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Renovierung mit Quick Lock - Nodig-Bau.de

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90 Sanierung<br />

bi Umwelt<strong>Bau</strong> 5 | 06<br />

Extremer Grundwassereintritt und sensible örtliche Randbedingungen führten<br />

bei <strong>de</strong>r Sanierung eines Mischwassersammlers zu einer in dieser Form erstmaligen<br />

Einsatzvariante <strong>de</strong>r <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong>-E<strong>de</strong>lstahlmanschette.<br />

Der Abwasserzweckverband Betzdorf-Kirchen-<br />

Daa<strong>de</strong>n ist zuständig für die Entsorgung von<br />

vier Verbandsgemein<strong>de</strong>n und betreibt zu diesem<br />

Zweck etwa 95 Kilometer Transportleitungen,<br />

die das Abwasser zu <strong>de</strong>r auf 75.000 Einwohnergleichwerte<br />

ausgelegten zentralen Kläranlage<br />

in Betzdorf/Wallmenroth leiten.<br />

Teil dieses Netzes ist ein 17 Kilometer langer<br />

Mischwassersammler aus Stahlbeton- und Asbestzementrohren.<br />

Unerklärliches Scha<strong>de</strong>nsbild<br />

Auf einer Länge von etwa 10 Kilometern weist<br />

dieser etwa 20 Jahre alte Sammler ein außergewöhnliches<br />

Scha<strong>de</strong>nsbild auf: Insbeson<strong>de</strong>re<br />

bei <strong>de</strong>n Asbestzementrohren hat sich eine im<br />

Durchschnitt etwa 2 cm tiefe und 1,5 cm breite<br />

Rille gebil<strong>de</strong>t, die sich wie eingefräst durch die<br />

<strong>Renovierung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Quick</strong> <strong>Lock</strong>- Manschetten<br />

Kurzrohrrelining<br />

in E<strong>de</strong>lstahl<br />

Sohle zieht. „Die Ursache für diesen Scha<strong>de</strong>n<br />

ist, trotz umfangreicher Nachforschungen und<br />

wissenschaftlicher Untersuchungen, ein bis<br />

heute ungeklärtes Phänomen und wird wohl<br />

ewig ein Geheimnis bleiben,“ erläutert Jürgen<br />

Neitzert vom Abwasserzweckverband. Vermutet<br />

wird die Einleitung eines hoch aggressiven<br />

Mediums, Zusammensetzung und Herkunft lassen<br />

sich jedoch nicht mehr er<strong>mit</strong>teln.<br />

In <strong>de</strong>n Jahren 2000 bis 2002 wur<strong>de</strong>n etwa 3,2<br />

Kilometer <strong>de</strong>s Sammlers in <strong>de</strong>n Nennweiten<br />

zwischen DN 300 und DN 500 <strong>mit</strong> PEHD-Kurzrohren<br />

saniert. Im September dieses Jahres<br />

stand nun in Alsdorf ein beson<strong>de</strong>rs kritischer<br />

Abschnitt zur Sanierung an. Das 225 Meter<br />

lange Teilstück <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Durchmessern DN 700<br />

und DN 800 verläuft im Tal und teilweise unter<br />

<strong>de</strong>m Bett <strong>de</strong>s Flusses Heller. Im Rahmen <strong>de</strong>r<br />

Zustandserfassung wur<strong>de</strong> im Oktober 2005 bei<br />

Sensibles Umfeld: Der Mischwassersammler verläuft<br />

im Uferbereich und teilweise unter <strong>de</strong>m Bett <strong>de</strong>s<br />

Flusses Heller.<br />

<strong>de</strong>r Kamerabefahrung festgestellt, dass in diesem<br />

Abschnitt die Rille in <strong>de</strong>r Sohle <strong>de</strong>r Asbestzementrohre<br />

an mehreren Stellen zu Löchern<br />

im Rohr geführt hatte, die <strong>de</strong>n ungehin<strong>de</strong>rten<br />

Blick auf die Rohrbettung frei gaben. Das etwa 3<br />

Meter hoch anstehen<strong>de</strong> Grundwasser führte zu<br />

einem massiven Fremdwassereintrag. Das Inspektionsvi<strong>de</strong>o<br />

zeigt regelrechte Springbrunnenkaska<strong>de</strong>n<br />

<strong>mit</strong> armdicken, teilweise bis zu<br />

60 cm hoch spru<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Fontainen. Vorsichtige<br />

Er<strong>mit</strong>tlungen <strong>de</strong>s Abwasserzweckverban<strong>de</strong>s<br />

ergaben auf diesen 225 Metern Kanal einen<br />

Fremdwasserzulauf von etwa 15 l/sec o<strong>de</strong>r rund<br />

1300 Kubikmeter pro Tag.<br />

Die Schächte befin<strong>de</strong>n sich <strong>de</strong>m gegenüber in<br />

gutem Zustand und sind dicht.<br />

Im Januar 2006 wur<strong>de</strong> dieser Abschnitt zur Sanierung<br />

ausgeschrieben, wobei innovative Sanierungsvorschläge<br />

ausdrücklich gewünscht


i Umwelt<strong>Bau</strong> 5 | 06<br />

wur<strong>de</strong>n. Eine CD <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Inspektionsvi<strong>de</strong>o<br />

wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Ausschreibungsunterlagen beigefügt,<br />

um keine Missverständnisse über die<br />

Randbedingungen <strong>de</strong>r Maßnahme aufkommen<br />

zu lassen.<br />

Sensibles Umfeld<br />

Zu diesen Randbedingungen gehört auch das<br />

sensible Umfeld: Der Kanal liegt zum großen<br />

Teil in <strong>de</strong>r befestigten und bewachsenen Uferböschung.<br />

<strong>Bau</strong>gruben in <strong>de</strong>m seit 20 Jahren<br />

ungestörten Bo<strong>de</strong>n hätten zu einer <strong>de</strong>utlichen<br />

Schwächung dieses empfindlichen und häufig<br />

<strong>de</strong>m Wasser ausgesetzten Uferbereiches geführt.<br />

Die Ausschreibung ergab Sanierungsvorschläge<br />

im Rohrrelining <strong>mit</strong> PEHD-Rohren, <strong>mit</strong> <strong>de</strong>nen<br />

<strong>de</strong>r Abwasserzweckverband bei <strong>de</strong>r schon erwähnten<br />

Sanierung eines an<strong>de</strong>ren Sammlerabschnittes<br />

gute Erfahrungen gemacht hatte.<br />

Der Nachteil: Bei <strong>de</strong>m anstehen<strong>de</strong>n Projekt <strong>mit</strong><br />

<strong>de</strong>n Nennweiten DN 700 und DN 800 wären die<br />

entsprechen<strong>de</strong>n Kurzrohre nicht mehr über die<br />

vorhan<strong>de</strong>nen Schächte in <strong>de</strong>n Kanal einzubringen<br />

gewesen. <strong>Bau</strong>gruben wären unvermeidlich<br />

gewesen, <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>n Einsatz von<br />

Maschinen und Gerät.<br />

Sanfte Sanierung<br />

Als Alternative hierzu schlug die Firma Kanalservice<br />

Gebr. Dineiger aus Wahlrod eine<br />

Vollauskleidung <strong>de</strong>s Sammlers <strong>mit</strong> insgesamt<br />

450 <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong>-E<strong>de</strong>lstahlmanschetten, <strong>de</strong>s<br />

Systemanbieters Uhrig vor.<br />

Das Unternehmen <strong>de</strong>r Gebr. Dineiger beschäftigt<br />

30 Mitarbeiter und ist Dienstleister rund um<br />

<strong>de</strong>n Kanal. Das Leistungsspektrum reicht von<br />

<strong>de</strong>r Reinigung über Inspektion, Dichtheitsprüfung,<br />

Durchflussmessung, Schachtabdichtung,<br />

bis zur Sanierung <strong>mit</strong> Robotertechnik, Rohrrelining-,<br />

Kurzliner- und <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong>-Verfahren. „Da<br />

wir vom Abwasserzweckverband bereits <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r<br />

Zustandserfassung <strong>de</strong>s Sammlers beauftragt<br />

waren, kannten wir uns <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n örtlichen Ge-<br />

Sanierung 91<br />

gebenheiten natürlich bestens aus,“ schil<strong>de</strong>rt<br />

Eberhard Dineiger. „Darüber hinaus sind wir<br />

<strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong>-Anwen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r ersten Stun<strong>de</strong> und<br />

verfügen so<strong>mit</strong> über 10 Jahre Erfahrung <strong>mit</strong> diesem<br />

System.“ Bei<strong>de</strong>s führte dazu, dass Dineiger<br />

zusammen <strong>mit</strong> <strong>de</strong>r Fa. Uhrig neben einem<br />

Sanierungsvorschlag <strong>mit</strong> HDPE-Langrohren,<br />

einem <strong>mit</strong> PEHD-Kurzrohren, zusätzlich eine Variante<br />

eines „E<strong>de</strong>lstahlliners“ aus <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong>-<br />

Manschetten ausarbeitete und als Alternativangebot<br />

abgab.<br />

Obwohl dieses Angebot <strong>mit</strong> 200.000 Euro um<br />

knapp 2 Prozent teurer als die billigste HDPE-Va-<br />

Auf einer Länge von etwa 10 Kilometern<br />

zieht sich insbeson<strong>de</strong>re durch die<br />

Asbestzementrohre wie eingefräst eine<br />

Rille durch die Rohrsohle. Eine Erklärung<br />

für dieses ungewöhnliche Scha<strong>de</strong>nsbild<br />

ist bis heute nicht gefun<strong>de</strong>n.


92 Sanierung<br />

bi Umwelt<strong>Bau</strong> 5 | 06<br />

Schacht in <strong>de</strong>r Uferzone. Zwischengelagert <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong>-Manschetten.<br />

riante war, entschied sich <strong>de</strong>r Abwasserzweckverband<br />

für das <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong>-Verfahren. Die<br />

Grün<strong>de</strong> hierfür lagen in erster Linie darin, dass<br />

auf <strong>Bau</strong>gruben und da<strong>mit</strong> verbun<strong>de</strong>ne Tiefbauarbeiten<br />

komplett verzichtet wer<strong>de</strong>n konnte. Lediglich<br />

im Abschnitt <strong>de</strong>s Sammlers <strong>mit</strong> 800 mm<br />

Durchmesser wur<strong>de</strong> ein Schachtaufsatz aufgestemmt,<br />

um für die größeren Manschetten<br />

mehr Platz zu schaffen. Die 700er Manschetten<br />

wur<strong>de</strong>n über die normalen Schachteinstiegsöffnungen<br />

in <strong>de</strong>n Kanal eingebaut. „Da wir bei diesem<br />

Vorschlag auf <strong>de</strong>n Einsatz von Maschinen<br />

und auf Tiefbauarbeiten verzichten konnten,<br />

war dies nicht nur die sanfteste, leiseste und<br />

schonendste Variante, wir konnten auch <strong>de</strong>n im<br />

Vergleich zu <strong>de</strong>n PE-Lösungen <strong>de</strong>utlich höheren<br />

Materialpreis zumin<strong>de</strong>st teilweise kompensieren,“<br />

sagt Eberhard Dineiger. Darüber hinaus<br />

war er aus <strong>de</strong>r Erfahrung <strong>mit</strong> <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong> von seinem<br />

Vorschlag so überzeugt, dass er anbot, die<br />

Auf <strong>de</strong>m Inspektionsvi<strong>de</strong>o waren <strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n<br />

Sammlerabschnittes in Alsdorf waren bis zu 60 cm<br />

hohe Grundwasser-Fontainen zu sehen.<br />

Manschette und Versetzpacker auf <strong>de</strong>m Weg vom Einsetzschacht zur Einbaustelle.


i Umwelt<strong>Bau</strong> 5 | 06<br />

Gewährleistung bei dieser Maßnahme von fünf<br />

auf zehn Jahre zu erhöhen.<br />

Neuland betreten<br />

Was bei Auftragsvergabe noch nicht geklärt<br />

war, war die Frage, ob und wie <strong>de</strong>r Vorschlag<br />

in <strong>de</strong>r Praxis funktionieren wür<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nn ein<br />

vergleichbares Projekt hatte es bis dahin nirgends<br />

gegeben.<br />

Dabei ist <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong> kein neues Verfahren. Es<br />

wur<strong>de</strong> vor etwa 11 Jahren von <strong>de</strong>r Firma Uhrig<br />

Kanaltechnik aus Geisingen im Schwarzwald<br />

entwickelt. Ziel dieser war es, ein dauerhaftes,<br />

rein mechanisches partielles Sanierungssystem<br />

aus <strong>de</strong>n Materialien V4A E<strong>de</strong>lstahl und<br />

EPDM-Gummi auf <strong>de</strong>n Markt zu bringen. Ein<br />

wesentlicher Aspekt war dabei, <strong>de</strong>m Anwen<strong>de</strong>r<br />

durch <strong>de</strong>n einfachen, montageartigen Versetzvorgang<br />

und die geringe Vorbehandlung <strong>de</strong>s Altrohres,<br />

ein leicht und zuverlässig han<strong>de</strong>lbares<br />

Sanierungssystem zu bieten. Ein Druckluftpacker<br />

dient zum Versetzen und Einbauen <strong>de</strong>r <strong>mit</strong><br />

einer nahtlosen Kompressionsdichtung aus<br />

EPDM-Gummi ummantelten Manschetten. Die<br />

Manschette ist vorn und hinten <strong>mit</strong> einem aus<br />

drei Zahnrä<strong>de</strong>rn bestehen<strong>de</strong>n Getriebe ausgestattet,<br />

das ein Zurückstellen <strong>de</strong>r Manschette<br />

nach <strong>de</strong>m Expandieren verhin<strong>de</strong>rt. Dieser Mechanismus<br />

rastert im Abstand von 0,5 Millimetern<br />

und stellt so die sichere, dauerhafte, zuverlässige<br />

und rein mechanische Verspannung<br />

<strong>de</strong>r Manschette im Kanal sicher. Als partielles<br />

Sanierungsverfahren hat sich <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong> – vor<br />

Vorbereitung auf <strong>de</strong>n Einbau, im Vor<strong>de</strong>rgrund <strong>de</strong>r Versetzpacker.<br />

allem in <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit – immer<br />

besser etabliert. Auch das Hintereinan<strong>de</strong>rsetzen<br />

von mehreren Manschetten wur<strong>de</strong> bereits<br />

häufiger praktiziert. „Das komplette Ausklei<strong>de</strong>n<br />

eines Sammlers auf eine Länge von 225 Metern<br />

<strong>mit</strong> 450 Manschetten in Durchmessern von<br />

700 und 800 Millimetern war jedoch absolutes<br />

Neuland,“ bestätigt Mark Biesalski, Vertriebsleiter<br />

für <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong> im Hause Uhrig.<br />

Viel Muskelkraft<br />

Die 50 Zentimeter langen Manschetten wur<strong>de</strong>n<br />

per Container auf die <strong>Bau</strong>stelle geliefert und<br />

ausgela<strong>de</strong>n. Da ein maschineller Transport zu<br />

<strong>de</strong>n Einbauschächten aufgrund <strong>de</strong>r örtlichen<br />

Gegebenheiten nicht möglich war, mussten<br />

alle Manschetten <strong>mit</strong> einem Einzelgewicht von<br />

immerhin 30 Kilogramm per Hand auf <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle<br />

vom Lagerplatz zum Einbauort bewegt<br />

wer<strong>de</strong>n. Im Schacht wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Einbaupacker<br />

<strong>mit</strong> einer Manschette bestückt, an einem durch<br />

die Haltung verlegten Seil <strong>mit</strong> Muskelkraft zur<br />

Einbaustelle gezogen und dort von einem Mitarbeiter,<br />

<strong>de</strong>r sich auf einem Rollbrett liegend in<br />

<strong>de</strong>r Haltung aufhielt, millimetergenau <strong>mit</strong> einer<br />

exakt festgelegten Überlappung zur vorigen<br />

Manschette positioniert und eingebaut.<br />

Die genaue Positionierung <strong>de</strong>r einzelnen Manschetten<br />

war <strong>de</strong>shalb so wichtig, weil in <strong>de</strong>m zu<br />

sanieren<strong>de</strong>n Bereich fünf Zuläufe in <strong>de</strong>n Sammler<br />

mün<strong>de</strong>n. Fünf Manschetten waren <strong>mit</strong> entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Öffnungen versehen. Alle fünf Zuläufe<br />

konnten millimetergenau und dicht einge-<br />

Sanierung 93<br />

bun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n – ein ausgezeichnetes Zeugnis<br />

für die Arbeit <strong>de</strong>r Sanierungsmannschaft.<br />

Um die Kompression <strong>de</strong>r Gummidichtung über<br />

<strong>de</strong>n gesamten Manschettenumfang und da<strong>mit</strong><br />

die Dichtheit <strong>de</strong>s Systems zu gewährleisten,<br />

wur<strong>de</strong> die Rille in <strong>de</strong>r Rohrsohle im Bereich <strong>de</strong>r<br />

Überlappung <strong>de</strong>r Manschetten <strong>mit</strong> einem E<strong>de</strong>lstahlblech<br />

abge<strong>de</strong>ckt.<br />

Unglaubliche Einbauleistung<br />

Trotz zehnjähriger Erfahrung <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Einbau<br />

von <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong>-Manschetten, für einen Einsatz<br />

dieser Art lagen auch für die Brü<strong>de</strong>r Dineiger<br />

kaum praktische Erkenntnisse vor. „Unter <strong>de</strong>r<br />

Voraussetzung, dass alles optimal klappt, kalkulierten<br />

wir eine Arbeitszeit von 10 Tagen,“<br />

schil<strong>de</strong>rt Eberhard Dineiger. „Die Koordination<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Arbeitsschritte und die Zusammenarbeit<br />

<strong>de</strong>r Mannschaft auf <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle<br />

haben dann jedoch so phantastisch funktioniert,<br />

dass wir am 15. September um 20.45 Uhr<br />

nach sechs Arbeitstagen erschöpft aber glücklich<br />

und noch vor <strong>de</strong>m aufziehen<strong>de</strong>n schlechteren<br />

Wetter fertig waren.“ 106 Manschetten<br />

wur<strong>de</strong>n am letzten Tag eingebaut. „So eine unglaubliche<br />

Versetzleistung hat es vorher selbst<br />

von <strong>de</strong>r Firma Uhrig, die ja als Systemanbieter<br />

auch selbst Manschetten einbaut, noch nie gegeben,“<br />

unterstreicht Mark Biesalski die Beson<strong>de</strong>rheit<br />

dieses Rekor<strong>de</strong>rgebnisses.<br />

Jürgen Neitzert warnt jedoch davor, solche Zahlen<br />

zu verallgemeinern und zum Maßstab zu<br />

nehmen. „Ich habe selten eine <strong>Bau</strong>stelle gese-


94 Sanierung<br />

bi Umwelt<strong>Bau</strong> 5 | 06<br />

<strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong>-Manschette <strong>mit</strong> Öffnung für einen Seitenzulauf.<br />

hen, auf <strong>de</strong>r die Leute <strong>mit</strong> so einem Elan, <strong>mit</strong> Engagement<br />

und <strong>mit</strong> einem unglaublichen Teamgeist<br />

gearbeitet haben. Das ging weit über das<br />

Maß hinaus, was man normalerweise voraussetzen<br />

kann. Und dies hat sicher – neben intensiver<br />

Arbeitsvorbereitung und ausgefeilter Logistik<br />

auf <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle - diese Leistung überhaupt<br />

erst möglich gemacht,“ betont Neitzert.<br />

Überzeugen<strong>de</strong>s Ergebnis<br />

Das Sanierungsergebnis hat unter <strong>de</strong>r Schnel-<br />

Fertig eingebun<strong>de</strong>ner Seitenzulauf.<br />

ligkeit nicht gelitten. Die abschließen<strong>de</strong> Kamerabefahrung<br />

ergab ein fehlerloses Bild: „Der<br />

abgesperrte Kanal war trotz <strong>de</strong>s drücken<strong>de</strong>n<br />

Grundwassers völlig trocken. Die Einbindung<br />

<strong>de</strong>r Anschlüsse war vorbildlich und dicht und<br />

das Gesamtbild dieser Sanierung ist absolut<br />

überzeugend,“ lobt Jürgen Neitzert <strong>de</strong>n Ausgang<br />

dieser Maßnahme, <strong>de</strong>r man durchaus Pilotcharakter<br />

zumessen kann. Für Mark Biesalski<br />

ist und bleibt <strong>Quick</strong>-<strong>Lock</strong> zwar nach wie vor<br />

in erster Linie ein partielles Sanierungsverfah-<br />

Ein trockener Kanal: Blick in die fertig sanierte Haltung.<br />

ren. „Der erfolgreiche Abschluss dieses Projektes<br />

hat uns jedoch gezeigt, dass bei entsprechend<br />

schwierigen Randbedingungen <strong>Quick</strong>-<br />

<strong>Lock</strong> im Vergleich zu an<strong>de</strong>ren Relingverfahren<br />

eine durchaus wettbewerbsfähige Alternative<br />

<strong>mit</strong> hohem Qualitätsanspruch bieten kann,“<br />

ergänzt Eberhard Dineiger, <strong>de</strong>r gute Chancen<br />

sieht, bei weiteren Projekten <strong>mit</strong> <strong>de</strong>m Kurzrohrrelining<br />

in E<strong>de</strong>lstahl zum Zuge zu kommen.<br />

A. zu Eulenburg ❚

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