1 Autor: Wolfgang Jugel Thema: Josef – Modell des ... - Kahal.De
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Damals offenbarte Er sich noch nicht als der Messias-König in Macht und Herrlichkeit, was sogar<br />
Seinen Jüngern Not bereitete.<br />
b) Im heutigen Äon, der durch Seine Abwesenheit gekennzeichnet ist, wird die Gemeinde aus allen<br />
Stämmen Israels und allen Weltvölkern herausgerufen; in dieser Zeit ist Er vornehmlich der fürbittende<br />
Hohepriester, wie Ihn der Hebräerbrief so lebendig schildert: Er verwendet sich vor dem Thron <strong>des</strong><br />
Vaters für uns, hat Mitleid mit unseren Schwachheiten, versteht uns bis ins letzte, da Er versucht wurde<br />
wie wir, und trägt uns durch bis zum Ziel.<br />
c) Am Tage Seiner Machtergreifung wird Er als der König der Herrlichkeit erscheinen. Eine Fülle<br />
prophetischer Verheißungen zielt auf jene Zeit und ist darum keineswegs abgetan, sondern lediglich<br />
zurückgestellt. Als "Leib <strong>des</strong> Christus" oder "Körper <strong>des</strong> Messias" werden wir einmal an allen Seinen<br />
künftigen Aufgaben teilnehmen - denn wir werden ja "mit dem Herrn zusammen sein allezeit" - also<br />
auch an Seinen "irdischen" Reichsverwaltungen, sonderlich bei der Zurechtbringung und Wiederherstellung<br />
Israels! Die Gemeinde Seines Leibes nur auf himmlische Aufgaben zu verweisen, ist eine<br />
schablonenhafte Vereinfachung.<br />
In unserem Wort aus Hebräer 1 wird uns Jesus als der gottgesalbte Messias vorgestellt, der mit "Öl <strong>des</strong><br />
Frohlockens (der Freude oder <strong>des</strong> Aufjauchzens)" überschüttet wurde. Er trägt also die Fülle <strong>des</strong> göttlichen<br />
Geistes und wird so zum Licht der Welt, wie der siebenarmige Leuchter, gespeist vom heiligen Öle, das Heiligtum<br />
Israels erleuchtete (s. auch Jes. 11, 1-3). Dieser Geist ist nun ein Geist der Freude, der Heilsbejahung, <strong>des</strong><br />
Aufjauchzens oder <strong>des</strong> Frohlockens, und gerade in diesem Stück überragt der Gottessohn alle Seine Genossen<br />
im Himmel und auf Erden, im Unsichtbaren und Sichtbaren!<br />
Darin besteht Seine Auszeichnung durch den Vater, Seine Vorrangstellung vor den "Brüdern" und "Genossen",<br />
worin wir in Hebräer 1, 9 vor allem die Engel- und Geisterwelt in ihren vielfältigen Graden an Herrlichkeit und in<br />
ihrer weitschichtigen Organisation zu sehen haben (man beachte den Zusammenhang von Hebr. 1: "Jesus größer<br />
als die Engel!"). Dies wird in der Genesis (im Buche <strong>des</strong> Werdens, der Anfänge) durch die überströmende Liebe<br />
Jakobs zu Joseph, durch den gestickten Fürstentalar und durch alle Vorzüge besonderer Liebesgemeinschaft<br />
dargestellt, die Joseph vor seinen Brüdern genießt.<br />
"Öl <strong>des</strong> Frohlockens" - Jesus Christus steht und handelt im Geiste der Bejahung, der Freude und <strong>des</strong><br />
Frohlockens! Das sollten wir diesem Worte abspüren: Er ist der Freuden-Messias und als Träger der göttlichen<br />
Fülle auch der Träger göttlicher Glückseligkeit und das freudigste und positivste Wesen im ganzen Universum!<br />
Welch falsches Vater- und Christusbild tragen wir doch mit uns herum, wenn wir Ihn als verneinenden, mürrischen<br />
Tyrannen auf dem Throne sehen, der nur darauf warte, uns in unserer Schwachheit zu zerschlagen! Wie wenig<br />
wissen wir davon, daß selbst seine härtesten Gerichte nur die "leidenschaftlich erregte Temperatur Seiner Liebe"<br />
sind (so Markus Barth), - die "ultima ratio" Seiner Barmherzigkeit. Das müssen wir wissen zu unserer und aller<br />
Heil:<br />
Dieser Christus ist erfüllt mit dem Geist der Freude Gottes! Welch ein Jubellied "An die Freude" hätte Schiller erst<br />
geschrieben, wenn er Christus erkannt und geliebt hätte! Gerade hierin unterscheidet sich der Gottessohn<br />
wesentlich vom Satan, der als "Geist, der stets verneint", sein Reich mit brutaler Gewalt zusammenhält. In diesem<br />
Freudengeist überragt Er alle erschaffenen Wesen, auch die herrlichsten Cherubim und Seraphim, die<br />
Fürstenengel und Thronmajestäten, die <strong>Autor</strong>itäten und Mächte sowohl auf der Lichtes- als auf der Finsternisseite.<br />
Er ist "gesalbt über alle Seine Genossen hinaus" und wird als der Erst- und Einziggeborene so sehr zum<br />
Spiegelbild <strong>des</strong> Vaters, daß Er von sich sagen konnte: "Wer mich sieht, sieht den Vater. Ich und der Vater sind<br />
(wesens)eins!"<br />
An dieser Einzigartigkeit <strong>des</strong> Sohnes aber entzündete sich die große Willensopposition gegen Ihn, die seither den<br />
Kosmos verderbt!<br />
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