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Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

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6.1 ERGEBNISSE - <strong>Jahrringbreiten</strong><br />

<strong>Jahrringbreiten</strong> abnehmen (blau). Anschließend legen sie jedoch wie<strong>der</strong> deutlich zu <strong>und</strong><br />

erreichen fast ihr ursprüngliches Niveau. Daneben gibt es einige, <strong>die</strong> insgesamt auf<br />

niedrigem Niveau beginnen <strong>und</strong> rezent auf höherem Niveau liegen <strong>als</strong> in den frühen<br />

Wachstumsjahren. Das bedeutet, ein typischer <strong>und</strong> für alle Individuen gültiger Alterstrend<br />

ist nicht zu identifizieren. Dieses Phänomen ist charakteristisch für offene<br />

Waldgesellschaften ohne „Canopy-Effekt“, wo <strong>die</strong> Konkurrenz zwischen den Individuen<br />

gering o<strong>der</strong> gar nicht vorhanden ist. Dennoch muss angenommen werden, dass<br />

geometrisch-biologische Einflüsse <strong>die</strong> Kurvenverläufe mit prägen.<br />

Visuell lassen sich an den gefilterten Zeitreihen drei generelle Trends erkennen (Pfeile):<br />

(i) hohe Wuchsniveaus <strong>und</strong> ein starker Abfall <strong>der</strong> <strong>Jahrringbreiten</strong> in den ersten<br />

Jahrh<strong>und</strong>erten (bis ca. 1400 AD),<br />

(ii) insgesamt niedrige Zuwächse in den darauf folgenden Jahr<strong>und</strong>erten bis ins 19. Jhd.<br />

(iii) Ab dem 19. Jhd. <strong>die</strong> Tendenz zur generellen <strong>Jahrringbreiten</strong>zunahme<br />

Einerseits sind in den Zeitreihen offensichtlich gemeinsame Langfristsignale gespeichert,<br />

<strong>die</strong> es zu extrahieren gilt [(ii) <strong>und</strong> (iii)]. An<strong>der</strong>erseits ist, wie oben erwähnt, (i)<br />

wahrscheinlich nicht ausschließlich klimatisch initiiert. Es ist gut vorstellbar, dass gerade<br />

um <strong>die</strong> Jahrtausendwende günstige Wachstumsbedingungen in <strong>der</strong> juvenilen Phase <strong>die</strong><br />

Kambialaktivität zusätzlich ankurbeln. Ebenso können sich schlechter werdende<br />

Wachstumsbedingungen <strong>und</strong> gleichzeitig aufgr<strong>und</strong> des Alterstrends abnehmende<br />

<strong>Jahrringbreiten</strong> überlagern, wobei <strong>die</strong>se Zusammenhänge individuell unterschiedlich<br />

ausgeprägt sind. Die Entwicklung erstreckt sich auf ein ähnlich großes Zeitfenster wie <strong>die</strong><br />

nachfolgenden Trends (ii) <strong>und</strong> (iii). Das bedeutet, jede Standardisierung, <strong>die</strong> versucht, (i) zu<br />

eliminieren, tangiert in gleicher Weise (ii) <strong>und</strong> (iii). Dieser Punkt erschwert <strong>die</strong> Trennung<br />

von nie<strong>der</strong>frequentem Signal <strong>und</strong> Rauschen enorm <strong>und</strong> zeigt <strong>die</strong> Grenzen <strong>der</strong><br />

vorhandenen <strong>Jahrringbreiten</strong>datensätze auf (ESPER et al. 2002a).<br />

Um <strong>die</strong> Zeitreihen unter Beibehaltung <strong>der</strong> langwelligen Variationen auf ein einheitliches<br />

Niveau zu bringen, wird nun <strong>die</strong> einfachste Form <strong>der</strong> Standardisierung gewählt, <strong>die</strong> Division<br />

durch <strong>die</strong> individuellen Mittelwerte je<strong>der</strong> Baumkurve (Abbildung 6.5). Die Kurven (grau)<br />

rücken zusammen <strong>und</strong> vermitteln einen Gesamteindruck über <strong>die</strong> langfristigen<br />

Wachstumszu- <strong>und</strong> abnahmen. Die Chronologie beginnt 603 AD mit einer Belegung von<br />

drei Bäumen. In schwarz ist <strong>die</strong> Mittelkurve <strong>der</strong> Einzelserien dargestellt. Die gelbe<br />

Filterkurve betont <strong>die</strong> mittelfristigen Schwankungen. Die rote Kurve ist ein ebenfalls an <strong>die</strong><br />

Mittelkurve angelegter 401-jähriger Filter. Dieser hebt säkulare Trends hervor.<br />

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