Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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6.1 ERGEBNISSE - <strong>Jahrringbreiten</strong><br />
standortübergreifend. Um <strong>die</strong>se Probleme zu minimieren, werden <strong>die</strong> h<strong>und</strong>ertjährigen<br />
Serien in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit folgen<strong>der</strong>maßen standardisiert (siehe auch Kapitel 5.2.2):<br />
1. An jede Baummittelkurve wird ein 51-jähriger Kernel-Filter angelegt. Die Filterung<br />
entspricht einem gewichteten gleitenden Mittelwert, mit dem Vorteil, dass <strong>die</strong> Enden<br />
einer Serie nicht abgeschnitten werden müssen.<br />
2. Die jährlichen Rohwerte <strong>der</strong> Einzelserien werden durch <strong>die</strong> entsprechenden Werte<br />
des Filters divi<strong>die</strong>rt <strong>und</strong> damit standardisiert. Interannuelle <strong>und</strong> dekadische<br />
Schwankungen bleiben erhalten, säkulare Trends gehen verloren.<br />
Abbildung 6.1 zeigt <strong>die</strong> JRB-Rohwertkurven <strong>und</strong> <strong>die</strong> aus je<strong>der</strong> Baummittelkurve<br />
errechneten, dimensionslosen Indexserien (51d-Indizes). An den Rohwertkurven <strong>der</strong> vier<br />
Standorte sind bereits visuell <strong>die</strong> unterschiedlichen Wuchsniveaus <strong>und</strong> Streuungen <strong>der</strong><br />
Einzel-serien erkennbar. BAG/tief <strong>und</strong> BAG/hoch sind <strong>die</strong> Standorte mit den größten<br />
<strong>Jahrringbreiten</strong>. Das mittlere Wachstum im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert liegt hier bei 0,93mm,<br />
respektive bei 0,73mm. Gleichzeitig sind <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Standorte mit den jüngsten Bäumen.<br />
RAM/hoch zeigt deutlich niedrigere Werte (0,53mm) <strong>und</strong> MOR/hoch fällt durch<br />
ausgesprochen niedrige Wuchsniveaus von durchschnittlich 0,27mm auf. Dies liegt an dem<br />
im Vergleich zu den an<strong>der</strong>en Standorten hohen Alter <strong>der</strong> Einzelbäume, verursacht durch<br />
<strong>die</strong> klimatologisch-ökologischen Rahmenbedingungen (kalt/trocken). Die Differenz<br />
zwischen den niedrigsten <strong>und</strong> höchsten Mittelwerten <strong>der</strong> Einzelserien liegt an RAM/hoch<br />
bei 0,75mm, an BAG/hoch bei 1,53mm, an BAG/tief bei 1,35mm <strong>und</strong> an MOR/hoch bei<br />
0,33mm. Auch <strong>die</strong>se Zahlen weisen auf heterogene Datensätze an den ersten drei<br />
Standorten, v.a. im Bagrottal hin, während <strong>die</strong> Wachstumsunterschiede an MOR/hoch<br />
deutlich geringer sind.<br />
Um aussagekräftige Mittelkurven zu erhalten, <strong>die</strong> das kollektive Standortsignal betonen,<br />
müssen <strong>als</strong>o individuelle Wachstumsunterschiede <strong>und</strong> altersbedingte Trends durch <strong>die</strong><br />
Standardisierung eliminiert werden. In den standardisierten Zeitreihen („51d-Indizes“;<br />
jeweils unterer Teil <strong>der</strong> Graphiken in Abbildung 6.1) liegen <strong>die</strong> Mittelwerte bei eins,<br />
Langfristtrends sind eliminiert <strong>und</strong> <strong>die</strong> gemeinsame Varianz wird betont. Somit ist eine<br />
reduzierte Streuung <strong>der</strong> Einzelserien erkennbar. Die Kurven rücken näher zusammen, was<br />
visuell speziell in den Bagrot-Graphiken deutlich wird. Die in den Rohwerten kaum<br />
erkennbare interannuelle Ähnlichkeit <strong>der</strong> Baummittelkurven äußert sich in diversen<br />
einheitlichen Peaks, <strong>die</strong> von nahezu allen Bäumen in <strong>der</strong>selben Weise nachgezeichnet<br />
werden (z.B. BAG/tief um 1930 AD).<br />
Zur Quantifizierung <strong>der</strong> Ähnlichkeit zwischen den Datensätzen werden <strong>als</strong> Ähnlichkeitsmaße<br />
Gleichläufigkeit (GLK), Standardabweichung (STABW <strong>und</strong> Variationskoeffizient<br />
(VAR) verwendet.