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Gemeinde Reigoldswil Umlegung der Erdgasleitung ... - Nodig-Bau.de

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Gasverbund Mittelland AG<br />

Strecke 210 Arlesheim-Oberbuchsiten<br />

<strong>Gemein<strong>de</strong></strong> <strong>Reigoldswil</strong><br />

<strong>Umlegung</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Erdgasleitung</strong><br />

Ausgangssituation<br />

1967 wur<strong>de</strong> die Juraleitung von Arlesheim über Seewen, <strong>Reigoldswil</strong> und Langenbruck<br />

nach Oberbuchsiten zur Versorgung <strong><strong>de</strong>r</strong> Mittellandwerke mit Gas erstellt.<br />

Ursprünglich wur<strong>de</strong><br />

noch Stadtgas transportiert.<br />

Bereits anfangs<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Siebzigerjahre<br />

wur<strong>de</strong> auf Erdgas<br />

umgestellt. Die<br />

Juraleitung ist somit<br />

bereits seit fast 40<br />

Jahren ununterbrochen<br />

in Betrieb.<br />

Die Querung <strong>de</strong>s<br />

Frenkentals stellte<br />

schon beim <strong>Bau</strong> 1967<br />

grosse Probleme,<br />

musste doch das Dorf<br />

<strong>Reigoldswil</strong> teilweise<br />

innerhalb <strong>de</strong>s <strong>Bau</strong>perimeters<br />

durchquert<br />

wer<strong>de</strong>n. Die damaligen<br />

technischen<br />

Möglichkeiten liessen<br />

in <strong>de</strong>n steil abfallen<strong>de</strong>n<br />

Talseiten keine<br />

an<strong><strong>de</strong>r</strong>e Linienführung<br />

Bild 1 <strong>Umlegung</strong> <strong>Reigoldswil</strong> ( Spülbohrung)<br />

zu. Mit <strong>de</strong>m <strong>Bau</strong> von neuen Einfamilienhäusern am Ran<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bau</strong>zone konnten im<br />

Jahr 2000 die Sicherheitsabstän<strong>de</strong> gemäss Rohrleitungsgesetz nicht mehr eingehalten<br />

wer<strong>de</strong>n. Das Bun<strong>de</strong>samt für Energie erliess <strong>de</strong>shalb die Auflage, die <strong>Erdgasleitung</strong><br />

innert nützlicher Frist aus <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Bau</strong>zone heraus zu verlegen.<br />

Machbarkeitsstudie<br />

Zusammen mit Jauslin+Stebler Ingenieure AG und Pfirter Nyfeler und Partner AG<br />

(Geologie) Muttenz wur<strong>de</strong> im Jahre 2002 nach möglichen <strong>Umlegung</strong>svarianten gesucht.<br />

Aufgrund <strong><strong>de</strong>r</strong> Bebauung von <strong>Reigoldswil</strong> waren nur zwei Varianten möglich:<br />

• Eine grossräumige Umfahrung von <strong>Reigoldswil</strong> von mind. 4 km o<strong><strong>de</strong>r</strong><br />

• eine kurze Tunnelvariante unter <strong>de</strong>m Gebiet "Bergli" hindurch<br />

Von Anbeginn an wur<strong>de</strong> das Horizontaldrilling-Verfahren (HDD) und somit Variante 2<br />

ins Auge gefasst, obwohl anhand <strong><strong>de</strong>r</strong> diversen Sondierbohrungen mit zerklüfteten<br />

Kalkfelsformationen gerechnet wer<strong>de</strong>n musste.


Detailprojekt und Auflageverfahren<br />

Anlässlich <strong><strong>de</strong>r</strong> Detailprojektierung wur<strong>de</strong> mit in- und ausländischen Bohrfirmen Kontakt<br />

aufgenommen, um vertiefte Erkenntnisse über mögliche Bohrdistanzen und Sicherheitsvorkehrungen<br />

zu diskutieren. Vor allem die Sicherung <strong><strong>de</strong>r</strong> vorhan<strong>de</strong>nen<br />

Quellen und die Hangstabilität stan<strong>de</strong>n dabei im Vor<strong><strong>de</strong>r</strong>grund. Für das Auflageprojekt<br />

wur<strong>de</strong> eine Linienführung gewählt, bei <strong><strong>de</strong>r</strong> auf einer Gesamtdistanz von 900m ca.<br />

450m im HDD-Verfahren angewen<strong>de</strong>t wur<strong>de</strong>n.<br />

Projektorganisation<br />

<strong>Bau</strong>herrschaft: Gasverbund Mittelland AG<br />

Projekt und <strong>Bau</strong>leitung: Jauslin+Stebler Ingenieure AG, Muttenz<br />

Geologie, Hydrologie: Pfirter Nyfeler und Partner AG Muttenz<br />

Ökologie: Hintermann und Weber AG Reinach BL<br />

Aufsichtsbehör<strong>de</strong>: Eidgenössisches Rohrleitungsinspektorat<br />

Technische Angaben zur Rohrleitung<br />

<strong>Umlegung</strong>slänge: 900m<br />

Davon im HDD-Verfahren: 450m<br />

Nennweite: 10"/273mm<br />

Wandstärke: 6.3mm<br />

Stahlqualität: L 360NB nach EN 10208-2<br />

Isolation im HDD-Bereich: PE und GFK<br />

Isolation im offenen Grabenbereich: PE und FZM<br />

Max. Betriebsdruck Strecke 210: 64bar<br />

Das HDD-Verfahren<br />

Der Arbeitsablauf glie<strong><strong>de</strong>r</strong>t sich in die drei<br />

Schritte : Pilotbohrung, Aufweitung und<br />

Einziehvorgang.<br />

Pilotbohrung<br />

Nach <strong><strong>de</strong>r</strong> Einrichtung eines stabilen<br />

Bohrplatzes für die Bohrlafette beginnt<br />

die eigentliche Bohrarbeit mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Pilotbohrung.<br />

Das erste <strong>Bau</strong>teil <strong>de</strong>s Pilotbohrstranges<br />

ist <strong><strong>de</strong>r</strong> Bohrmeissel (Ø250mm),<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> unter hohem Druck und mit Unterstützung<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bohrspülung <strong>de</strong>n anstehen- Bild 2 Bohrlafette am Startplatz<br />

<strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n löst. Das gelöste Bohrklein<br />

wird mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bohrspülung zum Bohrplatz zurückgeführt und zum Wie<strong><strong>de</strong>r</strong>gebrauch<br />

aufbereitet. Hinter <strong>de</strong>m Bohrkopf befin<strong>de</strong>t sich eine Messson<strong>de</strong>, die über ein im<br />

Bohrgestänge mitverlegtes Kabel Richtung, Neigung, Verdrehung und Distanz zum<br />

Bohrgerät festhält und an <strong>de</strong>n Bohrmeister übermittelt. Das ganze wird noch durch


ein künstliches Magnetfeld unterstützt, das durch ein oberirdisch verlegtes Kabel auf<br />

<strong><strong>de</strong>r</strong> Bohrachse erzeugt wird.<br />

Aufweitung<br />

Bild 3 Bohrkopf zum Aufweiten <strong><strong>de</strong>r</strong> Pilotbohrung<br />

Einziehvorgang<br />

Bild 4 Rohrstrang nach <strong>de</strong>m Einzug<br />

Der zweite Arbeitsschritt ist das Aufweiten <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

Pilotbohrung. Dabei wird an <strong>de</strong>n im Bohrloch<br />

befindlichen Bohrstrang ein Aufweitkopf montiert.<br />

Durch <strong>de</strong>n Rückzug unter ständiger Spülung<br />

wird das Bohrloch auf ca. 500mm aufgeweitet.<br />

Hinter <strong>de</strong>m Räumer wird das Bohrgestänge<br />

wie<strong><strong>de</strong>r</strong> ergänzt, damit je<strong><strong>de</strong>r</strong>zeit auf <strong><strong>de</strong>r</strong><br />

ganzen Bohrlänge das Gestänge im Bohrloch<br />

vorhan<strong>de</strong>n ist. Der zurückbleiben<strong>de</strong> Hohlraum<br />

ist immer mit <strong><strong>de</strong>r</strong> Bentonit-Spülbohrflüssigkeit<br />

zur Stützung gefüllt.<br />

Das einzuziehen<strong>de</strong> Rohrleitungsstück liegt<br />

fertig geschweisst, geprüft und nachisoliert<br />

bereit für <strong>de</strong>n Rohreinzug. Es wird nun langsam<br />

unter ständiger Spülung zur Bohranlage<br />

gezogen. Die Bohrspülung dient dabei wie<strong><strong>de</strong>r</strong>um<br />

als Transportmittel für das restliche<br />

Bohrklein und als Schmiermittel. Nach <strong>de</strong>m<br />

Einzug <strong><strong>de</strong>r</strong> Rohrleitung bleibt das Spülmittel<br />

als Füllmaterial im Hohlraum zwischen <strong>de</strong>m<br />

Rohr und <strong><strong>de</strong>r</strong> Bohrlochwandung, da es einmal<br />

nicht mehr im Fluss, sofort gallertartig fest und<br />

anschliessend hart wird.<br />

Ausführung<br />

Die Arbeiten wur<strong>de</strong>n nach einer Ausschreibung folgen<strong>de</strong>n Unternehmungen vergeben,<br />

die eine Arbeitsgemeinschaft bil<strong>de</strong>ten:<br />

Tiefbau: Tozzo Tief- und Strassenbau AG, CH-Bubendorf<br />

Horizontaldrilling: Bohlen&Doyen <strong>Bau</strong>unternehmen GmbH, D-Wiesmoor<br />

Rohrleitungsbau: VAM GmbH&Co Anlagetechnik, A-Wels<br />

Termine<br />

Machbarkeitsstudie: 2002<br />

Auflageprojekt: 2003<br />

Ausführung: 2005


Gesamtkosten: 2.0 Mio. Franken<br />

Bild 5 Rohrstrang vor <strong>de</strong>m Einzug mit GFK-<br />

Isolation, Rohrstapel mit FZM-Isolation für<br />

offenen Graben

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