Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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6.1 ERGEBNISSE - <strong>Jahrringbreiten</strong><br />
nach ESPER et al (2001b) beson<strong>der</strong>s im nie<strong>der</strong>frequenten Bereich starke Parallelen. Das<br />
rechtfertigt <strong>die</strong> folgende, aus Tabelle 6.2 hervorgehende Zusammenstellung <strong>der</strong><br />
Datensätze. Ausgewählt wurden pro Standort jeweils <strong>die</strong> ältesten Bäume.<br />
Tab.6.2: <strong>Jahrringbreiten</strong>datensätze für <strong>die</strong> 1400-jährige Karakorumchronologie<br />
T<strong>als</strong>chaft/Standort Datenquelle<br />
Boibar/MOR<br />
Anzahl<br />
Bäume<br />
Mittleres Alter Maximalalter Minimalalter<br />
Eigene Erhebung 4 1101 Jahre 1179 Jahre 16 988 Jahre<br />
Esper 16 1107 Jahre 1514 Jahre 900 Jahre<br />
Satpara/SAT Esper 10 1030 Jahre 1602 Jahre 972 Jahre<br />
In den vorangegangenen Ausführungen wurde mehrfach auf <strong>die</strong> Notwendigkeit von<br />
Standardisierungen zur Eliminierung nichtklimatischer Trends hingewiesen. Will man<br />
mehrh<strong>und</strong>ertjährige Klimaverän<strong>der</strong>ungen untersuchen, ist <strong>die</strong> vorab verwendete Methode<br />
<strong>der</strong> 51d-Standardisierung jedoch ungeeignet. Durch sie werden alle Trends, <strong>die</strong> länger <strong>als</strong><br />
51 Jahre sind, entfernt (siehe Abb. 6.2). Daher muss ein an<strong>der</strong>er Ansatz gewählt werden,<br />
<strong>der</strong> einerseits durch <strong>die</strong> Standardisierung <strong>der</strong> Rohwerte zu einer Vereinheitlichung <strong>der</strong><br />
Datensätze führt, an<strong>der</strong>erseits langfristige Schwankungen beibehält. In <strong>die</strong>sem<br />
Zusammenhang wurde in Kapitel 5.2.2 <strong>die</strong> Problematik von geometrisch-biologischen<br />
Wachstumstrends besprochen. Im folgenden wird <strong>die</strong>ses Problem wie<strong>der</strong> aufgegriffen <strong>und</strong><br />
es werden <strong>die</strong> Konsequenzen für <strong>die</strong> Rekonstruktion säkularer <strong>und</strong> mehrh<strong>und</strong>ertjähriger<br />
Klimasignale diskutiert.<br />
Abbildung 6.4 (a) enthält in grau <strong>die</strong> in <strong>der</strong> Tabelle 6.2 aufgeführten Rohwertdatensätze.<br />
Aufgr<strong>und</strong> des großen Zeitfensters <strong>und</strong> <strong>der</strong> Datenmenge sind keine Einzelserien erkennbar.<br />
Schwarz ist <strong>die</strong> arithmetisch gemittelte Rohwertkurve. Sie setzt bei einer Dreifachbelegung<br />
ein. Auffällig sind <strong>die</strong> erhöhten Zuwächse um <strong>die</strong> Jahrtausendwende (roter Rahmen) mit<br />
einem Maximum um ca. 850 bis ca. 1150 AD, <strong>die</strong> auch durch <strong>die</strong> Mittelkurve<br />
nachgezeichnet werden. Abbildung 6.4 (b) zeigt <strong>die</strong> tiefpassgefilterten Einzelserien. Der<br />
Filter (401-jähriger Kernelfilter) wurde an <strong>die</strong> Rohwertserien angelegt, <strong>die</strong> Kurven sind <strong>als</strong>o<br />
16 Das im Vergleich zu ESPER niedrigere Maximalalter <strong>der</strong> eigenen Bäume ergibt sich aus <strong>der</strong> Tatsache, dass<br />
bei <strong>der</strong> Auswahl geeigneten Materi<strong>als</strong> für <strong>Isotope</strong>nanalysen <strong>die</strong> Bohrkernqualität stärker berücksichtigt werden<br />
muss. Je mehr Jahrringe auf einem Bohrkern vorhanden sind, desto enger sind <strong>die</strong> <strong>Jahrringbreiten</strong> <strong>und</strong> desto<br />
größer <strong>die</strong> Wahrscheinlichkeit von Plateaus. Beides sind Effekte, <strong>die</strong> das jahrgenaue Abtrennen unmöglich<br />
machen.<br />
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