Knauf Product Liability - H.ROSKE & Associates LLP
Knauf Product Liability - H.ROSKE & Associates LLP
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Der China-Kracher<br />
<strong>Knauf</strong>. Der Gipskonzern aus Franken wollte beim Bauboom in den USA kräftig mitver dienen.<br />
Doch die Platten, die er aus China lieferte, waren verunreinigt. Nun klagen Tausende<br />
Hausbesitzer auf Schadensersatz. Ein Lehrstück über die Fallstricke der Globalisierung<br />
Text: Christian Salewski,<br />
Mitarbeit: Jens Brambusch<br />
Fotos: Greg Kahn<br />
Richard Kampf erinnert sich genau an<br />
den heißen Herbst vor zwei Jahren.<br />
39 Grad zeigte das Thermometer in<br />
Cape Coral an Floridas Golfküste – und<br />
wieder war die Klimaanlage in seinem<br />
Haus ausgefallen. Zum 14. Mal schon.<br />
Unterm Dach wühlte sich der Techniker<br />
durch die Verkabelung.<br />
Seit dem Einzug im Jahr zuvor bereitete<br />
das neue Heim Ärger. Nicht nur<br />
die Klimaanlage machte Sperenzchen,<br />
Kampfs Hals fühlte sich rau an, der<br />
57Jährige hatte Hustenanfälle und<br />
Nasenbluten. Seine Frau Pat litt unter<br />
trockenen Augen, sie musste ständig<br />
Tropfen benutzen.<br />
Seine gesamten Ersparnisse hatte<br />
Kampf in das Haus gesteckt, 319 000<br />
Dollar, und niemand konnte ihm erklären,<br />
was los war. Bis der Techniker<br />
von oben rief: „Ich glaube, ich habe die<br />
Unternehmen: <strong>Knauf</strong><br />
78 c 01/2011<br />
Ursache gefunden: Sie haben hier chinesische<br />
<strong>Knauf</strong>Gipsplatten.“<br />
Richard Kampf ist einer von mehr<br />
als 2500 Amerikanern, die den deutschen<br />
Baustoffhersteller zur Rechenschaft<br />
ziehen wollen. Seit dem Ausbau<br />
ihrer Häuser mit <strong>Knauf</strong>Platten beklagen<br />
sie Probleme mit Schwefelgasen.<br />
Elektrische Leitungen korrodieren, Armaturen<br />
und Rohre verfärben sich<br />
schwarz. Viele der Betroffenen berichten<br />
von Gesundheitsbeschwerden. Die<br />
Klagen sind in einem Bezirks gericht in<br />
Louisiana zusammengefasst, in einer<br />
der berüchtigten „class actions“.<br />
<strong>Knauf</strong> befi ndet sich im Zentrum<br />
eines der größten Produkthaftungsfälle<br />
der vergangenen Jahre. Im Raum stehen<br />
Schadensersatzforderungen in<br />
dreistelliger Millionenhöhe. Tausende<br />
Haus besitzer fordern Kompensation<br />
für erlittene Schäden durch Gipskartonplatten,<br />
die zwischen 2005 und<br />
2007 aus China importiert wurden. Ein<br />
Fünftel der Platten stammt von <strong>Knauf</strong><br />
Plasterboard Tianjin (KPT), einer chinesischen<br />
Tochterfi rma des deutschen<br />
Konzerns. Haben die Kläger Erfolg,<br />
wäre das eine Katastrophe für das<br />
Fami lienunternehmen.<br />
Jahrzehntelang galt <strong>Knauf</strong> als Musterbeispiel<br />
des weltweit erfolgreichen<br />
deutschen Mittelständlers. Das Unternehmen<br />
aus Iphofen bei Würzburg ist<br />
in mehr als 40 Ländern vertreten, in<br />
rund 150 Werken stellt es Gipsprodukte<br />
her, seit Mitte der 90erJahre auch<br />
in China. Im laufenden Geschäftsjahr<br />
wird der Umsatz auf rund 5 Mrd. Euro<br />
klettern.<br />
Doch der Erfolg machte die Franken<br />
blind. Lücken bei der Qualitätskontrolle,<br />
mangelndes Risikobewusstsein,<br />
ein miserables Krisenmanagement<br />
und der Versuch, Probleme<br />
kleinzureden, führten dazu, dass der<br />
Konzern zum Opfer seiner Globalisierungsstrategie<br />
wurde.<br />
In der weitläufi gen Zentrale am<br />
Ortsrand von Iphofen weiß man um die<br />
Laif/Polaris<br />
Tragweite der Vorgänge in den USA und<br />
China – und gibt sich einsichtig. „Da<br />
sind viele Faktoren unglücklich zusammengekommen“,<br />
sagt Hans Peter Ingenillem,<br />
einer der beiden Geschäftsführer.<br />
Sein Counterpart Manfred Grundke<br />
ergänzt: „Ich verstehe, dass die Leute<br />
verärgert sind. Unseren nachgewiesenen<br />
Anteil an den berechtigten Beanstandungen<br />
werden wir regulieren.“<br />
Die Ursprünge des Desasters datieren<br />
auf Anfang 2006. Damals stieg in<br />
den USA die Nachfrage nach Gipsplatten<br />
sprunghaft an. Die Wirbelstürme<br />
„Katrina“ und „Rita“ hatten ganze<br />
Landstriche verwüstet. Zugleich steuerte<br />
der Bauboom auf seinen Höhepunkt<br />
zu. Der chine sischen <strong>Knauf</strong><br />
Tochter KPT kam die Extranachfrage<br />
recht. Sie verschiffte 4,5 Millionen<br />
Quadratmeter Gipsplatten, rund ein<br />
Viertel der Jahresproduktion aus Tianjin,<br />
nach Amerika.<br />
„Diese Lieferungen waren kein gutes<br />
Geschäft“, sagt Ingenillem zerknirscht.<br />
Die Bitterkeit ist angebracht,<br />
denn der Kaufmann weiß, dass die Sache<br />
eine Dimension annehmen könnte,<br />
die selbst ein Unternehmen von der<br />
Größe <strong>Knauf</strong>s in Bedrängnis bringt.<br />
Platten, Pech und Pannen: Pat und Richard Kampf ließen ihr Haus in Florida<br />
mit Gipskartonplatten von <strong>Knauf</strong> ausbauen. Dann begannen die Probleme<br />
Bei der USVerbraucherschutzbehörde<br />
CPSC haben sich inzwischen über<br />
3700 Menschen aus 40 Bundesstaaten<br />
gemeldet, die über Baumängel durch<br />
schadhafte Gipskartonplatten von KPT<br />
und anderen Herstellern klagen. Die<br />
inves tigative Nachrichtenorganisation<br />
Propublica hat alle bekannten Daten<br />
überprüft und zählt mindestens 7200<br />
gemeldete Fälle.<br />
Die Dunkelziffer könnte sogar weit<br />
höher liegen. Die Ratingagentur<br />
Moody’s schreibt in einem Report von<br />
bis zu 100 000 Häusern, in denen seit<br />
2004 chinesische Gipsplatten verbaut<br />
wurden. Die Unternehmensberatung<br />
Towers Watson schätzt, dass sich allein<br />
der Sachschaden insgesamt zwischen 8<br />
und 10 Mrd. Dollar bewegen könnte,<br />
der gesamtwirtschaftliche Schaden sogar<br />
bei bis zu 25 Mrd. Dollar. Weil vor<br />
allem die südlichen Bundesstaaten Florida<br />
und Louisiana betroffen sind, in<br />
denen jedes Jahr im Spätsommer die<br />
Wirbelstürme wüten, sprechen viele<br />
bereits von einem „stillen Hurrikan“.<br />
Konfl ikte und Querelen<br />
Der Vergleich mit der Naturkatastrophe<br />
hinkt. Auch wenn man in Iphofen<br />
den Eindruck erwecken will, unglücklich<br />
in die Sache hineingeschliddert<br />
zu sein: Das Problem ist größtenteils<br />
selbst verschuldet.<br />
<strong>Knauf</strong> hat bereits einige Skandale<br />
durchlitten. Im Jahr 2002 verhängte<br />
die EUKommission ein Bußgeld ∂
von knapp 86 Mio. Euro wegen unzulässiger<br />
Preisabsprachen. Der Konzern<br />
wehrte sich dagegen, dass die <strong>Knauf</strong> Gips<br />
KG für das Verhalten der Gebr. <strong>Knauf</strong><br />
Verwaltungsgesellschaft, also der Dachholding<br />
der Gruppe, verantwortlich sein<br />
soll, und zog bis vor den Europäischen<br />
Gerichtshof (EuGH). Doch im vergangenen<br />
Sommer bestätigte der EuGH letztinstanzlich<br />
die Strafzahlung.<br />
Noch während das Verfahren in Brüssel<br />
lief, filzte das Bundeskartellamt die<br />
Firmenzentrale. Diesmal ging es um<br />
Preisabsprachen im Mörtelsegment. Wieder<br />
zahlte <strong>Knauf</strong>: diesmal 10 Mio. Euro.<br />
Im Juli 2009 sorgte ein Schreiben von<br />
Isabel <strong>Knauf</strong>, einer Enkelin des Gründers<br />
Alfons <strong>Knauf</strong>, international für Irritationen<br />
– besonders in den USA. In dem Brief<br />
an die Angestellten einer Tochterfirma im<br />
Iran drohte die Leiterin des Asien geschäfts<br />
mit Entlassungen, sollten sich Mitarbeiter<br />
an Demonstrationen gegen die Regierung<br />
beteiligen. <strong>Knauf</strong> räumte später ein,<br />
das Schreiben sei „unglücklich formuliert“<br />
gewesen.<br />
„Unglücklich“ bezeichnet auch treffend<br />
die Art, wie sich <strong>Knauf</strong> im Fall der<br />
schadhaften Platten in den USA verhalten<br />
hat.<br />
Der Gips, den <strong>Knauf</strong> für seine Produktion<br />
in Tianjin verwendet hat, stammt<br />
aus einer staatlichen Mine in der Provinz<br />
Shandong. In westlichen Gipsminen wird<br />
der Naturstein mit Prüfinstrumenten auf<br />
Hier nahm das Unglück seinen Lauf: Das <strong>Knauf</strong>-Werk in Tianjin ist eines von dreien in China. Bei der<br />
Eingangskontrolle fiel der minderwertige Gips aus einer Staatsmine nicht auf<br />
Unternehmen: <strong>Knauf</strong><br />
80 c 01/2011<br />
seine Reinheit getestet. Nicht so in China.<br />
Kontrolleure der USBehörden waren<br />
schockiert, als sie 2009 Minen in Shandong<br />
besuchten und feststellten, dass<br />
Arbeiter die Gesteinsbrocken per Hand<br />
sortierten. „Sie haben keinerlei Tests<br />
durchgeführt, sie haben die Steine nur<br />
angeschaut, das ist lächerlich“, erinnert<br />
sich einer, der dabei war.<br />
Auch bei der Eingangskontrolle in<br />
Tianjin fiel das kontaminierte Material<br />
nicht auf. Auf Verunreinigungen mit<br />
Schwefel sei der Naturgips bis 2006 nicht<br />
getestet worden, weil es zuvor nie ein<br />
Problem damit gegeben habe, räumt<br />
<strong>Knauf</strong>Justiziar Jörg Schanow ein.<br />
Verstolperter Markteinstieg<br />
Weil der Pfusch hierzulande zunächst<br />
keinem auffiel, hegte auch niemand<br />
Befürchtungen, dass eine Lieferung in<br />
die USA Probleme verursachen könnte.<br />
So stolperte KPT mit den kontaminierten<br />
Gipsplatten ohne ausreichende Absicherung<br />
auf den Markt mit dem schärfsten<br />
Produkthaftungsrecht weltweit.<br />
KPT verzichtete nicht nur auf den Abschluss<br />
einer Produkthaftpflichtversicherung,<br />
wie sie Experten bei Geschäften in<br />
den USA dringend empfehlen. Die <strong>Knauf</strong><br />
Tochter ließ sich überdies auf einen Importeur<br />
ein, der als EinMannBetrieb<br />
kaum imstande war, einen Teil des Haftungsrisikos<br />
zu übernehmen. Anfangs<br />
Friedensengel: Die <strong>Knauf</strong>-Geschäftsführer Hans<br />
Peter Ingenillem und Manfred Grundke haben<br />
mit 300 Familien Vergleiche geschlossen<br />
hatte <strong>Knauf</strong> seine Produkte noch über<br />
den amerikanischen Gipsgiganten USG<br />
in den USA vertrieben. Doch „weil USG<br />
uns miserable Preise bot“, wie es in einer<br />
internen EMail heißt, wechselte <strong>Knauf</strong><br />
im Frühjahr 2006 zum Zwischenhändler<br />
Salomon Abadi, der „erheblich mehr<br />
zahlte als USG“.<br />
Offenbar fühlten sich die <strong>Knauf</strong><br />
Verantwortlichen ausreichend geschützt.<br />
Als Baufirmen später erstmals mit Klagen<br />
drohten, beschwichtigte Isabel <strong>Knauf</strong> in<br />
einer EMail: „Wir haben lediglich einen<br />
Vertrag mit Salomon, nicht mit einer<br />
dritten Partei.“ Etwaige Klagen müssten<br />
zudem in Tianjin verhandelt werden.<br />
Ein folgenschwerer Irrtum. „Geschädigte<br />
in den USA können Ansprüche gegen<br />
den Hersteller geltend machen, auch<br />
wenn der in keinem direkten Vertragsverhältnis<br />
mit ihnen steht“, so Thomas<br />
Rinne von der Frankfurter Anwaltskanzlei<br />
v. Einem & Partner, die deutsche Exporteure<br />
berät.<br />
Bei der Einschätzung, was nach Bekanntwerden<br />
der ersten Fälle zu tun sei,<br />
patzte <strong>Knauf</strong> erneut: Anstatt sämtliche<br />
fehlerhaften Platten unverzüglich aus<br />
dem Verkehr zu ziehen, hielt man lieber<br />
bis auf Weiteres still.<br />
Die ersten Beschwerden von Hausbesitzern<br />
erreichten die Verbraucherschutzbehörde<br />
CPSC im Dezember 2008.<br />
<strong>Knauf</strong> war bereits seit November 2006<br />
dar über informiert, dass es mit den ∂<br />
Wirtschaftswoche/ Klaus Weddig; Imaginechina
Platten Probleme gab. Aus internen<br />
EMails, vereidigten Zeugenaussagen und<br />
vertraulichen Dokumenten lässt sich rekonstruieren,<br />
dass <strong>Knauf</strong> um das potenzielle<br />
Ausmaß der Gipsverunreinigungen<br />
wusste.<br />
In der Tat bestreitet in Iphofen niemand,<br />
von den Vorgängen gewusst zu<br />
haben. Sie werden aber heruntergespielt:<br />
Ende 2006 habe es „nur wenige Hauseigentümer“<br />
gegeben, die über Schwefelgeruch<br />
in ihren Häusern klagten, wiegelt<br />
Justiziar Schanow ab. Niemand alarmierte<br />
die übrigen Hausbesitzer, niemand<br />
entfernte die kontaminierten Baustoffe<br />
aus den Gebäuden.<br />
„Es wird jeden Tag schlimmer“<br />
Patient null trägt den sperrigen Namen<br />
Alhambra Pod 15, Lot 24, Block H. Von<br />
dieser Baustelle in Florida aus nahm das<br />
Unheil im Jahr 2006 seinen Lauf. Mitarbeiter<br />
der Baufi rma WCI Communities<br />
Wo gibt's Gips?<br />
Gipskartonplattenproduktion 2008, Anteile in Prozent<br />
<br />
sonstige<br />
Russland<br />
Großbritannien<br />
Deutschland<br />
Japan<br />
Gesamt<br />
, Mio<br />
m<br />
<br />
USA<br />
<br />
China<br />
2<br />
Wo gibt's Gips?<br />
Gipskartonplattenproduktion 2008, Anteile in Prozent<br />
<br />
sonstige<br />
Russland<br />
Großbritannien<br />
Deutschland<br />
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Gesamt<br />
, Mio<br />
m<br />
<br />
USA<br />
<br />
China<br />
2<br />
Wo gibt's Gips?<br />
Gipskartonplattenproduktion 2008, Anteile in Prozent<br />
<br />
sonstige<br />
Russland<br />
Großbritannien<br />
Deutschland<br />
Japan<br />
Gesamt<br />
, Mio<br />
m<br />
<br />
USA<br />
<br />
China<br />
2<br />
Unter Riesen<br />
Unter<br />
Gipskartonplattenhersteller Unter Riesen<br />
nach Produktionsmenge<br />
2008 Gipskartonplattenhersteller weltweit in Prozent nach Produktionsmenge<br />
2008 weltweit in Prozent<br />
<br />
<br />
sonstige <br />
Saint- <br />
sonstige<br />
Gobain Saint- (F)<br />
Gobain (F)<br />
<br />
<br />
National <br />
Gypsum (USA)<br />
National Gypsum (USA)<br />
USG <br />
(USA) USG<br />
(USA)<br />
<br />
<strong>Knauf</strong> (D)<br />
<strong>Knauf</strong> (D)<br />
<br />
Lafarge (F)<br />
Lafarge (F)<br />
Quelle (2): „Global Gypsum Lafarge Magazine“ (F)<br />
Quelle (2): „Global Gypsum Magazine“<br />
Angeknackst<br />
Angeknackst<br />
Umsätze Angeknackst der <strong>Knauf</strong>-Gruppe in Mrd. Euro<br />
Umsätze der <strong>Knauf</strong>-Gruppe in Mrd. Euro<br />
,<br />
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,<br />
, ,<br />
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<br />
03<br />
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04<br />
04<br />
05<br />
05<br />
06<br />
06<br />
07<br />
07<br />
08 09<br />
08 09<br />
Quelle: 09 <strong>Knauf</strong><br />
Quelle: <strong>Knauf</strong><br />
Unternehmen: <strong>Knauf</strong><br />
82 c 01/2011<br />
Laborversuch: Bausachverständige<br />
haben Proben von <strong>Knauf</strong>-Gipskartonplatten<br />
getestet. Das Ergebnis:<br />
Schwefelverbindungen im Material<br />
lassen Kabel und andere Metallteile<br />
korrodieren. Als Folge spielt<br />
die Hauselektrik verrückt<br />
bemerkten einen Ölgeruch an den<br />
Wänden eines Neubaus.<br />
WCI beschwerte sich beim<br />
Lieferanten der <strong>Knauf</strong>Platten, der<br />
Firma Banner Supply aus Miami.<br />
Banner wiederum wandte sich an<br />
den Zwischenhändler Salomon<br />
Abadi, der den Import der <strong>Knauf</strong><br />
Platten aus China vermittelt hatte.<br />
„Salomon, bitte benachrichtigen Sie<br />
<strong>Knauf</strong> darüber, dass wir ein Problem<br />
mit einem schlechten Geruch haben,<br />
der aus ihren Platten kommt“,<br />
schrieb ein BannerMitarbeiter am<br />
27. Oktober 2006. Vier Stunden später<br />
schrieb Abadi zurück, er benötige<br />
„mehr Details“, um sich mit<br />
<strong>Knauf</strong> auszutauschen.<br />
Die Details schickte ihm BannerChef<br />
Donald Coblentz höchstpersönlich.<br />
„Ich habe ein Riesenproblem“,<br />
schrieb der. Zwei der<br />
„größten Bauunternehmer“, denen<br />
er die <strong>Knauf</strong>Platten geliefert hatte,<br />
würden „Panik schieben“ und damit<br />
drohen, die Wände aus allen<br />
Häusern herauszureißen. „Es wird<br />
jeden Tag schlimmer.“<br />
Etwas mehr als eine Woche dauerte<br />
es, bis sich <strong>Knauf</strong> der Trag weite<br />
des Problems bewusst wurde. „Die<br />
Situation in Miami ist außer Kontrolle“,<br />
schrieb eine Assistentin an<br />
Mark Norris, den Geschäftsführer<br />
von <strong>Knauf</strong> Tianjin. „Das wird ein<br />
großes Problem, nicht nur in Miami,<br />
sondern auf dem gesamten US<br />
Markt. Es betrifft vielleicht Tausende<br />
Häuser.“<br />
Gefahr im Verzug<br />
Norris leitete die EMail umgehend<br />
an Frederick <strong>Knauf</strong>, Chef von <strong>Knauf</strong><br />
Trading Shanghai, und an Isabel<br />
<strong>Knauf</strong> weiter. „Irgendwelche Ideen,<br />
wie ich das lösen kann? Ich bekomme<br />
nur sehr zögerliche Reaktionen<br />
aus Deutschland“, schrieb er. „Es<br />
sieht so aus, als ob das sehr hässlich<br />
und teuer wird.“<br />
Eine Stunde später machte er<br />
noch einmal Druck in Iphofen.<br />
„Anwälte gehen wegen der ‚stinkenden<br />
Platten‘ mit Klagen gegen<br />
<strong>Knauf</strong> in den USA vor.“ Er brauche<br />
eine Anweisung, was er „ihnen<br />
erzählen“ solle, um „dieses potenzielle<br />
Problem abzuwenden“.<br />
Jetzt erst dämmerte den Deutschen,<br />
dass Gefahr im Verzug ∂<br />
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<strong>Knauf</strong>-Clan Die Gipsdynastie<br />
Fast acht Jahrzehnte lang steuerten Familienmitglieder das deutsche<br />
Baustoffimperium. Nicht immer zum Besten des Unternehmens<br />
Vetternwirtschaft: Nikolaus (l.) und Baldwin <strong>Knauf</strong> haben das Sagen in der Familie<br />
Die <strong>Knauf</strong>s agieren im Stillen. Außerhalb<br />
ihrer Heimat hört man wenig von ihnen,<br />
sie geben sich geradezu bieder. Dabei<br />
zählt die Gips dynastie aus dem unterfränkischen<br />
Iphofen zu den erfolgreichsten<br />
Unternehmerfamilien des Landes.<br />
Auf der Liste der reichsten Deutschen<br />
rangieren die <strong>Knauf</strong>s auf Platz 14. Ihr<br />
geschätztes Vermögen: 4,3 Mrd. Euro.<br />
Die Geschichte der Familie <strong>Knauf</strong> ist die<br />
eines Wirtschaftswunders. 1932 gründeten<br />
die Brüder Alfons und Karl <strong>Knauf</strong><br />
im saarländischen Perl an der Mosel<br />
eine Firma. Die Gebr. <strong>Knauf</strong> Rheinische<br />
Gipsindustrie war die Keimzelle der heute<br />
weltweit agierenden <strong>Knauf</strong> Gips KG.<br />
Nach dem Krieg siedelte die Familie<br />
samt Werk nach Iphofen bei Würzburg<br />
um – und wuchs und wuchs, schnell und<br />
unübersichtlich. Allein in dem 5000-Seelen-Ort<br />
beschäftigt <strong>Knauf</strong> 2000 Mitarbeiter.<br />
Weltweit sind es über 22 000 in<br />
150 Werken in über 40 Ländern – darunter<br />
Staaten wie Afghanistan, Syrien, Iran<br />
oder Algerien. Mit Baustoffen aus Gips,<br />
Dämm- und Isolierstoffen, bauchemischen<br />
Produkten, Formteilen und Verpackungen<br />
erwirtschaftet <strong>Knauf</strong> einen<br />
Jahresumsatz von 5 Mrd. Euro. Bei Gipskartonplatten<br />
ist das Familienunternehmen<br />
die Nummer drei hinter den<br />
Konzernen Saint-Gobain und USG.<br />
In kaum einer anderen deutschen Firma<br />
sind die Mitglieder der Familie so stark<br />
Unternehmen: <strong>Knauf</strong><br />
84 c 01/2011<br />
eingebunden wie bei <strong>Knauf</strong>. Ein Dutzend<br />
<strong>Knauf</strong>s arbeiten in dem weltweit<br />
verzweigten Firmennetz in leitenden<br />
Positionen. 25 Mitglieder hat die Familiengesellschaft,<br />
die bis 2008 wechselweise<br />
von Nikolaus <strong>Knauf</strong>, 74, dreifacher<br />
Familienvater und Hobbygolfer, und<br />
seinem Vetter Baldwin, 72, geleitet wurde.<br />
Die beiden Söhne der Gründer übernahmen<br />
Ende der 60er das Ruder und<br />
sind maßgeblich verantwortlich für den<br />
rasanten Aufstieg der Firma.<br />
In Iphofen, das seinen Wohlstand zum<br />
Großteil den <strong>Knauf</strong>s verdankt, sind sie<br />
wer. 30 Jahre lang waren sie als CSU-<br />
Kommunalpolitiker aktiv und machen<br />
auf volksverbunden. Nehmen am<br />
Königsschießen und Festumzügen teil,<br />
und Nikolaus lädt jedes Jahr die Historische<br />
Burschenschaft zur Vesper in seinen<br />
Schlosshof. Er kurvt im gipsfarbenen<br />
Cadillac durch die Gegend, wahlweise<br />
im Bentley. Im Nebenjob ist er<br />
Russlands Honorarkonsul in Franken.<br />
Vor drei Jahren legten sie die Geschicke<br />
des Unternehmens erstmals in die Hände<br />
von Fremdmanagern: Hans Peter Ingenillem,<br />
der sich seit knapp 20 Jahren<br />
um die Finanzen des Konzerns kümmert,<br />
und Manfred Grundke, der zuvor Vorstandschef<br />
des Hydraulikanlagenbauers<br />
Bosch Rexroth war. Von ihren Vorgängern<br />
erbten sie viele Probleme, allen voran<br />
die Kartellverfahren.<br />
»Wir müssen unser<br />
Gesicht zeigen,<br />
weil das ausufert«<br />
Isabel <strong>Knauf</strong> in einer E-Mail<br />
an einen Mitarbeiter<br />
war. <strong>Knauf</strong> alarmierte den Chef der Entwicklungsabteilung,<br />
HansUlrich Hummel,<br />
der gerade zufällig auf Geschäftsreise<br />
in den USA war. In Chicago kontrollierte<br />
er Proben der fraglichen Platten.<br />
Ohne Instrumente konnte Hummel nur<br />
einen „süßen Geruch“ ausmachen, also<br />
schickte er die Proben nach Iphofen, „wo<br />
wir sehr schnell die Beschaffenheit des<br />
Geruchs durch Gaschromatographie untersuchen<br />
werden“, berichtete er in einer<br />
EMail.<br />
Einen Tag später, Hummel war inzwischen<br />
nach San Diego weitergereist,<br />
wandte sich Isabel <strong>Knauf</strong> mit einem<br />
Hilferuf an ihn: „Wir müssen unser Gesicht<br />
zeigen, weil das ausufert.“ Chemieprofessor<br />
Hummel war sich „der großen<br />
Probleme mit <strong>Knauf</strong>Platten aus China<br />
bewusst“, wie er später in einer EMail<br />
schrieb, wollte sich aber nur ungern einspannen<br />
lassen, ohne das Problem gründlich<br />
untersucht zu haben. Isabel <strong>Knauf</strong><br />
bekniete ihn: „Bitte, großes Bitte mit<br />
Zucker obendrauf, machen Sie diesen<br />
Besuch!“<br />
Widerwillig erklärte Hummel sich<br />
bereit, am folgenden Tag nach Miami zu<br />
fliegen. „Bitte bedenken Sie aber, dass ich<br />
dort eigentlich nur als Verlierer auftreten<br />
kann“, ließ er Isabel <strong>Knauf</strong> um elf Uhr<br />
abends noch wissen.<br />
Drei Analysen und ein Vergleich<br />
In Florida angekommen, traf Hummel<br />
Zwischenhändler Salomon Abadi und<br />
BannerChef Donald Coblentz. Gemeinsam<br />
inspizierten sie Häuser, in denen<br />
<strong>Knauf</strong>Platten verbaut worden waren.<br />
Hummel „nahm Proben in einem Koffer<br />
mit“, sagte Coblentz später in einer Vernehmung.<br />
Die Proben wurden sowohl vom<br />
FraunhoferInstitut als auch intern bei<br />
<strong>Knauf</strong> analysiert. Als Ursache für den Geruch<br />
wurde ein erhöhter Schwefelgehalt<br />
in den Platten festgestellt. Zusätzlich ließ<br />
die chinesische Konzerntochter KPT auf<br />
Anraten amerikanischer Anwälte im November<br />
2006 eine Untersuchung ∂<br />
Wirtschaftswoche/ Klaus Weddig
erstellen, die zu dem Ergebnis kam, dass<br />
die Platten zwar schwefelhaltige Verbindungen<br />
verströmen können. Diese<br />
erreichten angeblich aber keine Konzentrationen,<br />
die als „besorgnis erregend für<br />
die öffentliche Gesundheit“ einzuschätzen<br />
seien. Bis heute vertritt <strong>Knauf</strong> die<br />
Position, dass die Platten aus Tianjin keine<br />
Gesundheitsprobleme verursachen.<br />
Kurz darauf, im Januar 2007, einigte<br />
sich KPT mit Banner Supply auf einen<br />
Vergleich, der von der Zentrale in Iphofen<br />
abgesegnet wurde. „<strong>Knauf</strong> Tianjin ist zu<br />
dem Schluss gekommen, dass es in seinem<br />
besten Interesse ist, jede langwierige,<br />
zeitraubende und kostspielige Auseinandersetzung<br />
zu vermeiden“, heißt es in<br />
dem vertraulichen Dokument. <strong>Knauf</strong> erklärte<br />
sich bereit, die von Banner noch<br />
nicht ausgelieferte Ware durch amerikanische<br />
Produkte zu ersetzen, Kosten:<br />
557 000 Dollar.<br />
Die angeblich harmlosen Platten wurden<br />
in einem Lager in Florida weggeschlossen.<br />
Im Gegenzug verpflichtete sich<br />
Banner, sich zu „wahrgenommenem oder<br />
tatsächlichem Geruch oder Gesundheitsrisiko<br />
im Zusammenhang mit <strong>Knauf</strong><br />
TianjinGipsplatten“ nicht zu äußern. Für<br />
<strong>Knauf</strong> schien die Sache damit erledigt.<br />
Vier Jahre und einige Tausend Klagen<br />
später sagt <strong>Knauf</strong>Geschäftsführer<br />
Grundke: „Wir wollen uns nicht aus der<br />
Affäre ziehen.“ Wenn die chinesische<br />
Tochtergesellschaft den Schadensersatz<br />
allein nicht stemmen könne, „werden<br />
wir KPT finanziell so ausstatten, dass die<br />
Firma diese Fälle lösen kann“. Tatsächlich<br />
ist die chinesische <strong>Knauf</strong>Gesellschaft der<br />
einzige Hersteller verschmutzter chinesischer<br />
Gipsplatten, der sich der recht<br />
Umsonst motiviert: In den USA stießen die<br />
dynamischen Franken an ihre Grenzen<br />
Unternehmen: <strong>Knauf</strong><br />
86 c 01/2011<br />
Amerikahandel<br />
Abenteuer Wildwest<br />
Was deutsche Unternehmen bei<br />
Geschäften in den USA beachten<br />
müssen<br />
ƒ Haftung begrenzen „Der wichtigste<br />
Schritt ist die Gründung einer<br />
US-Tochtergesellschaft mit begrenzter<br />
Haftung“, sagt Henry Roske von<br />
der Kanzlei H. Roske & <strong>Associates</strong> <strong>LLP</strong>,<br />
die deutsche Unternehmen auf dem<br />
US-Markt berät. Dafür biete sich der<br />
Bundesstaat Delaware an, der sei<br />
kostengünstig und flexibel. Die Tochter<br />
schließt die Verträge in den USA<br />
ab. „Somit bleibt die Vertragshaftung<br />
schon mal auf die USA begrenzt.“<br />
ƒ Restrisiko bedenken „Produkthaftung<br />
ist in den USA aber immer<br />
Herstellerhaftung“, warnt Roske.<br />
Wenn das Produkt in Deutschland<br />
hergestellt wurde, nütze auch die US-<br />
Tochter nicht als Puffer. Im Klagefall<br />
ist dann der deutsche Hersteller dran.<br />
ƒ Anleitungen anpassen Bei Schadensersatzklagen<br />
geht es meist um<br />
eine mangelhafte Anleitung, die zu<br />
Unfällen führt. „99,9 Prozent der<br />
deutschen Bedienanleitungen würden<br />
dem US-Markt nicht gerecht“,<br />
sagt Roske. Kommt es zu Verletzungen<br />
beim Aufbau, der Bedienung<br />
oder der Wartung und die Anleitung<br />
hat auf diese Gefahren nicht hingewiesen,<br />
„dann ist stets die deutsche<br />
Zentrale dran“. Anleitungen müssen<br />
auch auf Spanisch verfasst sein.<br />
ƒ Klagefreude einkalkulieren „Das<br />
ganze System der Sammelklagen ist<br />
pervertiert“, sagt Roske. „Es ist ein betrügerisches<br />
Erpressungselement.“<br />
Da dem Kläger keine Kosten entstehen,<br />
sind die Amerikaner sehr klagefreudig<br />
und die Laienjurys dem<br />
Kläger oft wohlgesinnt. Gerade wenn<br />
es gegen ausländische Firmen gehe,<br />
sagt Roske. Deshalb muss die Produktbeschreibung<br />
so gut sein, dass<br />
es im besten Fall gar nicht zu Unfällen<br />
kommt. Oder im Schadenfall<br />
kein Anwalt das Mandat übernimmt,<br />
weil er keine Chance auf Erfolg<br />
sieht – denn nur dann verdient er.<br />
lichen Auseinandersetzung stellt – anders<br />
als die chinesischen Staatsbetriebe, die<br />
laut Grundke „gut verdient haben und<br />
nun verschwunden sind“.<br />
Auf die Lösung der ersten Fälle hat<br />
sich KPT kürzlich mit der Klägerseite<br />
verständigt. In einem Pilotprojekt sollen<br />
300 Häuser renoviert werden. Allerdings<br />
werden nur Gebäude berücksichtigt, bei<br />
denen zu mindestens 95 Prozent <strong>Knauf</strong><br />
Platten zum Einsatz kamen. Wer weniger<br />
Material vorweist, hat Pech. Zudem unterschreibt<br />
der Bauherr, der das Angebot<br />
annimmt, keine weiteren Schadensersatzansprüche<br />
an <strong>Knauf</strong> zu stellen.<br />
Das Restrisiko ist immens<br />
<strong>Knauf</strong> kalkuliert im Schnitt mit 100 000<br />
Dollar Reparaturaufwand pro Haus –<br />
macht 30 Mio. Dollar Gesamtkosten. „Die<br />
zahlen wir nicht aus der Portokasse“, sagt<br />
Grundke und beeilt sich hinterherzuschieben:<br />
„Aber wir müssen deswegen keine<br />
geplanten Investitionen hintanstellen.“<br />
Bei den 30 Mio. Dollar wird es jedoch<br />
kaum bleiben. Tausende Kläger warten<br />
noch darauf, einen Vergleich herauszuhandeln.<br />
Hinzu kommen neben den horrenden<br />
Anwaltskosten die Forderungen,<br />
die Bauunternehmer an <strong>Knauf</strong> richten,<br />
weil auch sie von ihren Kunden haftbar<br />
gemacht werden.<br />
Beazer Homes hat 26 Mio. Dollar zurückgestellt,<br />
um Forderungen zu bedienen,<br />
die etwa 30 Häuser betreffen, in<br />
denen das Unternehmen chinesische<br />
Gipsplatten verschiedener Hersteller installiert<br />
hatte. Knapp 140 Mio. Dollar hält<br />
der Baukonzern Lennar für etwa 890<br />
Häuser vor.<br />
Mit den beiden habe <strong>Knauf</strong> sich bereits<br />
geeinigt, sagt Schanow, will aber<br />
nicht beziffern, wie viel gezahlt wurde.<br />
An den Lieferanten L&W Supply, eine<br />
Tochter des Gipsriesen USG, hatte <strong>Knauf</strong><br />
2009 bereits 532 000 Dollar überwiesen,<br />
als erste Anzahlung. „Wir werden auch<br />
weiterhin für alle Kosten, die wir erleiden,<br />
von den Herstellern Entschädigung fordern“,<br />
heißt es von USG.<br />
Bei <strong>Knauf</strong> beten sie, dass die Sache<br />
einigermaßen glimpflich ausgeht. Geschäftsführer<br />
Grundke räumt ein, dass<br />
sein Unternehmen auf die Spielregeln in<br />
den USA schlecht vorbereitet war. Eines<br />
habe er aus der Sache gelernt: „Sie können<br />
nicht mit der Einstellung eines europäischen<br />
Fußballers auf ein American<br />
FootballFeld gehen und erwarten, dass<br />
Sie gewinnen.“<br />
√<br />
Laif/ Theodor Barth