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Referat Dr. med. Andrea Capone Mori

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Aarau, 21. Oktober 2009<br />

Epilepsie bei Kindern und<br />

Jugendlichen<br />

Informationsveranstaltung ZEKA<br />

<strong>Dr</strong>. <strong>med</strong>. <strong>Andrea</strong> <strong>Capone</strong> <strong>Mori</strong><br />

Aarau, 21. Oktober 2009


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 2<br />

Von der Diagnose zur Behandlung<br />

Verhalten während eines epileptischen Anfall<br />

Behandlung der Epilepsien allgemein<br />

Medikamente und Nebenwirkungen<br />

Kontrollen<br />

Prognose<br />

Absetzen<br />

Häufige Fragen


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 3<br />

Verhalten während eines<br />

epileptischen Anfalls<br />

Richtig<br />

Falsch<br />

Ruhe bewahren<br />

Schutz vor Verletzungen<br />

Stabile Seitenlage<br />

Panik<br />

Festhalten des Körpers während der Zuckungen<br />

Gewaltsames Oeffnen des Mundes<br />

Zu rasches Bestellen der Ambulanz


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 4<br />

Verhalten während eines<br />

epileptischen Anfalls<br />

Falls KEIN Notfall<strong>med</strong>ikament beim Patienten<br />

Abwarten, die meisten Anfälle enden innert 1-2 Minuten<br />

Falls der Anfall > 3 Min. dauert => Ambulanz bestellen<br />

Falls Notfall<strong>med</strong>ikament vorhanden<br />

Abwarten, bis der Anfall in 2 Minuten endet<br />

Wenn der Anfall > 2 - 3 Minuten dauert, Notfall<strong>med</strong>ikament<br />

verabreichen<br />

Wenn der Anfall > 5 - 10 Minuten dauert, Ambulanz bestellen


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 5<br />

Allgemeines zur<br />

Behandlung der<br />

Epilepsie


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 6<br />

Vor Therapiebeginn zu beantworten<br />

Welche Art der Epilepsie liegt vor?<br />

Art des Anfalls<br />

Muster im EEG<br />

Sind weitere Anfälle zu erwarten?<br />

Häufigkeit der Anfälle<br />

Provokative Faktoren


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 7<br />

Erwartungen an die Behandlung ?<br />

Behandlung mit der Ziel der Anfallsfreiheit und/oder Heilung<br />

der Epilepsie<br />

Medikamentöse Behandlung<br />

Epilepsiechirurgischer Eingriff<br />

Therapie mit dem Ziel einer teilweisen Anfallskontrolle<br />

Stimulation des Nervus vagus<br />

Ketogene Diät<br />

Zusätzliche unterstützende Therapien<br />

Biofeedback (Methoden zur Selbstkontrolle)<br />

Psychotherapie zur psychischen Stabilisierung<br />

Andere Methoden?


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 8<br />

Behandlung ambulant oder stationär ?<br />

Ambulant<br />

Meistens möglich<br />

Abhängig von Alter, Häufigkeit der Anfälle und Verlauf der<br />

Epilepsie<br />

Stationär<br />

Bei akuter Verschlechterung der Anfallssituation<br />

Bei spezifischen Fragestellungen


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 9<br />

Medikamentöse<br />

Behandlung


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 10<br />

Ziel der <strong>med</strong>ikamentösen Behandlung<br />

Anfallsfreiheit<br />

Voraussetzung für ungestörte geistige, intellektuelle,<br />

psychosoziale und körperliche Entwicklung<br />

Anfall = Kontrollverlust persönliche Verunsicherung und<br />

Risiko im familiären und schulischen Umfeld<br />

Anfallsfreiheit = Lebensqualität


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 11<br />

Wahl des Medikamentes<br />

Art der Epilepsie<br />

Befunde im EEG und Art der Anfälle<br />

Alter des Kindes


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 12<br />

Wirkungsspektrum der<br />

antiepileptischen Medikamente<br />

Breites Wirkungsspektrum für generalisierte und fokale Anfälle<br />

Lamotrigin, Levetiracetam, Topiramat, Valproinsäure,<br />

Benzodiazepine, Phenobarbital<br />

Vorwiegend bei fokalen Anfällen geeignet<br />

Absenzen<br />

Carbamazepin, Oxcarbazepin, Phenytoin, Vigabatrin, Sultiam,<br />

Lacosamid<br />

Ethosuximid, Valproinsäure


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 13<br />

Nebenwirkungen<br />

Unspezifische Nebenwirkungen zu Beginn der<br />

Therapie<br />

Müdigkeit<br />

Leichte Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens<br />

Dosis-abhängige Nebenwirkungen<br />

Doppelbilder, Schwindel, Uebelkeit und Erbrechen,<br />

Gangunsicherheit, Müdigkeit


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 14<br />

Nebenwirkungen<br />

„Spezifische“ Nebenwirkungen<br />

Hautausschlag<br />

Funktionsstörungen der Leber, des blutbildenden<br />

Systems oder anderer Organe<br />

Andere unerwünschte Wirkungen<br />

Appetitstörungen, Gewichtsabnahme /<br />

Gewichtszunahme, Haarausfall, Schwitzen,<br />

Verhaltensstörungen, Verminderung des Na-<br />

Gehaltes im Blut, Einengung des Gesichtsfeldes,<br />

Anfallsprovokation


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 15<br />

Kontrollen<br />

Blutwerte und „Blutspiegel“<br />

EEG – Kontrollen<br />

Kontrollen der Entwicklung und der<br />

psychosozialen Situation


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 16<br />

Nicht <strong>med</strong>ikamentöse<br />

Behandlungen


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 17<br />

Epilepsiechirurgie<br />

Bei fokalen Epilepsien, wenn sich die <strong>med</strong>ikamentöse<br />

Behandlung als nicht effektiv erweist<br />

Ziel Anfallsfreiheit<br />

Risiko – Nutzen ??<br />

Umfangreiche, z.T. auch invasive<br />

Abklärungen notwendig


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 18<br />

Stimulation des Nervus vagus (VNS)<br />

Schwache elektrische Impulse werden mit einem kleinen<br />

Gerät über eine Elektrode durch einen Nervenstrang<br />

(N. vagus) ins Gehirn gesendet und bewirken eine<br />

Anfallsreduktion bei etwa 40% der so behandelten Kinder.<br />

Das Gerät kann von aussen magnetisch gesteuert werden.<br />

Bis eine Wirkung eintritt, kann es z.T. Monate dauern und nur<br />

ausnahmsweise wird ein Patient damit anfallsfrei.<br />

Nebenwirkungen: Heiserkeit, Hustenreiz,<br />

Schluckschwierigkeiten


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 19<br />

Stimulation des Nervus vagus (VNS)


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 20<br />

Ketogene Diät<br />

Behandlungsmöglichkeit bei schwer therapierbaren<br />

Epilepsien<br />

Kohlenhydrat- und eiweissarme, aber dafür fast<br />

ausschliesslich fetthaltige Diät<br />

Nachahmen einer Fastenkur, wobei der Energiebedarf fast<br />

ausschliesslich aus Fetten gedeckt wird statt wie üblich aus<br />

Kohlenhydraten<br />

Bewirkt eine Verschiebung des Stoffwechsels in den sauren<br />

Bereich, was die Anfallskontrolle positiv beeinflussen kann.


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 21<br />

Ketogene Diät<br />

Verlangt Ausdauer, Disziplin, Konsequenz und<br />

Verzichtbereitschaft<br />

Unerwünschte Nebenerscheinungen Müdigkeit,<br />

Antriebslosigkeit, Erbrechen, Verstopfung, Wasserverlust,<br />

Störung des Säure-Basenhaushaltes, Nierensteine,<br />

erniedrigtes Calcium im Blut, erhöhte Werte der Blutfette und<br />

Wachstumsverzögerung u.a.<br />

Diese Therapie ist nur bei wenigen Patienten wirklich wirksam.


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 22<br />

Prognose ?<br />

Abhängig von<br />

Art der Epilepsie<br />

Ansprechen auf die Medikamente<br />

„Begleitumstände“ (Grundkrankheit)<br />

Absetzen der Antiepileptika?<br />

Bei promptem Ansprechen auf das Medikament nach<br />

durchschnittlich 2 (-5) Jahren möglich


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 23<br />

Häufige Fragen zur Behandlung der<br />

Epilepsie<br />

Was sage ich meinem Kind, wenn es mich über seine<br />

Krankheit befragt?<br />

Wie regelmässig müssen die Medikamente eingenommen<br />

werden?<br />

Was ist zu tun, wenn das Medikament einmal vergessen<br />

wurde oder das Kind erbrochen hat?


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 24<br />

Häufige Fragen zur Behandlung der<br />

Epilepsie<br />

Darf mein Kind Sport treiben?<br />

Was ist bei akuten Krankheiten zu beachten?


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 25<br />

Häufige Fragen zu Epilepsie und<br />

Schule<br />

Teilleistungsstörungen ?<br />

Regelschule ?<br />

Schule für Kinder mit besonderen Bedürfnissen ?


Aarau, 21. Oktober 2009, Seite 26<br />

Information und Literatur ?<br />

Elternvereinigungen<br />

Selbsthilfegruppen<br />

LIGA gegen Epilepsie<br />

Schulungsprogramme<br />

Ritva A. Sälke-Kellermann<br />

„Epilepsie bei Schulkindern“<br />

Schriften über Epilepsie Band IV<br />

www.stiftung-michael.de

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