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Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

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5 METHODEN<br />

Da zur Klimarekonstruktion eine möglichst große Belegungsdichte nötig ist, um ein gemeinsames<br />

Signal zu maximieren, müssen meist unterschiedlich alte Bäume <strong>und</strong> solche<br />

mit <strong>und</strong> ohne Wachstumstrends zusammengefasst werden. Rohwert-Chronologien z.B.<br />

aus arithmetischen Mittelwerten von Einzelbäumen sind dann durch <strong>die</strong>se Trends verfälscht.<br />

Ein weiteres Problem speziell von <strong>Jahrringbreiten</strong>chronologien ist <strong>die</strong> systematische Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Varianz vom Wuchsniveau (COOK & PETERS 1991). Diese ist sowohl in<br />

langsamwüchsigen Bäumen mit insgesamt geringen <strong>Jahrringbreiten</strong> <strong>als</strong> auch tiefen Kurvenabschnitten<br />

innerhalb von Zeitreihen deutlich niedriger <strong>als</strong> in schnellwüchsigen Bäumen/hohen<br />

Kurvenabschnitten. Es gilt nun aus Vergleichbarkeitsgründen, <strong>die</strong> gemeinsame<br />

Varianz herauszuarbeiten, indem <strong>die</strong> Amplitude <strong>der</strong> Variationen in den entsprechenden<br />

Phasen verringert bzw. aufgeweitet wird (COOK & PETERS 1997; FRITTS 1976).<br />

Es sind <strong>als</strong>o speziell bei <strong>Jahrringbreiten</strong>datensätzen methodische Ansätze gefor<strong>der</strong>t, <strong>die</strong><br />

durch <strong>die</strong> individuelle Anwendung auf einzelne Zeitreihen <strong>die</strong> beschriebenen Störungen<br />

durch Wachstumstrends eliminieren, unterschiedliche Wuchsniveaus <strong>und</strong> Varianzen ausgleichen<br />

<strong>und</strong> hoch-, mittel-, o<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>frequente Wellenlängen mit Klimainformation betonen.<br />

Das Problem des Alters- o<strong>der</strong> Wachstumstrends, welcher bei <strong>Jahrringbreiten</strong>chronologien<br />

erhebliche Probleme bereitet, ist in den <strong>Isotope</strong>nzeitreihen deutlich geringer ausgebildet<br />

o<strong>der</strong> gar nicht vorhanden. Momentan existieren noch keine systematischen Untersuchungen<br />

zu <strong>die</strong>sem Thema. Einige Publikationen stellen jedoch speziell in d 13 C-Jahrringserien<br />

innerhalb <strong>der</strong> ersten 30 bis 50 Jahre einen Jugendtrend fest (FENG &EPSTEIN 1995;<br />

ANDERSON et al. 1998; MAYR 2002). Ursache hierfür ist respiriertes Boden-CO2 (SCHLESER<br />

&JAYASEKERA 1985) <strong>und</strong> auch <strong>die</strong> Respiration im Kronenbereich <strong>der</strong> Nachbarbäume (Canopy-Effekt).<br />

Die vermehrte Aufnahme von isotopisch leichten Boden-CO2 führt zu niedrigen<br />

d 13 C-Jahrring-<strong>Isotope</strong>nwerten im Jugendstadium des Baumes. Die Werte nehmen mit<br />

<strong>der</strong> zunehmenden Entfernung zum Boden <strong>und</strong> dem Erreichen <strong>der</strong> freien Atmosphäre zu.<br />

Bei mageren Böden mit geringer o<strong>der</strong> fehlen<strong>der</strong> Humusauflage <strong>und</strong> lockeren Beständen<br />

fällt <strong>der</strong> Trend weg. Da alle Bäume <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit 180 Jahre <strong>und</strong> älter sind <strong>und</strong><br />

außer an MOR/hoch nur das Zeitfenster 1900 bis 1998 AD relevant ist, ist das Problem<br />

vernachlässigbar. Für <strong>die</strong> langen Reihen des Standortes MOR/hoch wird das Thema an<br />

entsprechen<strong>der</strong> Stelle wie<strong>der</strong> aufgegriffen.<br />

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