AVIATION INSIGHT DEM YSTIFYING THE ... - Arthur D. Little

AVIATION INSIGHT DEM YSTIFYING THE ... - Arthur D. Little AVIATION INSIGHT DEM YSTIFYING THE ... - Arthur D. Little

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17. November 2005<br />

Aviation Competence Center<br />

Ralph Beisel, Partner<br />

<strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> GmbH<br />

Gustav-Stresemann-Ring 1<br />

65189 Wiesbaden<br />

Tel.: +49 611 7148 233


2004 wurden insgesamt rund 3,9 Milliarden Passagiere weltweit verzeichnet, 400<br />

Millionen mehr als im Vorjahr. In diesem Jahr werden weitere 500 Millionen<br />

hinzukommen. Der Luftverkehr hat sich erholt. Die Rückkehr zu früheren<br />

Wachstumszahlen ist geschafft. Dennoch, das Gesicht des Luftverkehrs hat sich<br />

drastisch gewandelt. Die fetten Jahre sind vorbei. Wettbewerbsintensivierung,<br />

Überkapazitäten und steigende Kerosinpreise verderben die Stimmung. Geld wird<br />

kaum noch verdient …<br />

Wie beurteilen die Experten des Aviation Competence Centers von <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong><br />

die aktuelle Lage?<br />

Hier unser Fact-Sheet mit den bisherigen Entwicklungen in den Regionen dieser<br />

Welt, den brandaktuellen Themen in unserem deutschen Heimatmarkt, den Trends<br />

der kommenden Jahre sowie den Gewinnern und Verlierern im Aviation Sector.


Inhaltsverzeichnis<br />

1. Wachstum und Entwicklungen im weltweiten<br />

Luftverkehrsmarkt………………………………………………………………..1<br />

1.1 Der globale Aviation-Markt – Wachstum auf allen Kontinenten<br />

1.2 Westeuropa – Weiterhin Überkapazitäten – Erhoffte<br />

Marktkonsolidierung läßt auf sich warten<br />

1.3 Asien / Ozeanien – profitabel und dynamisch – China der weltweit am<br />

schnellsten wachsende Luftverkehrsmarkt<br />

1.4 Nordamerika – Höchste Wettbewerbsintensität aller Märkte<br />

2. Low Cost Carrier – Wachstumsgrenzen und Überkapazitäten bremsen<br />

die Euphorie………………………………………………………………………..7<br />

3. Deutschland-Special………………………………………………………….....11<br />

3.1 Low Cost Carrier in Deutschland<br />

3.2 Lufthansa – Der Marktführer will wieder den Ton angeben<br />

3.3 Charter Airlines – Die Sorgenkinder im deutschen Luftverkehrsmarkt<br />

3.4 Deutsche Flughäfen – Wertschaffung zur Zukunftssicherung<br />

4. Flughäfen – Souveränität zurückgewinnen………………………………....19<br />

5. Fazit und Ausblick auf die kommenden Jahre……………………………...24<br />

6. Autoren der Studie…………………………………………………………. …...25<br />

7. <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> – Vorstellung ……………………………………………. …...26<br />

8. <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> – Aviation Competence Center ………………………. …...27


1. Wachstum und Entwicklungen im weltweiten Luftverkehrsmarkt<br />

1.1 Der globale Aviation-Markt – Wachstum auf allen Kontinenten<br />

Die Konjunkturbelebung in der Luftfahrtbranche hat sich im Jahresverlauf 2005<br />

nach mehrjähriger Durststrecke weiter verstärkt. Das Wachstum der<br />

Flugbewegungen und Passagierzahlen zeigt über alle Kontinente einen deutlichen<br />

und nachhaltigen Aufschwung. Die Flugbewegungen stiegen weltweit am stärksten<br />

an den interkontinentalen und kontinentalen Hubs.<br />

Der globale Luftverkehrsmarkt hat sich im Jahr 2004 deutlich von den Schwächen<br />

und Rückschlägen der vergangenen Jahre erholt. Weltweit lag das Wachstum mit<br />

10,5% bei dem 2,5-fachen des BIP-Wachstums.<br />

Die Region Asien ist mit über 17% der Wachstumschampion. Der Luftverkehr in<br />

den osteuropäischen Ländern und Rußland erlebt durch die EU-Erweiterung und<br />

durch das Wirtschaftswachstum gegenwärtig einen Boom. Eine neue Mittelschicht<br />

wird für den Flugverkehr erschlossen. Gerade günstige Low Cost Carrier machen<br />

hier frühzeitig Boden gut. Mit über 15% liegt diese Region noch vor Ozeanien<br />

(14,7%) und Afrika (12,1%).<br />

Nach den gebremsten Wachstumszahlen in 2003 kam es 2004 mit 10,5% zu<br />

einem deutlichen Wachstumssprung. Die Erholung setzt sich 2005 fort …<br />

Entwicklung des Luftverkehrs zwischen 2001 und 2004 nach geografischen Gebieten<br />

+8,4%<br />

+8,4%<br />

+0,7%<br />

+3,9%<br />

-0,6%<br />

Rußland<br />

1%<br />

Afrika<br />

2,6%<br />

2,7%<br />

Mittlerer<br />

-2,6%<br />

Nord<br />

2,8% Amerika<br />

Ozeanien<br />

Westeuropa<br />

Osten<br />

6,6%<br />

Latein Amerika<br />

+11,4%<br />

21%<br />

Asien<br />

36,8%<br />

Nordamerika<br />

-0,6%<br />

29,3%<br />

-4,6%<br />

Westeuropa<br />

Geographische Anteile am<br />

Luftverkehr – Jahr 2004<br />

Latein Amerika und<br />

Westindische Inseln<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse<br />

+12,3%<br />

-0,8%<br />

-2,7%<br />

Zentraleuropa,<br />

Rußland-GUS<br />

+7,5%<br />

Mittlerer Osten<br />

+12,1%<br />

+1,7% +3,5%<br />

Afrika<br />

+7,2%<br />

+15,6%<br />

+6,6%<br />

-3,4%<br />

Asien<br />

+17,5%<br />

+7,2%<br />

-0,3%<br />

2001<br />

2002<br />

+14,7%<br />

Ozeanien<br />

-4,2%<br />

+1,4%<br />

2002<br />

2003<br />

+10,5%<br />

2003<br />

2004<br />

Luftverkehrswachstum<br />

weltweit<br />

Das weltweite Wachstum schlägt sich nicht in den Gewinnen der Airlines nieder. In<br />

der Luftfahrtbranche wird weiterhin Geld vernichtet. Die kumulierten Verluste der<br />

wichtigsten Airlines erreichten 2004 über 4 Milliarden Euro. Die Verlustprognose<br />

der IATA für 2005 wurde angesichts der massiv gestiegenen Kosten für Flugbenzin<br />

von 6 auf 7 Milliarden Dollar angehoben.<br />

Systematische Kosteneinsparungen und Rationalisierungsmaßnahmen der Airlines<br />

werden aktuell durch die negative Ölpreisentwicklung überkompensiert. Im Jahre<br />

2003 hatten die Treibstoffkosten noch einen Anteil von 14% an den Gesamtkosten,<br />

1


in 2005 werden 24% erreicht sein. Da gleichzeitig die Überkapazitäten im Markt<br />

steigen, können die gestiegenen Kosten nicht an die Kunden weitergegeben<br />

werden.<br />

Der Flugverkehr an den Hubs in Asien verzeichnete mit Abstand die<br />

höchsten Wachstumsraten<br />

Interkontinentale<br />

Hubs, z. B.: LHR;<br />

ORD, BKK<br />

Kontinentale<br />

Hubs z. B.: CPH,<br />

MSY, KIX<br />

Regionale<br />

Plattformen z. B.:<br />

LYS, BUF, AYT<br />

2003-2004 Wachstum Flugbewegungen nach Kontinenten<br />

12,00%<br />

11,80%<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse 1) Westeuropa<br />

Welt 2004 EUROPA NORDAMERIKA<br />

ASIEN/<br />

OZEANIEN<br />

1)<br />

2003 2004 2003 2004 2003 2004<br />

2,20%<br />

6,80%<br />

10,10%<br />

-0,80%<br />

-8,50%<br />

7,80% 7,90%<br />

1,30% 0,20% 1,20%<br />

20,70%<br />

29,40%<br />

9,40% 6,20% 9,60% 7,80% 11,10%<br />

2,40% 3,50%<br />

3-Letter-Codes: LHR – London-Heathrow, ORD – Chicago O'Hare, BKK – Bangkok Int.,<br />

CPH – Copenhagen, MSY – New Orleans Int., KIX – Osaka Kansai Int., LYS – Lyon Saint<br />

Exupéry, BUF – Buffalo Niagala Int.., AYT - Antalya<br />

Insbesondere kleinere Drehkreuze und regionale Flughäfen fürchten den<br />

Staubsaugereffekt der Mega-Hubs. In Zeiten der Very Large Aircrafts (VLA), wie<br />

dem A380, stellt sich die Frage nach dem dominierenden Flughafensystem.<br />

Wandert der internationale Flugverkehr künftig nur noch über die großen<br />

Drehkreuze? Oder wird künftig im grenzüberschreitenden Verkehr Point-to-Point<br />

das Modell der Zukunft sein? Weltweit schnitten die Mega-Hubs am besten ab.<br />

Nicht jedoch in Europa. Hier liegen die großen Interkont-Drehkreuze hinter den<br />

kleineren kontinentalen Hubs und den regionalen Plattformen abgeschlagen auf<br />

Rang drei. Low Cost Carrier-Wachstum und Kapazitätsrestriktionen sind hierfür die<br />

Hintergründe.<br />

1.2 Westeuropa – Weiterhin Überkapazitäten – Erhoffte Marktkonsolidierung<br />

läßt auf sich warten<br />

Der westeuropäische Luftverkehrsmarkt ist durch stabile Wachstumsraten<br />

gekennzeichnet. Bis zum zweiten Halbjahr 2005 sind die europäischen Airlines im<br />

Jahresverlauf über 5% gewachsen. Über 50% des Zuwachses an Passagieren<br />

entfällt auf Großbritannien, Deutschland, Spanien und Italien. Größter<br />

Wachstumstreiber waren die Low Cost Carrier, wenngleich ihr Wachstum sich seit<br />

2004 leicht abschwächt.<br />

2


Wie bereits in den zurückliegenden Jahren sind UK, Deutschland, Spanien<br />

und Italien die Treiber des Luftverkehrswachstums in Westeuropa<br />

80%<br />

50%<br />

UK<br />

14,9<br />

DEUTSCHLAND<br />

12,3<br />

12,2<br />

SPANIEN<br />

8,3<br />

ITALIEN<br />

Wachstum des europäischen 1) Luftverkehrs nach Ländern<br />

2004 vs 2003 – in Millionen Passagieren<br />

8,3<br />

TÜRKEI<br />

7,1<br />

EU<br />

BEITRITTS-<br />

LÄNDER<br />

SKANDINAVIEN<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse 1) Westeuropa<br />

7,0<br />

5,2<br />

FRANKREICH<br />

3,4<br />

HOLLAND<br />

2,5<br />

ÖSTERREICH<br />

1,3<br />

PORTUGAL<br />

1,3<br />

GRIECHENLAND<br />

Fortsetzung des Low Cost<br />

Carrier Wachstums<br />

Stabile Lage der BA/<br />

kräftiges Wachstum von<br />

Virgin und BMI<br />

Erfolgreicher Etablierung<br />

der LCCs und starkes<br />

Wachstum der Lufthansa<br />

in der Langstrecke<br />

Deutliches Wachstum der<br />

Low Coster und konstante<br />

Entwicklung von Iberia und<br />

Spanair<br />

1,3 1,0 0,6 0,1<br />

IRLAND<br />

EU KANDIDATEN<br />

2004 Key facts…<br />

BELGIEN<br />

LUXEMBURG<br />

2,3<br />

SONSTIGE<br />

Entwicklung der fremden<br />

LCCs<br />

Schwierigkeiten bei Alitalia<br />

und Insolvenz von Volare<br />

LCC Wachstum<br />

Stabilisierung der SAS<br />

geringes LCC Wachstum<br />

Wachstum von Air France<br />

und Synergien mit KLM<br />

Die Angebotsausweitung ist stärker als die Nachfrageerhöhung. Überkapazitäten<br />

wachsen. Marktaustritte von angeschlagenen Airlines lassen aufgrund staatlicher<br />

Subventionen auf sich warten. Die lang ersehnte Konsolidierung steht noch aus.<br />

Europa: Rückkehr der Wachstumsdynamik – Fortsetzung des Yieldverfalls<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

Entwicklung der Durchschnittserlöse (Yield) europäischer Airlines (AEA)<br />

1991 bis 2004 – Index 100 in 1991 – Inflationsbereinigt<br />

Yield bei innereuropäischen<br />

Flügen<br />

-4,6% p.a.<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse, AEA 2005 Daten<br />

Yield Langstrecke<br />

-3,6% p.a.<br />

-20%<br />

seit 2002<br />

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004<br />

89,1<br />

Zusätzliche Passagiere: 2004 zu 2003, GESAMT<br />

3


Der Yield-Verfall der europäischen Airlines beträgt seit 1991 ca. 4% pro Jahr.<br />

Alleine in den Jahren von 2002 bis 2004 brachen die Durchschnittserlöse der<br />

Airlines um 20% ein. Gründe für diese Entwicklung sind insbesondere in der<br />

Überlagerung der Streckennetze, der gesamtwirtschaftlichen Lage, sowie einem<br />

gesteigerten Preisbewusstsein und dem Angriff der Low Cost Carrier zu finden.<br />

Trotz gestiegener Investitionen in Produkt und Service gelang es den großen<br />

europäischen Airlines nicht, den Trend der Geschäftsreisenden zu stoppen, von der<br />

Business- in die Economy-Class zu wechseln.<br />

Die etablierten Carrier verdienen ihr Geld alle auf der Langstrecke. Noch! Denn die<br />

Carrier aus dem Nahen Osten besetzen die gewinnträchtigen Asienrouten.<br />

Während Lufthansa, Air France und British Airways bis 2010 um 20-25% zulegen,<br />

werden Emirates, Etihad, Gulf Air und Qatar Airways sich verdrei- bzw.<br />

verachtfachen. Bei dem aggressiven Wachstum spielen sie ihre Preis- und<br />

Produktvorteile aus. Einzig bilaterale Luftverkehrsabkommen mit den Megamärkten<br />

Indien und China schützen noch die etablierten europäischen Airlines.<br />

Wichtigster Trend bei den Netzcarriern: Die Airline-Geschäftsmodelle wandeln sich.<br />

Randaktivitäten werden veräußert. Übernahmen im Passage-Kerngeschäft nehmen<br />

zu. Man denke nur an Air France und KLM sowie Lufthansa und Swiss. Und<br />

dennoch, der klassische Aviation-Konzern hat weiterhin seine Zukunft. Bestes<br />

Beispiel ist das opportunistische Engagement von Lufthansa: Zu den bestehenden<br />

Geschäftsfeldern kommen jetzt noch Flughafenbeteiligungen (5% an Fraport) und<br />

sicher bald auch eine Beteiligung an der Flugsicherung hinzu.<br />

1.3 Asien: profitabel und dynamisch – China der weltweit am schnellsten<br />

wachsende Luftverkehrsmarkt<br />

Von Null auf 100. So läßt sich das Wachstum in Asien charakterisieren. Kein Markt<br />

weist derart hohe Wachstumsraten auf. Nach dem Ende der SARS-Krise schlägt<br />

die dynamische Wirtschaftsentwicklung voll durch.<br />

Während asiatische Airports nach der SARS-Krise eine deutliche Erholung<br />

erfahren haben, hat sich das Wachstum in Ozeanien verlangsamt<br />

Verteilung des Luftverkehrswachstums in<br />

Asien / Ozeanien nach Flughafentypen<br />

2003 – 2004 Wachstum<br />

(Passagiere)<br />

Ozeanien<br />

Asien<br />

Durchschnittswachstum<br />

+13,9%<br />

+10,8%<br />

+11,1%<br />

Regionale<br />

Airports<br />

+29,4%<br />

+16,8%<br />

+35,7%<br />

Kontinentale<br />

Hubs<br />

42,5%<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Studie, ACI 2004 und Daten der Airports<br />

Verteilung des Luftverkehrs an den<br />

Airports in Asien / Ozeanien - 2004<br />

14,3%<br />

+21,6%<br />

+20,7%<br />

+13,9%<br />

Interkontinentale<br />

Hubs<br />

43,2%<br />

Beitrag der Low Cost Carrier zum Luftverkehrswachstum<br />

2004 in Asien / Ozeanien<br />

2003 – 2004 Wachstum<br />

(Passagiere)<br />

Regionale Airports<br />

Kontinentale Hubs<br />

Interkontinentale Hubs<br />

+9,1%<br />

+11,1%<br />

+27,5%<br />

Regionale<br />

Airports<br />

Airports ohne Low Cost Carrier-Basis<br />

Airports mit Low Cost Carrier-Basis<br />

Durchschnittswachstum<br />

+23,6% +21,1%<br />

+22,8%<br />

Interkontinentale und<br />

kontinentale Hubs<br />

4


Besonders eindrucksvoll meldet sich China mit einem Anstieg der Passagierzahlen<br />

um 41,4% in 2004 zurück. Für das erste Halbjahr 2005 konnte dieser Wert sogar<br />

auf über 50% gesteigert werden. Schon werden die Kapazitäten an den Flughäfen<br />

knapp. Damit ist China weiterhin der Hauptwachstumstreiber der gesamten<br />

ASEAN-Region. Im Zukunftsmarkt Indien fällt das Wachstum mit 9,6% verhaltener,<br />

aber solide aus. Der schon weiter entwickelte Markt Australien wächst mit 11% auf<br />

hohem Niveau.<br />

Am unteren Ende der Wachstumsskala liegen Südkorea und Japan. So konnte JAL<br />

in diesem Jahr die Zahl der beförderten Passagiere kaum steigern und rutschte im<br />

Jahresverlauf 2005 deutlich in die Verlustzone.<br />

Das Verkehrswachstum an chinesischen Airports trug mehr als ein Drittel<br />

zum gesamten Wachstum in Asien / Ozeanien bei<br />

80%<br />

50%<br />

41,4<br />

CHINA<br />

11<br />

AUSTRALIEN<br />

12,5<br />

THAILAND<br />

9,6<br />

HONG KONG<br />

9,6<br />

Zusätzliche Passagiere an asiatischen Flughäfen nach Ländern<br />

2004 vs 2003 – in Millionen Passagieren<br />

INDIEN<br />

CHINA<br />

7,0<br />

2,5<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Studie, ACI 2004 und Daten der Airports<br />

9,5<br />

INDONESIEN<br />

MALAISIEN<br />

5,7<br />

SINGAPUR<br />

5,6<br />

TAIWAN<br />

34% des Wachstums in<br />

Asien / Ozeanien<br />

11% des globalen<br />

Wachstums<br />

VIETNAM<br />

2,2<br />

PHILIPPINEN<br />

2,2<br />

NEUSEELAND<br />

SRI LANKA<br />

ASEAN<br />

0,9 0,8 0,7 0,4 0,4 0,6 122,6<br />

MACAO<br />

SÜDKOREA<br />

JAPAN<br />

45% des Wachstums in<br />

Asien / Ozeanien<br />

15% des globalen<br />

Wachstums<br />

KAMBODSCHA<br />

ANDERE<br />

Zusätzliche Passagiere: 2004 zu 2003, GESAMT<br />

Asien kommt stark<br />

zurück nach dem von<br />

SARS geprägten Jahr<br />

2003<br />

Zudem tragen das<br />

konstante Wirtschafswachstum<br />

von Indien,<br />

ASEAN und China,<br />

sowie erste Schritte<br />

in Richtung eines<br />

“ASEAN open-sky"<br />

merklich zur Entwicklung<br />

des asiatischen<br />

Luftverkehrs bei<br />

Korea und Japan<br />

sind vom Wachstum<br />

ausgeschlossen<br />

In allen Ländern ist die Expansion der Low Cost Carrier zu erkennen. Neue Low<br />

Cost Carrier schießen wie Pilze aus dem Boden.<br />

Seit 2004 kam es in Asien zu über 30 Neu- bzw. Ausgründungen von Low Cost<br />

Carriern. Das LCC-Geschäftsmodell leistet in einigen einkommensschwachen<br />

Regionen quasi Entwicklungshilfe. Das Transportmittel Flugzeug wird somit für<br />

breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich.<br />

1.4 Nordamerika – Höchste Wettbewerbsintensität aller Märkte<br />

Das Wachstum der Flugbewegungen im Jahr 2004 in Amerika geht hauptsächlich<br />

auf den internationalen Verkehr zurück. Die gute Entwicklung der regionalen<br />

Flughäfen und kontinentalen Hubs mit rund 8% gegenüber 2003 wird von der<br />

Entwicklung an den internationalen Hubs mit 10% Wachstum gar übertroffen. Der<br />

wieder schwächer gewordene Dollar lockte allein aus der EU 13% mehr Reisende<br />

an.<br />

5


Der Yield-Verfall im Intra-US-Verkehr setzt sich fort. Am inneramerikanischen<br />

Verkehr ist kein Geld mehr zu verdienen. Die amerikanischen Airlines verlagerten<br />

konsequenterweise Kapazitäten auf lukrative, internationale Routen, wo die Preise<br />

dadurch ebenfalls deutlich sinken.<br />

Zudem nahm die Anzahl der Business-Class Gäste trotz der guten<br />

Konjunkturentwicklung nur um 4% zu. Der gesamte Inlandsverkehr stieg um 7%.<br />

Der Low Cost Carrier-Sektor trägt weiterhin zum Wachstum an den Airports bei.<br />

Allerdings wachsen einige Billigflieger-Basen nicht in gleichem Maße wie die bei<br />

ihnen stationierten Hauptcarrier. Die starke Wachstumsverknüpfung zwischen<br />

Airport und Airline war in den USA weniger deutlich als in Europa und Asien /<br />

Ozeanien.<br />

Nach drei schweren Jahren erholt sich der Flugverkehr in Amerika.<br />

Insbesondere der Verkehr an den internationalen Drehkreuzen legte zu<br />

2003 – 2004 Wachstum des US-Flugverkehrs<br />

und Verteilung nach Airport-Typen<br />

Passagierwachstum 2003 - 2004<br />

+7,8%<br />

Regionale<br />

Airports<br />

28,3%<br />

18,2%<br />

+7,9%<br />

Kontinentale<br />

Hubs<br />

Verteilung des Nordamerikaverkehrs 2004<br />

53,4%<br />

+10,1%<br />

Interkontinentale<br />

Hubs<br />

Regionale Airports<br />

Kontinentale Hubs<br />

Interkontinentale Hubs<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Studien, ACI 2004 and Daten der Airports<br />

Vergleich 2003 – 2004 Entwicklung von Low<br />

Cost Carriern und deren Basisairports<br />

31,1%<br />

16,1%<br />

5,4%<br />

9,9%<br />

8,5%<br />

8,7%<br />

13,0%<br />

Airline<br />

Basisairports<br />

Durchschnittswachstum<br />

des nordamerikanischen<br />

Luftverkehrs<br />

7,8%<br />

2,7%<br />

6,9%<br />

+8,4%<br />

6


2. Low Cost Carrier – Wachstumsgrenzen und Überkapazitäten<br />

bremsen die Euphorie<br />

Fakten zur LCC-Marktentwicklung<br />

Mit einer Wachstumsrate von 24% haben die Low Cost Carrier in Europa im Jahr<br />

2004 bereits ein Passagiervolumen von 107 Millionen Passagieren erreicht,<br />

gegenüber 86 Millionen in 2003. Ein neuer Rekord.<br />

Der europäische Low Cost Carrier-Markt hat in 2004 ein Volumen von 107<br />

Millionen Passagieren erreicht<br />

Passagieranteile der Airlines am Gesamtvolumen in 2004<br />

in Millionen Passagieren<br />

Norwegian 2<br />

HLX 3<br />

DBA 3<br />

Germ anwings 3,5<br />

FlyBe 4<br />

Transavia 4,5<br />

Andere 16,1<br />

Bmibaby 10,5<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse, Geschäftsberichte<br />

Wachstumsgrenzen in Westeuropa<br />

Air Berlin 12<br />

107 Mio. Passagiere<br />

Ryanair 24,6<br />

Easyjet 24,3<br />

Doch allein das Volumen ist ein Indiz dafür, daß der Markt nicht in diesem Maße<br />

weiter wachsen wird. Die sehr hohen Wachstumsraten der Low Cost Carrier von bis<br />

zu 70% p. a. gehören in Westeuropa der Vergangenheit an. Für 2005 schwächt<br />

sich das Marktwachstum auf 20% ab.<br />

Die schönen Zeiten im europäischen Low Cost-Markt mit schier ungebremsten<br />

Wachstum neigen sich ihrem Ende zu. Die attraktiven Strecken sind besetzt. Auf<br />

allen attraktiven Routen fliegen die Low Cost-Airlines mittlerweile im Wettbewerb<br />

gegeneinander. Ryanair und Easyjet relativierten ihre Wachstumsziele in den<br />

letzten drei Jahren bereits. Hatte Easyjet die Passagierzahl zwischen 1995 und<br />

2000 noch jedes Jahr mindestens verdoppelt, so waren dafür im Zeitraum von 2000<br />

bis 2004 zwei Jahre erforderlich. Heute ist die Wachstumsrate bei 20% p. a.<br />

angekommen. Tendenz weiter sinkend. Gleiches zeichnet sich bei Ryanair ab.<br />

7


Schwächer werdende Wachstumsraten der europäischen "Big Three" geben<br />

den Trend für den gesamten Billigflieger-Markt vor<br />

Passagierwachstum der Marktführer in Europa<br />

Passagierwachstum<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Easyjet<br />

Air Berlin<br />

Ryanair<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Studien, Geschäftsberichte, FVW International<br />

2000 2002 2004 2006F 2008F 2010F<br />

Bis 2010 erwarten die Experten des Aviation Competence Centers von <strong>Arthur</strong> D.<br />

<strong>Little</strong> nur noch ein jährliches Durchschnittswachstum der LCC von 12% in<br />

Westeuropa.<br />

Wachstumsinseln, die sich auch in Zukunft noch deutlich zweistellig entwickeln,<br />

finden sich in Osteuropa. Denn die östlichen Länder erweisen sich seit der EU-<br />

Erweiterung als besonders lukrative und dynamische Märkte. Dort treffen die Low<br />

Cost Carrier auf eine wenig verwöhnte, preissensible Kundschaft und auf Strecken,<br />

die noch frei von starken Wettbewerbern aus dem Billigflugsegment sind. Ein<br />

ideales Wachstumsfeld für Low Cost Carrier.<br />

Nur die etablierten Marktführer erreichen attraktive Renditen<br />

Der zunehmende Wettbewerb drückt auf die Gewinne bei den Low Cost Carriern.<br />

Der deutsche Wachstumschampion Air Berlin bringt es auf eine dürftige Rendite im<br />

unteren einstelligen Bereich und liegt damit weiter hinter einer Ryanair und Easyjet,<br />

die es auf Renditen von 19,2% und 5,6% bringen. Ryanair ist in dieser Hinsicht der<br />

unangefochtene Spitzenreiter. Dank unschlagbar guter Kostenstrukturen und<br />

äußerst aggressiven Verhaltens gegenüber den Zulieferern erwirtschaftet Ryanair<br />

noch Profite bei einem durchschnittlichen Ticketerlös von knapp über 40 Euro.<br />

8


Überkapazitäten am Markt führen zum Ausscheiden kleinerer LCC<br />

Alleine Ryanair, Easyjet, Air Berlin, dba und Germanwings haben 360 Flugzeuge<br />

fest bestellt (in der Regel A 320 oder Boeing 737), die bis 2010 ausgeliefert<br />

werden. Bei gleichbleibender Aircraft-Produktivität und Sitzladefaktor sind ca. 76<br />

Millionen Passagiere zusätzlich erforderlich, um diese Flugzeuge zu füllen. Zum<br />

Vergleich: Lufthansa hat im letzten Jahr auf allen Strecken weltweit 51 Millionen<br />

Gäste befördert. Hinzu kommen Optionen auf den Kauf von über 370 weiteren<br />

Flugzeugen.<br />

Die Flotte der großen europäischen Low Cost Carrier wächst durch bestellte<br />

Flugzeuge und Optionen bis 2010 stark an<br />

Flottenentwicklung bis 2010<br />

Anzahl Maschinen<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Flotte 2004/2005 Flotte 2010 Flotte 2010 mit<br />

Optionen<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse, Geschäftsberichte, Airbus, Boeing<br />

Condor, dba, HLX,<br />

Germanwings<br />

Air Berlin<br />

Easyjet<br />

Ryanair<br />

In 2010 wird das Sitzplatzangebot um mindestens 36 Mio. p.a. über der von <strong>Arthur</strong><br />

D. <strong>Little</strong> prognostizierten Passagiernachfrage liegen. Ein signifikanter Anteil der<br />

Überkapazität wird dabei auf den deutschen Markt entfallen. Die Fortsetzung des<br />

nachhaltigen Yield-Verfalls im LCC-Segment ist unausweichlich. Kleinere Airlines<br />

können nicht mehr mit weiteren Stückkostensenkungen dem Trend begegnen. Ihr<br />

Ausscheiden ist die logische Folge. Zumindest im LCC-Markt funktionieren die<br />

Marktgesetze.<br />

9


Im Low Cost Carrier Bereich wird die durchschnittliche jährliche<br />

Wachstumsrate bis 2010 nur noch 12% betragen. Die Folge: Überkapazitäten<br />

Überkapazitäten im Low Cost Carrier Bereich<br />

Mio. Passagiere<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

24%*<br />

15%*<br />

12% Marktwachstum<br />

0<br />

2004 2010<br />

* Berechnungsgrundlage für die Zielwerte des jährlichen Durchschnittswachstums war der Vergleich der aktuellen Kapazität von Ryanair, Easyjet,<br />

Air Berlin, Condor, DBA, HLX und Germanwings zur Kapazität in 2010 exkl. / inkl. Optionen unter Annahme gleich bleibender Passagierkapazität je<br />

Flugzeug, Auslastung, Flugfrequenz und jährlichen Einsatztagen. Die Werte wurden dann auf den Gesamtmarkt projiziert.<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse, Angaben der Unternehmen<br />

Verdrängungswettbewerb im Low Cost Sektor<br />

388 Mio.<br />

247 Mio.<br />

211 Mio.<br />

24%: Notwendiges Marktwachstum zur Auslastung der auf Option bestellten Flugzeuge<br />

15%: Notwendiges Marktwachstum zur Auslastung der fest bestellten Flugzeuge<br />

12%: Prognostiziertes jährliches Durchschnittswachstum<br />

Überkapazitäten<br />

141 Mio.<br />

36 Mio.<br />

Mit der Kapazitätsausweitung spielen die beiden großen Player volles Risiko.<br />

Easyjet und Ryanair verfügen über dicke finanzielle Polster. Langfristig werden sie<br />

vom Ausscheiden schwächerer Anbieter profitieren. Selbst einer Air Berlin kann<br />

hier schnell die Luft ausgehen.<br />

10


3. Deutschland-Special<br />

3.1 Low Cost Carrier in Deutschland<br />

Die Low Cost Carrier sind aus dem deutschen Markt nicht mehr wegzudenken. Die<br />

Low Cost Carrier haben sich als feste Größe etabliert und treiben maßgeblich das<br />

Wachstum an den kleineren Flughäfen. Neben den Low Cost Carriern treffen im<br />

deutschen Markt klassische Linienfluggesellschaften, Charter- und Regional-<br />

Airlines aufeinander. Erstmals seit Jahren hat Lufthansa mit einem überzeugenden<br />

Konzept zum Gegenschlag ausgeholt. Die LCC werden harten Gegenwind<br />

bekommen.<br />

Die drei Airline-Segmente wachsen unterschiedlich, die Renditen<br />

unterscheiden sich stark. Nur LCC erreichen akzeptable Rentabilitäten<br />

HLX<br />

Wachstum 2004 zu 2002,<br />

Rendite 2004<br />

Wachstum 2006 zu 2004,<br />

Rendite 2006<br />

Veränderung 2006<br />

zu 2004<br />

Germanwings<br />

Condor<br />

AirBerlin<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse, Geschäftsberichte, Pressemeldungen<br />

* HLX und Germanwings Wachstumszahlen 2004 zu 2003, da in 2002 nicht vollständig am Markt<br />

LTU<br />

Lufthansa<br />

Austrian<br />

-6% -4% -2%<br />

-5%<br />

0%<br />

DBA<br />

2% 4% 6%<br />

Swiss<br />

115%<br />

95%<br />

75%<br />

55%<br />

35%<br />

Charter<br />

15%<br />

-25%<br />

Passagierwachstum<br />

LCC<br />

Flag-Carrier<br />

Strategien der deutschen LCC – Partnerschaften als Vorstufe zur<br />

Konsolidierung<br />

Easyjet<br />

Rendite<br />

Im deutschen Low Cost Markt werden nur Airlines mit optimaler Kostenstruktur und<br />

einer ausreichenden Kapitaldecke bestehen. Kleineren Anbietern bleibt die Suche<br />

nach einer profitablen Nische, der Zusammenschluß mit weiteren Anbietern oder<br />

die Integration in einen der großen und bereits heute profitabel fliegenden LCC.<br />

Beispiel dba: Sie sucht noch ihre Positionierung zwischen Linie und Low Cost.<br />

Durch die Gexx-Integration soll die kritische Masse erreicht werden. Zudem hat dba<br />

mit der Partnerschaft mit Etihad Airways vorgemacht, wie man sich als nationaler<br />

Zubringer eines internationalen Carriers positionieren kann.<br />

Weitere Kooperationen zwischen den Low Cost Airlines zeichnen sich ab: Air Berlin<br />

ist dabei der derzeit begehrteste Partner. HLX sucht in dem Spannungsfeld aus<br />

Abgrenzung und Partnerschaft zu Hapagfly im Hause TUI ihren Weg.<br />

11


3.2 Lufthansa – Der Marktführer will wieder den Ton angeben<br />

Lufthansa in Zahlen – ein Geschäftsmodell im Wandel<br />

Die Kranich-Airline ist und bleibt der unumstrittene Marktführer im deutschen Markt.<br />

Von den 135,8 Millionen Passagieren, die im letzten Jahr über einen deutschen<br />

Flughafen geflogen sind, entfielen 37,5% auf die Lufthansa. Lufthansa Passage gilt<br />

in Europa noch immer als eine der bestgeführten Airlines. Dennoch, Deutschlands<br />

Flag-Carrier brachte es im letzten Jahr bei einem Jahresumsatz von fast 11<br />

Milliarden Euro lediglich auf einen operativen Gewinn von 265 Millionen. Im ersten<br />

Halbjahr 2005 betrug der Gewinn 103 Millionen Euro bei einem Umsatz von 5,7<br />

Milliarden. Trotz aller Einsparprogramme bleibt die Rendite mit knapp 2% sehr<br />

mager. Hauptgrund hierfür sind die gestiegenen Fuel-Kosten, die alleine das<br />

Lufthansa-Ergebnis mit 400 bis 500 Millionen Euro im Jahr belasten.<br />

Von überschäumendem Wachstum ist bei dem Marktführer wenig zu spüren. In den<br />

beiden zurückliegenden Jahren kam Lufthansa auf ein kumuliertes Passagierwachstum<br />

von 16%. Zum Vergleich: Das Passagierwachstum von Air Berlin betrug<br />

im gleichen Zeitraum 80%.<br />

Asien und Nahost sind die Wachstumsmärkte der Lufthansa. Das<br />

Nordamerikageschäft hat sich vollständig erholt<br />

+ 15,9%<br />

43,9<br />

Passagiere weltweit<br />

Veränderung des LH-Passagieraufkommens* je Verkehrsgebiet von 2002-2004<br />

(Angaben in Mio. Passagieren)<br />

50,9<br />

+ 19,5%<br />

4,5<br />

5,4<br />

Nord<br />

Amerika<br />

+ 14,3%<br />

0,5<br />

0,6<br />

Latein Amerika und<br />

Westindische Inseln<br />

Westeuropa<br />

+ 14,6%<br />

34,4<br />

39,5<br />

+ 7,1%<br />

0,9<br />

+ 63,6%<br />

1,0<br />

0,5<br />

Afrika<br />

0,9<br />

Mittlerer Osten<br />

3,0<br />

2002 2004 Wachstum 2002-2004<br />

Quelle: Lufthansa Geschäftsberichte, <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse *Passage, Linie (ohne Charter)<br />

+ 20,3%<br />

3,6<br />

Asien / Pazifik<br />

Konzentration auf die Hubs – Niedergang des dezentralen Verkehrs<br />

Die Lufthansa von heute hat nur noch wenig gemein mit der Lufthansa von vor<br />

zehn Jahren. Unter dem Druck der Wettbewerber hat der frühere Staatscarrier<br />

seinen dezentralen Verkehr fast vollständig aufgegeben bzw. an seine Partner-<br />

Airlines abgegeben und sich auf seine Hubs konzentriert. Über 90% der 51<br />

12


Millionen Lufthansa Passagiere fliegen über die beiden Hubs München und<br />

Frankfurt.<br />

Der dezentrale Verkehr ging auf 9% zurück. LH bedient als klassischer<br />

Netzwerkcarrier die Regionen der Weltwirtschaftstriade aus ihren Hubs<br />

Passagierverteilung dezentraler<br />

vs. Hub-Verkehr<br />

in Prozent<br />

Dezentraler<br />

Verkehr<br />

9%<br />

91%<br />

50,9 Mio. Passagiere<br />

Hubverkehr<br />

Quelle: Lufthansa Geschäftsberichte, <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse<br />

Netto-Verkehrserlöse nach Verkehrsgebieten<br />

in Millionen Euro<br />

Asien/Pazifik<br />

2.087<br />

Afrika<br />

350<br />

Nordamerika<br />

2.138<br />

Südamerika<br />

317<br />

20%<br />

3% 3%3%<br />

20%<br />

Nahost<br />

268<br />

51%<br />

10,5 Milliarden Euro<br />

Europa<br />

5.353<br />

Die Betrachtung ausgewählter Flughäfen unterstreicht dieses Bild. In DUS fiel der<br />

LH-Anteil in den letzten drei Jahren von 27% auf 25,5%; in STR von 28,6% auf<br />

24,2%. Waren in München im Jahre 2000 noch 34% aller LH-Gäste Umsteiger, so<br />

stieg dieser Anteil im letzten Jahr auf bereits 50%. Für 2008 setzt sich der Hub-<br />

Aufbau München weiter fort. Von den dann erwarteten 18 Mio. LH-Gäste in<br />

München sollen bereits 65% Transferpassagiere sein.<br />

Lufthansa wächst mit der Langstrecke und lebt von ihr. Hier entscheidet sich das<br />

Wohl oder Weh dieser Airline. Besonders im Asien-Verkehr ist Lufthansa<br />

erfolgreich. Hier hat sie sich frühzeitig Marktanteile gesichert und streicht hohe<br />

Erlöse und Renditen ein. Kein anderes Verkehrsgebiet bringt der Kranich-Airline<br />

derart gute Ergebnisse. Lagen die Durchschnittserlöse je Tausend SKO im<br />

Nordatlantikverkehr bei 47 Euro, so erwirtschaftet Lufthansa im Asienverkehr<br />

Durchschnittserlöse von 60 Euro. Den gut ausgehandelten bilateralen<br />

Luftverkehrsabkommen sei es gedankt. Der indische Boom-Markt ist hierfür das<br />

beste Beispiel.<br />

13


Die vier strategischen Handlungsfelder der Lufthansa<br />

Handlungsfeld 1: Hub-Sicherung und Swiss-Integration<br />

Lufthansa lebt von der Wirtschaftlichkeit ihrer Hub-Verkehre. Keine andere der<br />

großen Airlines dieser Welt operiert mit drei Hubs, die derart nahe beieinander<br />

liegen. Deshalb lautet auch die oberste Lufthansa Maxime "Hub-Sicherung".<br />

Die Liste der Themen ist lang. An den beiden großen Hubs FRA und MUC stehen<br />

große Ausbauvorhaben an. Über die umgelegten Airport-Gebühren kommen auf<br />

Lufthansa Kostenbelastungen in Milliardenhöhe zu. An dem wichtigsten LH-Hub<br />

wird die Airportinfrastruktur für die nächsten 30 Jahre konfiguriert – mit<br />

entscheidendem Einfluß auf die künftige Hub-Qualität und Stückkostenentwicklung.<br />

Die Ausbaukosten in FRA belaufen sich auf weit über 3 Milliarden Euro. Bei einem<br />

LH-Verkehrsanteil von über 50% in FRA ist die Lufthansa mit der Hälfte dabei.<br />

In München steht der weitere Hub-Aufbau an. Aktuell hat Lufthansa in MUC 16<br />

Langstreckenflugzeuge stationiert. Hier ist besonders die Netzplanung gefragt.<br />

Dennoch wird bei Lufthansa das meiste Geld mit den profitablen Strecken verdient,<br />

die mit 65 Interkont-Maschinen von Frankfurt aus bedient werden. Hinzu kommt,<br />

daß München mit sieben Millionen Einwohnern im Einzugsgebiet nur eine relativ<br />

kleine Catchment Area vorweisen kann. Zum Vergleich: London 20 Millionen, Paris<br />

14 Millionen. Nur bei optimal ausgesteuerten Netzstrukturen, günstigen<br />

Stückkosten und optimaler Hub-Performance rentieren sich die Investitionen in die<br />

Weiterentwicklung dieses "künstlichen Hubs" für Lufthansa.<br />

Anders sieht wiederum die Situation in Zürich aus. Die Euphorie nach der Swiss-<br />

Übernahme ist vorüber. Jetzt zählen die Integrationserfolge. Neben der Erzielung<br />

der versprochenen Kostensynergien von 160 Millionen Euro jährlich, gilt es, das<br />

Streckennetz der Swiss und den Hub Zürich in die Netzplanung der Lufthansa zu<br />

integrieren.<br />

Handlungsfeld 2: Neue Schlagkraft im dezentralen Verkehr mit dem<br />

Hamburg-Modell<br />

Gerade im Non-Hub-Traffic wird Lufthansa durch Low Cost Carrier angegriffen.<br />

Hier wurde die Kranich-Airline in den letzten Jahren kalt erwischt.<br />

14


Ryanair und Easyjet haben sich längst als gewichtige Player etabliert und<br />

verfügen über das renditestärkere Geschäftsmodell<br />

Kennzahlen von Lufthansa, Ryanair und Easyjet<br />

Passagierer (in Mio.)<br />

Lufthansa<br />

Ryanair<br />

Easyjet<br />

Lufthansa<br />

Ryanair<br />

Easyjet<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

Umsatz (in Mrd. €)<br />

0 2 4 6 8 10 12<br />

Gewinn (in Mio. €)<br />

Ryanair<br />

Easyjet<br />

0 50 100 150 200 250 300<br />

Rendite<br />

Lufthansa 2,5%<br />

19,1%<br />

5,6%<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse, Geschäftsberichte, Unternehmensdaten<br />

Erlöse pro Passagier in €<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

2001 2002 2003 2004<br />

Lufthansa<br />

Ryanair<br />

Aufgrund des Preisverfalls auf diesen Strecken hat die Lufthansa in den letzten<br />

Jahren ihr Angebot im dezentralen Verkehr um ca. 10% p. a. reduziert bzw. an<br />

Partnerairlines ausgelagert. In diesem Jahr werden erstmals mehr als die Hälfte<br />

aller LH-Flüge in Deutschland und Europa mit Fluggerät von Partnerairlines<br />

durchgeführt.<br />

Nach Jahren des kampflosen Rückzugs hat Lufthansa jetzt mit dem "Hamburg-<br />

Modell" erstmals zu einem überzeugenden Gegenschlag ausgeholt:<br />

Lufthansa bietet künftig ex Hamburg 14 Prozent mehr Flüge und rund 60 Prozent<br />

mehr Sitze an, zu deutlich günstigeren Konditionen. Seit September 2005 fliegt sie<br />

von hier aus im Point-to-Point Verkehr mit eigens abgestellten B737-Maschinen. Zu<br />

den neuen Zielen, die zum Teil erstmals mit einem Direktflug von Hamburg aus zu<br />

erreichen sind, gehören Budapest, Göteborg, Madrid, Prag, Rom und Nizza.<br />

Die Fluggesellschaft will mit dem Angebot 2,6 Millionen Passagiere jährlich von und<br />

nach Hamburg befördern. Die Situation in Fuhlsbüttel verdient besondere<br />

Beachtung: Lufthansa tritt mit den günstigen Tickets und Low Cost-Strukturen<br />

gegen die erfahrenen Low Cost-Airlines Air Berlin, dba, Germanwings und Easyjet<br />

an.<br />

Die Stückkosten für das neue B737-Produktionsmodell sollen um bis zu 30% auf<br />

ca. 12 cts. je Streckenkilometer sinken. Vorteile durch das neue Produktionsmodell<br />

ergeben sich für Lufthansa durch eine verbesserte Flugzeugproduktivität, einen<br />

höheren Sitzladefaktor, höhere Earning-Capacity und niedrigere Airport-Gebühren.<br />

Hierdurch kann Lufthansa sich die deutliche Preisabsenkungen leisten. Mit einem<br />

dynamischen Preismodell konnte bereits Easyjet aus dem Markt geschlagen<br />

werden. Easyjet hat ihr Vorhaben, in Hamburg eine weitere Basis einzurichten,<br />

bereits zurück genommen.<br />

Easyjet<br />

15


Weiter im Nachteil gegenüber den Low Cost-Wettbewerbern ist Lufthansa bei den<br />

Crew- und Vertriebskosten sowie bei dem komplexeren Bord- und Bodenprodukt.<br />

Dennoch, der Erfolg zeichnet sich bereits ab. Lufthansa rechnet im Hamburg-<br />

Verkehr mit einer Million zusätzlicher Passagiere. Die Gretchen-Frage stellt sich:<br />

Kann das Hamburg-Modell auf andere Stationen ausgerollt werden?<br />

Entscheidend kommt es darauf an, daß Lufthansa die Produktkomplexität und die<br />

Stückkosten weiter reduziert. Voraussetzung sind kurze Abfertigungs- und<br />

Bodenzeiten und eine hohe Aircraft Utilization. Wird dies gesichert, gilt es weitere<br />

dezentrale Flughäfen mit gutem Catchment frühzeitig zu besetzen. Der Flughafen<br />

Düsseldorf dürfte somit der nächste Kandidat für das Hamburg-Modell sein.<br />

Triviale Business-Logik des Hamburg-Modells: Auf der Preis-Absatz-Kurve<br />

in die schwarzen Zahlen!<br />

Preis/<br />

SKO<br />

~ -25%<br />

Umsatz Kosten Umsatzrendite<br />

("Gewinn")<br />

Menge<br />

~ +60%<br />

SLF<br />

~ +10%<br />

-<br />

Kosten/<br />

SKO<br />

x x x<br />

Preise auf<br />

LCC-Niveau<br />

Verdichtung und<br />

Vertiefung des<br />

Streckennetzes -<br />

Marktanteilsgewinn<br />

~ -30%<br />

Menge Umsatzrendite<br />

~ +60%<br />

profitabel proitabel durch Kostenkostengünstigeres Produktions-modell,<br />

Produktionsmodell<br />

~ +15 P.P.*<br />

Illustrativ<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse *Die Umsatzrendite steigt um 15 Prozentpunkte, sofern bislang Kosten gleich Umsatz<br />

Handlungsfeld 3: Kontverkehr neu aufstellen – zurück zu Lufthansa Express<br />

Das LH-interne Programm "Zukunft Kont" brachte eine Fülle guter<br />

Verbesserungsvorschläge. Ausgeblieben ist der erhoffte Quantensprung. Kann ein<br />

Systemwechsel bei Lufthansa für den angeschlagenen Kont-Verkehr überhaupt<br />

gelingen? Hier ist Mut gefragt. Lufthansa hat weniger ein Konzeptions-, denn ein<br />

Umsetzungsproblem.<br />

Hoffnung gibt das "Hamburg Modell". Es kann auch für den restlichen Kont-Verkehr<br />

zum Kosten- und Strukturvorbild werden. Angereichert mit den zukunftstauglichen<br />

Elementen der Lufthansa Express Plattform aus den frühen 90er Jahren kann der<br />

Systemwechsel und der Sprung in günstigere Tarif- und Kostenstrukturen im Kont-<br />

Verkehr gelingen.<br />

16


Handlungsfeld 4: Regionalverkehr sanieren<br />

Der Regionalverkehr erfüllt bei Lufthansa die wichtige Funktion des Hub-Feeders.<br />

Neue Strecken können durch den Einsatz von kleinerem Gerät langsam entwickelt<br />

werden. Zum Januar 2004 hat Lufthansa das Regional-Konzept eingeführt.<br />

Lufthansa chartert Fluggerät und Crew im Wet-lease von den Partnergesellschaften.<br />

Das Auslastungsrisiko liegt bei Lufthansa.<br />

Die Konkurrenz der Low Cost Airlines und fluggerätbedingte Stückkostennachteile<br />

hängen wie Mühlsteine am Hals der kleinen Airlines. Eine Avro RJ85 hat 40%<br />

höhere Stückkosten als ein A320. Obwohl LH seine Partner eng an sich gebunden<br />

hat, blieb der wirtschaftliche Erfolg bislang aus. Zu unterschiedlich sind die Kulturen<br />

und Prozesse bei den beteiligten Partnern. Die Regional-Airlines sind überwiegend<br />

Sanierungsfälle.<br />

Auch hier lohnt sich für Lufthansa der Blick auf das Geschäftsmodell der Low Cost<br />

Carrier. Der Einsatz von größerem Gerät und die Stimulation der Nachfrage durch<br />

niedrigere Preise schaffen Abhilfe. JetBlue hat jüngst ihre Flotte um neue Embraer<br />

190-Flugzeuge erweitert. Diese fliegen mit einer Bestuhlung von 100 Sitzplätzen<br />

auf den klassischen Strecken der US-Regionalairlines. Allerdings kann die Embraer<br />

190 bei den Stückkosten fast mit der A320 mithalten. Sie ist somit deutlich<br />

günstiger zu betreiben, als die kleinen Regionaljets mit 37 bis 70 Plätzen. Eine<br />

solche Umstellung zusammen mit einem dynamic pricing à la low cost würde<br />

Lufthansa auch im Regionalverkehr die Wettbewerbsfähigkeit sichern helfen. Die<br />

Low Cost Carrier würden in einem weiteren Segment vom Marktführer angegriffen.<br />

3.3 Charter Airlines – Die Sorgenkinder im deutschen Luftverkehrsmarkt<br />

Die gute Nachricht zuerst: Die Charter-Airlines wachsen wieder. Aber wo bleibt die<br />

Profitabilität? Condor und LTU sind mitten im Turn-around. Aero Flight mußte<br />

endgültig die Segel streichen.<br />

Die Charter Carrier bekommen den zunehmenden Verdrängungswettbewerb zu<br />

spüren. Low Cost Carrier besetzen Strecken der Charter-Airlines zu niedrigeren<br />

Preisen. Einzig die Flucht nach vorne hilft.<br />

So wird sich Condor mit Low Cost Strukturen am Markt etablieren. In Oberursel<br />

wurde massiv der Rotstift angesetzt. Der Fokus auf Einzelplatzverkauf schafft<br />

Unabhängigkeit und Zusatzgeschäft. Düster sind die Aussichten für LTU. Die Airline<br />

gilt als heißer Kandidat für die überfällige Marktbereinigung.<br />

3.4 Deutsche Flughäfen – Wertschaffung zur Zukunftssicherung<br />

Klarer Wachstumssieger in Deutschland ist der Flughafen München mit fast 11% in<br />

2004. Im ersten Halbjahr 2005 konnten die Münchner immerhin noch mit über 7%<br />

glänzen. Hingegen kam das deutsche Interkontinental-Drehkreuz Frankfurt nur auf<br />

5,7% in 2004 und liegt damit hinter AMS, LHR und CDG. Im Vergleich der ersten<br />

Halbjahre 2005 zu 2004 ist das Passagieraufkommen in Frankfurt nur um 1,9%<br />

gewachsen.<br />

17


LCC-Airports wachsen rasant von niedriger Basis<br />

Wachstum an deutschen Airports 2001-2004<br />

Millionen<br />

Passagiere<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1,7%<br />

51,1<br />

48,6<br />

FRA<br />

Flag Carrier-Airports Charter- bzw. Hybrid-Airports LCC-Airports<br />

4,3%<br />

26,8<br />

23,7<br />

MUC<br />

1,4%<br />

Quelle: ACI Europe, Unternehmensdaten, <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse<br />

9,5<br />

HAM<br />

9,9<br />

2,0%<br />

14,4 15,3<br />

DUS<br />

5,0%<br />

7,6<br />

8,8<br />

1,3%<br />

5,1<br />

5,3<br />

12,7%<br />

5,8<br />

8,3<br />

21,4%<br />

1,9<br />

2001<br />

2004<br />

CAGR<br />

2001-2004<br />

77,6%<br />

3,4 2,8<br />

0,5<br />

STR HAJ CGN SXF HHN<br />

Wachstumsgewinner in Deutschland sind die kleinen Flughäfen mit hohem Anteil<br />

an LCC-Verkehr. So liegt der Verkehrsanteil von EasyJet in Berlin-Schönefeld bei<br />

ca. 40% und bescherte dem Flughafen ein jährliches Wachstum von 21,4%. Der<br />

Flughafen Hahn mit einem Ryanair-Anteil von ca. 90% brachte es auf ein<br />

Wachstum von 13,5% in 2004 und 10,7% im ersten Halbjahr 2005. Der Low Cost<br />

Airport Köln-Bonn kam immerhin noch auf 7,2% Wachstum. Die vielfach<br />

angekündigte Low Cost Langstreckenverbindung bleibt allerdings in Zeiten hoher<br />

Fuel-Preise in der Schublade von Airport-Chef Michael Garvens.<br />

Trivialer Anpassungsdruck – Kürzungen bis zu 30% unvermeidlich<br />

Nur FRA und MUC als Drehkreuze sowie SXF, HHN und CGN als Low Cost<br />

Airports weisen eine klare Positionierung auf. Die anderen deutschen Flughäfen<br />

versuchen alle Airline-Segmente zu bedienen. Teilweise mit fragwürdigem Erfolg.<br />

Der Vollsortiment-Ansatz führt zu hoher Komplexität während die Kostenstrukturen<br />

im Technik und Infrastrukturbereich noch aus den alten Zeiten stammen. Die<br />

Umsätze steigen zwar, die Gewinne bleiben aber bescheiden, solange die<br />

schmerzhaften Einschnitte hinausgezögert werden.<br />

Der größte Handlungsbedarf besteht bei den Bodenverkehrsdiensten. Die nächste<br />

Liberalisierungswelle der EU zwingt zum entschlossenen Handeln.<br />

Marktanteilsverluste führen zu Restrukturierungen, Geschäftsaufgaben oder zur<br />

konsequenten Ausgründung des Ground Handling. Die Verwaltungs- und<br />

Unterstützungsbereiche müssen sich in ihren Kosten analog anpassen. Kürzungen<br />

um 30% sind hier unvermeidlich.<br />

18


4. Flughäfen – Souveränität zurückgewinnen<br />

Die großen Airports stoßen an ihre Kapazitätsgrenze<br />

Die angespannte Kapazitätssituation an den großen europäischen Hubs verschärft<br />

sich weiter. Die Abweisungsgrenze ist längst erreicht. Neues Verkehrswachstum<br />

kann nur noch in wenig attraktiven Randlagen generiert werden. Das Wachstum<br />

der nicht ausgelasteten Hubs liegt deshalb mit durchschnittlich 8,4% um 2,5%-<br />

Punkte höher als das Wachstum der ausgelasteten Drehkreuze.<br />

Die kommenden drei Jahre werden spannend. Vielfach sind die Ausbauprogramme<br />

zu spät geplant oder haben sich verzögert. Beeinträchtigungen bei der Hub-<br />

Performance sind unausweichlich.<br />

Kapazitätsengpässe bremsen das Luftverkehrswachstum an den<br />

europäischen Großflughäfen. Milliardeninvestitionen stehen an …<br />

28,8%<br />

15,7%<br />

Auswirkung der Kapazitätsauslastung auf das Wachstum europäischer Hubs<br />

2003-2004 – Passagiere<br />

10,8%<br />

Nicht ausgelastete Hubs<br />

Durchschnitt : +8,4%*<br />

8,3% 8,1% 7,9% 7,9% 7,6% 7,5% 7,1% 7,0% 6,5% 6,1% 5,7% 5,7% 5,3% 4,9% 4,9%<br />

* Gewichtet mit Verkehrszahlen der Flughäfen 1) Oder Hubs mit starken Kapazitätsengpässen in 2004<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse, ACI 2004 und Airport Informationen<br />

Ausgelastete Hubs 1)<br />

Durchschnitt : +5,9%*<br />

2,8% 2,2%<br />

PRG VIE MUC MAN DUB MAD BCN ARN CPH ORY FCO AMS LHR FRA CDG MXP LYS LGW BRU LIN<br />

Airport- / Airline-Partnerschaft als Wettbewerbsvorteil<br />

Das Schicksal der Airports ist eng an das ihrer Home-Carrier geknüpft. Es stehen<br />

nicht mehr einzelne Airlines in Konkurrenz zueinander, sondern Airport-Systeme<br />

bestehend aus Flughafenbetreiber und Home Carrier.<br />

Beispiele für gut funktionierende Airport-Systeme sind FRA und MUC. Beide<br />

kapazitativ stark eingeschränkten Drehkreuze konnten ihr Wachstum von 6% bzw.<br />

11% nur aufgrund einer funktionierenden Partnerschaft zwischen Airport und<br />

Home-Carrier erreichen. Beide Partner arbeiten gemeinsam an effizienten<br />

Prozessen auf der Land- und Airside. Die Verbesserungen bei den Stückkosten<br />

und Pünktlichkeit belegen dies.<br />

Trotz Flächenrestriktionen und Slotmangel nehmen FRA und MUC mit fast 80%<br />

Pünktlichkeit die Spitzenplätze im europäischen Pünktlichkeitsranking ein. Niedrige<br />

19


Turnaround-Zeiten und eine hohe Gateproduktivität bringen das kostbare Fluggerät<br />

wieder schnell in die Luft und erhöhen maßgeblich die Aircraft-Produktivität.<br />

Erfolgreiche Wachstumspartnerschaften gehen dabei weit über die bloße<br />

Koordination hinaus. Ein bilaterales Hub- und Kostenmanagement, bis hin zur<br />

gemeinsamen Ausbauplanung sind die Garanten einer erfolgreichen Entwicklung.<br />

Nicht nur die Airlines selbst, sondern auch die Allianzen, in welche die<br />

Fluggesellschaften eingebunden sind, haben Einfluß auf das Verkehrswachstum an<br />

den Hub-Airports.<br />

Einzig die Hubs der Star Alliance profitierten vom Wachstum ihrer Home<br />

Carrier<br />

Vergleich der Verkehrsentwicklung (Passagiere)<br />

2003 - 2004<br />

Allianz-Airlines und Allianz-Hubs<br />

+10,5%<br />

8,5%<br />

Globales<br />

Durchschnittswachstum<br />

3,5%<br />

10,7%<br />

5,2%<br />

Airports<br />

Allianzen<br />

10,3%<br />

8,9%<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Studien, ACI 2004 and Daten der Airports<br />

Solides hohes Wachstum von Air France - KLM<br />

(+5,7%)<br />

Moderates Wachstum von Delta (+3,2%)<br />

Starkes Wachstum von Czech (+20,5%)<br />

Rückgang der Flüge bei Alitalia (-1,2%) sowie<br />

Korean (-0,4%)<br />

Moderates Wachstum von Quantas (+3,2%),<br />

American Airlines (+2,8%) und British Airways<br />

(+1,6%)<br />

Solides hohes Wachstum der Iberia (+4,2%)<br />

Starkes Combeback Cathay Pacific (+36%)<br />

Starke Wiederbelebung des Verkehrs bei United<br />

Airlines (+7,2%), Lufthansa (+12%), Austrian<br />

Airways (+11%) und BMI (+10%)<br />

Relative Stabilität von SAS (+1,5%)<br />

Die Airlines der Star Alliance waren auch maßgeblicher Treiber des Wachstums an<br />

ihren Hub-Flughäfen. Das Wachstum von Star-Airlines und den zugehörigen Hub-<br />

Flughäfen entwickelte sich fast im Gleichklang. Anders die Situation an den großen<br />

Hub-Flughäfen von Skyteam und Oneworld. Hier kam das Wachstum der Airports<br />

insbesondere von den OAL (other airlines). Die großen Interkont-Hubs steigerten<br />

ihr Wachstum fast doppelt so schnell wie die Airlines von Skyteam und Oneworld.<br />

Somit stellt sich die strategische Frage für die Vorstände der großen Interkont-<br />

Drehkreuze. Will man sich noch weiter in die Abhängigkeit von dem Allianzsystem<br />

des Home Carriers bringen (mit Marktanteilen von 60% bis 70%), oder will man<br />

gezielt auf das OAL-Segment setzen?<br />

20


Kleine europäische LCC-Airports mit dem stärksten Wachstum<br />

LCC-Airports wachsen deutlich schneller als Flughäfen ohne LCC-Verkehr. Bei<br />

regionalen Plattformen, die Basis für einen Low Cost Carrier sind, lag das<br />

Wachstum 50% über dem Wachstum sonstiger regionaler Plattformen. Da der<br />

LCC-Anteil an den kontinentalen und interkontinentalen Hubs vergleichsweise<br />

gering ist, blieb das Wachstum hier moderat.<br />

Der Low Cost Verkehr ist nach wie vor der entscheidende Wachstumstreiber<br />

in Europa. Hiervon profitieren die kleineren Flughäfen (bis 7 Mio. Passagiere)<br />

Verteilung des Passagiervolumens 2004<br />

in Europa1) Verteilung des Passagiervolumens 2004<br />

in Europa1) 30%<br />

17%<br />

Regionale Plattformen<br />

Kontinentale Hubs<br />

Interkontinentale Hubs<br />

53%<br />

2003/2004 Passagierwachstum<br />

an Flughäfen1) 2003/2004 Passagierwachstum<br />

an Flughäfen mit und ohne LCC Home Base<br />

1) mit und ohne LCC Home Base<br />

+8,0% 2)<br />

+9,6%<br />

+8,0% 2)<br />

+9,6%<br />

+12,6% 2 +12,6% 2<br />

ohne mit<br />

LCC LCC<br />

Regionale<br />

Plattformen<br />

+7,8%<br />

+9,7%<br />

Kontinentale<br />

Hubs<br />

Airports ohne LCC Home Base<br />

LCC Home Base<br />

+6,8%<br />

ohne mit<br />

LCC LCC<br />

+6,3%<br />

+6,8%<br />

+8,1%<br />

ohne mit<br />

LCC LCC<br />

Interkontinentale<br />

Hubs<br />

Quelle: <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse, ACI 2004 und Airport Informationen 1) Westeuropa 2) inkl. Türkei ; +5,4% / 12,3% auf der EU15 Skala<br />

Low Cost – Segen oder Geißel – Wege zum profitablen Wachstum<br />

Die Mehrzahl der Airports hatte nur wenig Freude an der Geschäftsausweitung<br />

durch die Low Cost Carrier. Flughäfen verdienen mit diesen Airlines nur noch im<br />

Non-Aviation Bereich Geld. Die Preiszugeständnisse, die Airports ihren neuen<br />

LCC-Kunden gewähren, werden zeitnah auch durch die etablierten Airlines<br />

eingefordert. Das Preisniveau sinkt weiter. Sind die Preise einmal im Keller gibt es<br />

keinen Weg zurück.<br />

Die Preisspirale dreht sich weiter abwärts und trifft die Airports. Die<br />

Fluggesellschaften erhöhen den Druck auf die Flughafenbetreiber. Gebühren und<br />

Entgelte sind substantiell und nachhaltig zu senken. Nur wer günstige Stückkosten<br />

aufweist, kann Verkehr an sich binden.<br />

Airlines fordern zunehmend ein Risk Sharing (Fee Cap Regelungen). Fluglinien<br />

verlangen eine anteilige Risikoübernahme bei schwächerem Passagieraufkommen.<br />

Die Flughafenbetreiber müssen sich auf volatilere Einnahmen aus luftseitigen<br />

Services einstellen.<br />

21


Umbruch im Ground Handling – Die Hausaufgaben sind noch nicht gemacht<br />

Die Mehrheit der europäischen Flughafenbetreiber zählt das Ground Handling zum<br />

Kerngeschäft. Hier steht der größte Umbruch bevor. Die neue EU-Verordnung mit<br />

weitreichender Liberalisierung erzwingt vielfach eine Ausgründung in<br />

wettbewerbsfähige Kostenstrukturen oder gar eine Veräußerung. Dieser<br />

Anpassungsprozeß trifft das gesamte Flughafenunternehmen. Remanenzkosten<br />

verbleiben. Die Overhead-Bereiche müssen konsequent angepaßt werden.<br />

Neue Erlösquellen – Non-Aviation-Erlöse als Zukunftsgarant<br />

In der Gesamtschau ging der Anteil der klassischen Verkehrserlöse weiter zurück.<br />

Hingegen kommen aus dem Non-Aviation-Geschäft das Umsatzwachstum und die<br />

Gewinne. Beispielsweise verbuchen die Flughäfen Zürich, Amsterdam,<br />

Kopenhagen, Frankfurt und München zwischen 35 und 50% ihrer Umsätze pro<br />

Passagier als Non-Aviation Erlöse. In London sind es sogar 60%. Flughäfen wie<br />

Wien mit 25% Anteil dürfen den Anschluß nicht verpassen. In Wien tragen die<br />

Airlines mit ihren Entgelten und Gebühren maßgeblich zum wirtschaftlichen Erfolg<br />

der Flughafens bei.<br />

Der Anteil der Non-Aviation Erlöse beträgt an europäischen Airports bereits<br />

35-50% der Umsätze pro Passagier. Viele Airports haben Nachholbedarf<br />

Verteilung Non-Aviation/Aviation-Erlöse [€]<br />

VIE<br />

FRA<br />

ZRH<br />

MUC<br />

PRG<br />

BAA<br />

CPH<br />

AMS<br />

Umsätze Non-Aviation<br />

pro Passagier<br />

12,9<br />

10,7<br />

9,8<br />

9,1<br />

7,3<br />

7,6<br />

5,8<br />

4,3<br />

7,7<br />

11,0<br />

10,6<br />

9,3<br />

12,6<br />

12,3<br />

13,7<br />

12,2<br />

Quelle: Geschäftsberichte, <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Analyse<br />

Umsätze Aviation pro<br />

Passagier<br />

Geschäftsfeld-EBIT-Margen 2004 in %<br />

50%<br />

45%<br />

40%<br />

35%<br />

30%<br />

25%<br />

20%<br />

15%<br />

10%<br />

5%<br />

0%<br />

36,0%<br />

12,7%<br />

20,7%<br />

14,5%<br />

5,1%<br />

VIE FRA<br />

46,7%<br />

Aviation Handling Non-Aviation<br />

Neben dem Retailing und dem Vermietungsgeschäft entwickeln sich Flughäfen zu<br />

Kommunikationshubs. Überproportional stiegen die Einnahmen im Informations-,<br />

Kommunikations- und Werbebereich.<br />

22


Prozeßunterstützung durch innovative Technologien<br />

In Sachen Prozesse wurden große Initiativen auf der Landseite in Gang gebracht.<br />

So hat Aéroports de Paris in enger Zusammenarbeit mit Air France im neuen CDG-<br />

Terminal die Durchlaufzeit für Passagiere im Check-In und Security-Check<br />

nachhaltig verbessert, sowie die EU-Bestimmung zur Trennung "Clean/Unclean"<br />

konsequent und ohne Beeinträchtigung der Minimum Connecting Time umgesetzt.<br />

Der Flughafen Amsterdam will mit technischen Innovationen wie Common-Use-<br />

Self-Service-Terminals (CUSS), RFID-Technologie und bei der biometrischen<br />

Identifikation seine führende Rolle in der Passagierabfertigung ausbauen und den<br />

KLM Gästen einen "Seamless-Travel"-Prozeß ermöglichen. Gleichzeitig profitiert<br />

der Flughafenbetreiber aufgrund eines größeren Zeitfensters im Outbound und im<br />

Transfer von mehr Ausgaben im Terminal.<br />

23


5. Fazit und Ausblick auf die kommenden Jahre<br />

In keiner anderen Branche seit der geplatzten Internet-Seifenblase wird so viel Geld<br />

verbrannt. Vor anderthalb Jahren wagte IATA einen Ausblick auf Wachstum und<br />

Gewinne der Airlines. Beim Wachstum lag sie richtig. Die globale Airline Industrie<br />

ist auf einen stetigen Wachstumspfad eingeschwenkt. Bei den Gewinnen lagen die<br />

IATA-Fachleute deutlich daneben. Hatte man doch für die Jahre 2004 und 2005<br />

Gewinne in der Größenordnung zwischen zwei und vier Milliarden Dollar für die<br />

Mitgliedsunternehmen prognostiziert. Das Gegenteil ist der Fall. Für 2005 rechnet<br />

man jetzt mit kumulierten Verlusten von 6 bis 7 Milliarden Dollar.<br />

In der Tat, der Irrsinn setzt sich in den kommenden Jahren fort, solange<br />

Regierungen noch die schützende Hand über ihre Airlines halten und massive<br />

Überkapazitäten nicht zu Marktbereinigungen führen.<br />

Der Kostendruck wird von den Airlines auf die gesamte Aviation-<br />

Wertschöpfungskette weitergegeben. In den nächsten Jahren geraten weitere<br />

Zulieferer aus dem Catering-, Ground Handling-, Technik- und Airportsektor in<br />

wirtschaftliche Probleme. Je liberalisierter die Dienstleistung, je arbeitsintensiver die<br />

Services, desto stärker wird der Preisdruck.<br />

Die Faszination des Flugverkehrs bleibt. Eine Branche zum Geldverdienen ist sie<br />

schon lange nicht mehr.<br />

24


Autoren der Studie<br />

Ralph Beisel<br />

Associate Director / Partner, Wiesbaden<br />

Tel.: +49 611 7148 233<br />

Mail: beisel.r@adlittle.com<br />

Jan Heile<br />

Senior Manager, Wiesbaden<br />

Tel.: +49 611 7148 233<br />

Mail: heile.jan@adlittle.com<br />

Laurent Delarue<br />

Senior Manager, Paris<br />

Tel.: +33 15574 2908<br />

Mail: delarue.laurent@adlittle.com<br />

25


<strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> – Vorstellung<br />

<strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> verbindet globale Präsenz mit einer starken Position im<br />

deutschsprachigen Raum. Als klassische Managementberatung konzentrieren sich<br />

unsere Beratungsleistungen auf die Bereiche Strategie & Organisation, Mergers &<br />

Acquisitions, Post Merger Integration sowie Restrukturierung und Kostensenkung.<br />

Weitere Beratungsbereiche sind Corporate Finance, Customer Management und<br />

Marketing, Supply Chain Management, Information Management und eBusiness,<br />

Knowledge Management sowie Technologie- und Innovationsmanagement.<br />

Unsere Beratungsarbeit ruht auf drei Pfeilern: profunde Kenntnis der jeweiligen<br />

Branchen, funktionale Kompetenz, IT- und Technologie-Expertise. Wir beraten u.a.<br />

Klienten aus dem TIME-Sektor (Telecommunication, Information, Media,<br />

Electronics), Banken und Versicherungen, Unternehmen des Bereiches Travel &<br />

Transportation, der Automobilindustrie sowie Firmen aus dem Maschinen- und<br />

Anlagenbau. Darüberhinaus beraten wir Unternehmen aus der chemischen und<br />

pharmazeutischen Industrie sowie Energie- und Versorgungsunternehmen.<br />

Wir arbeiten umsetzungsorientiert und unterstützen unsere Klienten in der<br />

Implementierungsphase aktiv. 75 Prozent der Berater haben vor ihrem Eintritt bei<br />

<strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> in der Industrie gearbeitet.<br />

Seit Mai 2002 ist <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Mitglied im Altran Verbund, einem weltweiten<br />

Netzwerk von hochspezialisierten Technologieunternehmen mit 16.000<br />

Mitarbeitern. Im deutschsprachigen Raum finden Sie uns außer in Wiesbaden auch<br />

noch in Berlin, Düsseldorf, München, Wien und Zürich mit insgesamt 280<br />

Mitarbeitern. <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> wurde 1886 von dem MIT-Professor <strong>Arthur</strong> Dehon <strong>Little</strong><br />

in Cambridge (Mass./USA) gegründet und ist damit die älteste<br />

Beratungsgesellschaft der Welt.<br />

Das weltweite Netzwerk von <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong><br />

North America<br />

Boston<br />

Cambridge<br />

Chicago<br />

San Francisco<br />

Toronto<br />

Latin America<br />

Caracas<br />

Rio de Janeiro<br />

São Paulo<br />

<strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> Offices<br />

Europe and Middle East<br />

Berlin Munich<br />

Brussels Paris<br />

Cambridge Prague<br />

Dubai Riyadh<br />

Düsseldorf Rome<br />

Harrogate Rotterdam<br />

Lisbon Stockholm<br />

London Vienna<br />

Madrid Wiesbaden<br />

Milan Zurich<br />

Asia Pacific<br />

Hong Kong<br />

Kuala Lumpur<br />

Seoul<br />

Singapore<br />

Sydney<br />

Tokyo<br />

26


<strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> – Aviation Competence Center<br />

Das Aviation Competence Center von <strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> verfügt über umfangreiche<br />

Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung innovativer Strategien und<br />

Maßnahmen zur Performance Steigerung für die Aviation Industrie. Die beiden<br />

Abbildungen auf dieser Seite geben einen Überblick über unsere Kompetenzfelder.<br />

Mehr als 70 Experten in unseren weltweiten ADL-Büros gehören dem Aviation<br />

Competence Center an. Unsere Beratungsprojekte für den deutschsprachigen und<br />

osteuropäischen Raum werden von unserem Wiesbadener Büro koordiniert.<br />

Mit unseren Management Consulting Services geben wir die passenden<br />

Antworten auf die Herausforderungen und Trends im Aviation Bereich<br />

Due Diligence und<br />

Geschäftsplanung<br />

Prozeßoptimierung<br />

Optimierung<br />

Airport-/Airlineschnittstelle<br />

Privatisierung<br />

Sicherheitsauflagen<br />

Reorganisation Strategieentwicklung<br />

Business Pläne<br />

Kostendruck<br />

Wertmanagement<br />

Herausforderungen<br />

und Trends in<br />

der<br />

Aviation-<br />

Entgeltstrategien<br />

Impact Studien<br />

Innovationen<br />

Anpassung Wertschöpfungstiefe<br />

Partnering/<br />

Allianzenbildung<br />

Kostensenkung/<br />

-variabilisierung<br />

Low Cost<br />

Pricing<br />

Netzmanagement Business Model<br />

Industrie<br />

Wertorientierte<br />

Pünktlichkeits-<br />

Liberalisierung/<br />

Unternehmensmanagementführung<br />

Deregulierung<br />

Neue Vertriebswege<br />

Air Traffic Control und<br />

Luftraummanagement<br />

Geschäftsfeldmanagement<br />

Airline-Strategien<br />

Capacity Utilisation /<br />

Infrastruktur<br />

Verkehrsprognosen<br />

Ausgründungen<br />

Terminalplanungen<br />

Marketingkonzepte<br />

Catchment Area Analysen<br />

Partnering<br />

Betreibermodelle<br />

Operations-<br />

Management<br />

Investmentpläne<br />

Standortbewertung<br />

und Infrastrukturplanung<br />

<strong>Arthur</strong> D. <strong>Little</strong> deckt mit seinen Projekten die ganze Bandbreite des Aviation<br />

Business ab<br />

6 0<br />

5 0<br />

V is io ns entw ick lu ng<br />

4 0<br />

fü r H ub<br />

• S trategieentw icklung mittels<br />

3 0V<br />

isionstechniken für<br />

europäischen H ub<br />

2 0–<br />

V isionen für Term inalinfrastrukturen<br />

1 0–<br />

V isionen für Anflugverfahren<br />

– V isionen für Airport-O peration-<br />

0 M anagem ent<br />

0:00<br />

2:24<br />

Ground Handling<br />

Kapazitätsoptimierung<br />

∆ Fluk o - C F M U ung es te ue rt/g este uert 17 .0 5.20 00<br />

Ausbauplanung<br />

4:48<br />

7:12<br />

9:36<br />

12:00<br />

o h n e S te u e ru n g m i t S te u e r u n g F lu k oslo t E c kw e r t<br />

14:24<br />

16:48<br />

19:12<br />

Passagierabfertigung<br />

21:36<br />

0:00<br />

Competitive position<br />

Dominant<br />

Selective<br />

Strong development<br />

Favourable<br />

Defendable<br />

Weak Divest /<br />

strategic hold<br />

Natural<br />

development<br />

Low Moderate High<br />

Industry attractiveness<br />

Unternehmensplanung<br />

und Wertmanagement<br />

ADL-Geschäftsplanungstool<br />

ADL Aviation<br />

Beratungsfelder<br />

Rollverkehrsführung<br />

Schnittstelle<br />

Airline/Technik Schnittstellenopt.<br />

Airport/Airline/ATC<br />

Catchment Area<br />

Analysen<br />

Frankfurt 1329 1113<br />

1069 Tschechische<br />

Nürnberg<br />

Regensburg<br />

26663898<br />

Republik<br />

Stuttgart 1678<br />

1162<br />

Augsburg<br />

Ulm<br />

Linz<br />

21141747 1737 München 1400<br />

Salzburg<br />

4196<br />

Innsbruck 500<br />

600 Österreich<br />

Schweiz<br />

940<br />

Bozen<br />

Slowenien<br />

M<br />

F<br />

Frankfurt<br />

R 1329 1113<br />

A N 1069 Tschechische<br />

Nürnberg<br />

Regensburg<br />

26663898<br />

Republik<br />

Stuttgart 1678 U<br />

E 1162<br />

Augsburg S Ulm<br />

Linz<br />

21141747 T 1737 München 1400<br />

U Salzburg<br />

R 4196<br />

C<br />

Innsbruck 500 S<br />

600 Österreich Z<br />

Schweiz<br />

940 G<br />

Bozen<br />

Slowenien<br />

M<br />

F<br />

R<br />

A N<br />

U<br />

E<br />

S<br />

T<br />

U<br />

R<br />

C S<br />

Z<br />

G<br />

Luftfracht-Handling<br />

Optimierung des Anfluges<br />

Entgeltstrategien and<br />

Regulation Design<br />

27

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