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028 Konzernlagebericht Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen<br />
Der wirtschaftliche Aufschwung setzte sich in Deutschland im Jahr 2012 fort. Insbesondere wegen des<br />
guten ersten Halbjahres betrug der Zuwachs des realen Bruttoinlandsproduktes knapp 1 %.<br />
Zu Jahresbeginn 2012 präsentierte sich die deutsche Konjunktur als wachstumsstark. Nach einem<br />
Anstieg der Wirtschaftsleistung im ersten Quartal um 0,5 % im Vergleich zur Vorperiode verlangsamte<br />
sich das Wachstumstempo allerdings im weiteren Jahresverlauf auf 0,3 % im zweiten und 0,2 % im dritten<br />
Vierteljahr. Für das Schlussquartal wird mit einer weiteren konjunkturellen Abkühlung gerechnet.<br />
Positive Impulse kamen vom Außenhandel. Gestützt von der exzellenten Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />
Unternehmen erwiesen sich die deutschen Ausfuhren insbesondere im ersten Halbjahr als widerstandsfähig<br />
gegenüber den konjunkturellen Schwächetendenzen in weiten Teilen Europas. Zwar haben<br />
sich die Ausfuhren in diese Länder spürbar abgeschwächt. Allerdings konnte die deutsche Industrie<br />
diesen Rückgang aufgrund ihrer stark diversifizierten Absatzmärkte und besserer Geschäfte mit anderen<br />
Wirtschaftsräumen auffangen.<br />
Aus dem Inland kamen gemischte Signale. Steigende Konsumausgaben sorgten für Wachstumsbeiträge<br />
und stützten im Jahresverlauf die deutsche Konjunktur. Die stabile Arbeitsmarktsituation mit<br />
2,9 Mio. Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt, die positive Lohn- und Gehaltsentwicklung sowie moderate<br />
2,0 % Inflation im Jahresvergleich förderten die Planungssicherheit gerade im Hinblick auf<br />
größere, werthaltige Anschaffungen. Durch die robuste Konsumentwicklung konnte der gleichzeitige<br />
Rückgang der Investitionen zum Teil kompensiert werden. Die Unternehmen hielten sich bei der<br />
Anschaffung neuer Maschinen und Geräte zurück, sodass die Ausrüstungsinvestitionen abnahmen.<br />
Zudem belasteten schwache gewerbliche Bauinvestitionen die Entwicklung. Durch zunehmende Investitionen<br />
in Wohnbauten konnten die kräftigen Einbußen beim öffentlichen Bau nach Auslaufen<br />
der staatlich aufgelegten Konjunkturprogramme nicht vollständig ausgeglichen werden.<br />
Fast spiegelbildlich zu der wirtschaftlichen Entwicklung hat sich die Stimmung der deutschen Unternehmen<br />
und Verbraucher im Jahresverlauf entwickelt. Der weit verbreitete Konjunkturoptimismus zu<br />
Jahresbeginn schwächte sich durch die Verschärfung der Turbulenzen im Euroraum zur Jahresmitte ab.<br />
Angesichts fortwährender Diskussionen um einen möglichen Austritt Griechenlands aus dem gemeinsamen<br />
Währungsraum sowie um die Zukunft der Europäischen Währungsunion machte sich zunehmend<br />
Verunsicherung breit und dämpfte das Konsumklima. Gleichzeitig litt die Investitionsneigung der<br />
Unternehmen unter den sich eintrübenden Konjunkturaussichten und abschwächenden außenwirtschaftlichen<br />
Wachstumsimpulsen. Insgesamt führte das im vierten Quartal 2012 zu einem Rückgang des deutschen<br />
Bruttoinlandsprodukts. Zum Jahresende verbreitete sich jedoch zunehmende Zuversicht, dass der<br />
Höhepunkt der Finanzkrise in der Eurozone überwunden sein dürfte.<br />
Wirtschaft im Nordwesten<br />
Die nordwestdeutsche Wirtschaft hat sich im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts weitgehend im<br />
Gleichklang mit der bundesdeutschen Wirtschaft entwickelt. Allerdings ist bemerkenswert, dass der<br />
Einbruch im Zuge der Finanzmarktkrise des Jahres 2009 im Nordwesten deutlich schwächer ausfiel<br />
als in der Bundesrepublik insgesamt. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte die mit rd. 30 % im Bundesvergleich<br />
(ca. 45 %) deutlich geringere Exportquote im Weser-Ems-Raum sein. Dadurch wirken sich<br />
außenwirtschaftliche Einflüsse – positive wie negative – nicht so stark aus wie auf die bundesdeutsche<br />
Gesamtwirtschaft. Während dies auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise den Abschwung im<br />
Nordwesten abgemildert hat, wirkte die in den letzten Jahren weiter gesunkene Exportquote aber ebenso<br />
dämpfend auf den nachfolgenden Aufschwung, der im Wesentlichen durch außenwirtschaftliche Impulse<br />
getrieben war.