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Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

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54<br />

5 METHODEN<br />

Vorgehensweise<br />

Auf dem Weg zur Rekonstruktion vergangener Klimaverhältnisse werden zunächst <strong>die</strong><br />

<strong>Jahrringbreiten</strong>- <strong>und</strong> <strong>Isotope</strong>nzeitreihen einzelner Individuen pro Standort <strong>und</strong> anschließend<br />

<strong>die</strong> resultierenden Mittelkurven verschiedener Standorte auf ihre Ähnlichkeit hin überprüft.<br />

Solche sogenannten Homogenitätstests führen zur Extraktion kollektiver Standort<strong>und</strong><br />

standortübergreifen<strong>der</strong> Signale, <strong>die</strong> <strong>als</strong> erster Hinweis auf einen übergeordneten<br />

Klimaeinfluß interpretiert werden können. Mit <strong>der</strong> zeitlichen Variabilität des Zusammenhangs<br />

<strong>und</strong> auch <strong>der</strong> Variabilität zwischen den Chronologien än<strong>der</strong>t sich <strong>die</strong> Stärke des<br />

Klimasign<strong>als</strong>. Als Maß für <strong>die</strong> Ähnlichkeit <strong>und</strong> damit <strong>die</strong> Sign<strong>als</strong>tärke werden Gleichläufigkeit<br />

GLK, Variationskoeffizient VAR <strong>und</strong> Pearson’scher Produkt-Moment-<br />

Korrelationskoeffizient r verwendet. GLK gilt in <strong>der</strong> <strong>Dendro</strong>chronologie <strong>als</strong> Maß für <strong>die</strong> Jahrzu-Jahr-Übereinstimmung<br />

zwischen den Intervalltrends zweier Jahrringdatensätze <strong>und</strong> wird<br />

<strong>als</strong> Prozentsatz gleichlaufen<strong>der</strong> Intervalle angegeben (RIEMER 1994; KAENNEL &<br />

SCHWEINGRUBER 1995). VAR <strong>und</strong> r sind in empirischen Untersuchungen weit verbreitete<br />

Ähnlichkeits-, bzw. Streuungsmaße <strong>und</strong> werden hier nicht näher erläutert (BAHRENBERG et<br />

al. 1990). Diese Homogenitätsmaße werden nicht nur auf ganze Zeitreihen angewandt,<br />

son<strong>der</strong>n auch in vordefinierten Zeitfenstern berechnet, um zu zeigen, in welchen Perioden<br />

Zusammenhänge mehr o<strong>der</strong> weniger stark ausgeprägt sind (ESPER et al. 2001b).<br />

Die Standardisierung <strong>der</strong> Zeitreihen erfolgt je nach Fragestellung (i) am Gesamtmittelwert<br />

einer Zeitreihe, o<strong>der</strong> (ii) an modellierten gleitenden Mittelwerten (Kernelfilter nach GASSER<br />

&MÜLLER 1984). Während durch (i) Bäume unterschiedlichen Wachstums lediglich auf ein<br />

einheitliches Niveau standardisiert <strong>und</strong> dabei alle Frequenzen, speziell <strong>die</strong> nie<strong>der</strong>frequenten,<br />

beibehalten werden, modifiziert (ii) <strong>die</strong> ursprünglichen Datensätze stärker. Die Wahl<br />

<strong>der</strong> Filterlänge entscheidet darüber, welche Frequenzen betont o<strong>der</strong> unterdrückt werden,<br />

wobei zu beachten ist, dass Variationen oberhalb <strong>der</strong> gewählten Filterlänge durch <strong>die</strong> Anpassung<br />

eliminiert werden. So erhält <strong>und</strong> betont z.B. <strong>die</strong> Standardisierung an einem 51jährigen<br />

Filter dekadische Schwankungen, während längerfristige, z.B. säkulare <strong>und</strong> mehrh<strong>und</strong>ertjährige<br />

Variationen unterdrückt werden. Die Standardisierung an einem sehr flexiblen,<br />

kurzen z.B. 5- o<strong>der</strong> 7-jährigen Filter unterdrückt sämtliche längerfristigen Schwankungen<br />

<strong>und</strong> betont ausschließlich <strong>die</strong> hochfrequenten interannuellen Variationen. Speziell<br />

bei <strong>der</strong> Kalibrierung mit meteorologischen Zeitreihen werden in <strong>die</strong>sem Fall häufig <strong>die</strong> Ergebnisse<br />

von Korrelations- <strong>und</strong> Regressionsberechungen deutlicher.<br />

Die eigentliche Standardisierung an <strong>der</strong> gewählten Ausgleichsfunktion (Gesamtmittelwert<br />

o<strong>der</strong> Filter) wird durch Division (Quotienten) o<strong>der</strong> Subtraktion (Residuen) durchgeführt.<br />

Während <strong>die</strong> Berechnung von Quotienten dem geschil<strong>der</strong>ten Problem <strong>der</strong> vom Wuchsniveau<br />

abhängigen Varianz durch den Ausgleich <strong>der</strong> Amplituden zwischen den Serien <strong>und</strong><br />

entlang <strong>der</strong> Zeitachse begegnet, werden <strong>die</strong>se Amplituden durch <strong>die</strong> Berechnung von Residuen<br />

nicht tangiert. Das letztere Verfahren kommt sowohl bei <strong>der</strong> Standardisierung unter-

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