04.05.2013 Aufrufe

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

5 METHODEN<br />

schiedlicher meteorologischer Reihen <strong>als</strong> auch bei den <strong>Isotope</strong>nzeitreihen zur Anwendung.<br />

Die aus beiden Berechnungen resultierenden Wertereihen sind dimensionslose Indexserien,<br />

in denen das gemeinsame Signal betont ist.<br />

Ein weiteres Standardisierungsverfahren, <strong>die</strong> sog. z-Transformation, wird speziell beim<br />

Vergleich von Jahrringzeitreihen unterschiedlichen Ursprungs (JRB, d 13 C, d 18 O) angewandt.<br />

Der Mittelwert <strong>der</strong> entsprechenden Zeitreihe wird dabei auf null <strong>und</strong> <strong>die</strong> Standardabweichung<br />

auf eins gesetzt ((x-Mittelwert)/Standardabeichung). Auch <strong>die</strong>se Methode bewirkt<br />

eine Angleichung <strong>der</strong> Zeitreihen durch Anpassung auf dasselbe Niveau <strong>und</strong> <strong>die</strong> Reduzierung<br />

<strong>der</strong> Streuung durch <strong>die</strong> Vereinheitlichung <strong>der</strong> Standardabweichung. Die längerfristigen<br />

Kurvenverläufe werden nicht berührt (BAHRENBERG et al. 1990).<br />

Es bleibt <strong>die</strong> Frage nach dem nie<strong>der</strong>frequenten säkularen <strong>und</strong> mehrh<strong>und</strong>ertjährigen Signal.<br />

Wie eingangs erläutert, muss versucht werden, den Wachstumstrend von einem mehrh<strong>und</strong>ertjährigen<br />

Klimasignal zu trennen. ESPER verwirft dazu bei seinen Arbeiten an Pakistanischen<br />

Wachol<strong>der</strong>bäumen <strong>die</strong> marknahsten 100 Jahrringe, standardisiert <strong>die</strong> jeweiligen<br />

Reihen an ihren individuellen Mittelwerten <strong>und</strong> fasst <strong>die</strong> Indexreihen über Mittelwertbildung<br />

zu Chronologien zusammen (ESPER 2000a; ESPER et al. 2001c). Da sich jedoch nach persönlicher<br />

Einschätzung <strong>der</strong> Jugendtrend bei sehr langlebigen Bäumen eben nicht auf <strong>die</strong><br />

ersten 50-100 Jahre beschränkt, bleibt bei <strong>die</strong>ser Methode vermutlich ein nie<strong>der</strong>frequentes<br />

geometrisch-biologisches Artefakt erhalten. Diese Tatsache muss bei <strong>der</strong> Behandlung <strong>und</strong><br />

Interpretation von Langfristtrends berücksichtigt werden. Ansätze wie z.B. <strong>die</strong> RCS-<br />

Methode 15 (regional curve standardisation) (BRIFFA et al. 1992b; ESPER &GÄRTNER 2001;<br />

ESPER et al. 2001c) wurden in <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit getestet, sind jedoch aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

homogenen Altersstruktur <strong>der</strong> untersuchten Bäume <strong>und</strong> <strong>der</strong> zu geringen Belegung ungeeignet.<br />

Abschließend wird noch einmal darauf hingewiesen, dass <strong>die</strong> Frage <strong>der</strong> optimalen<br />

Trendbereinigung bis dato nicht geklärt ist. Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit kann daher nur<br />

sein, einige Standardverfahren anzuwenden <strong>und</strong> <strong>die</strong> Güte <strong>der</strong> Resultate differenziert zu<br />

diskutieren.<br />

15 Dabei werden <strong>die</strong> Kurven <strong>der</strong> Einzelbäume nicht mehr in Jahren AD dargestellt, son<strong>der</strong>n entlang <strong>der</strong> x-Achse<br />

nach links geschoben, so dass <strong>der</strong> erste Jahrring je<strong>der</strong> einzelnen Zeitreihe bei null liegt. Es gilt <strong>als</strong>o nicht mehr<br />

das Kambial- son<strong>der</strong>n das Markalter. Alle Kurven beginnen nun bei null <strong>und</strong> enden je nach <strong>der</strong> Anzahl ihrer<br />

Jahrringe unterschiedlich. Die Rohwertserien werden gemittelt <strong>und</strong> an <strong>die</strong> Mittelkurve eine Ausgleichsfunktion in<br />

Form einer Exponentialfunktion o<strong>der</strong> eines nie<strong>der</strong>frequenten Filters angepasst, welche den generellen Wachstumsverlauf<br />

am Standort beschreibt. An <strong>die</strong>ser Ausgleichsfunktion werden <strong>die</strong> Einzelserien durch Quotiento<strong>der</strong><br />

Residuenbildung standardisiert <strong>und</strong> anschließend zurückdatiert auf das jeweilige Kambialalter. Die Qualität<br />

des Ergebnisses ist nach BRIFFA et al. (1992b), ESPER &GÄRTNER (2001) <strong>und</strong> ESPER et al. (2002a) abhängig<br />

von (i) <strong>der</strong> Ähnlichkeit <strong>der</strong> Wuchsniveaus, (ii) <strong>der</strong> Ausprägung <strong>der</strong> Wachstumstrends – es ist zu beachten, dass<br />

ausschließlich Einzelkurven mit eindeutigem Alterstrend einfließen – <strong>und</strong> (iii) einer möglichst großen Belegungsdichte.<br />

Nur dann kann eine robuste, zeitlich unabhängige Funktion errechnet werden, <strong>die</strong> tatsächlich nur<br />

das Rauschen approximiert.<br />

55

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!