Dies ist ein Hinweis auf das Ende jener Äonen umfassenden Auseinandersetzung zwischen dem Messias und
Seinen Feinden; denn der Satan ist nicht in erster Linie Gottes, sondern des Sohnes Feind! "Auch die Dämonen
wissen, daß ein Gott sei, und glaubend zitternd an Seine Existenz"! (Jak. 2, 19) Die Brüder haßten zuerst Joseph
und damit indirekt den Vater, der ihn so bevorrechtete, dem sie aber dennoch weiterhin völligen Gehorsam zu
leisten hatten! All ihr Haß zielt darum auf Joseph, auf den Geliebten! Die Feindschaft entzündete sich an dem
Christus, und dies wegen Seiner vorweltlichen Vorrangstellung beim Vater. Dies aber sollen uns die Verse 6 und 7
zeigen, welche die geheimnisvollen Wurzeln des verhängnisvollen Ratsbeschlusses der Christusfeinde bloßlegen:
"Habe doch ICH meinen König (zum Messias) gesalbt (oder: inthronisiert) auf dem Zion, meinem Heiligtumsberge"
(gemeint ist der außerkosmische Zion, der "Berg" des Gottesheiligtums - vgl. Hebr. 12, 22-24).
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