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Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

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5 METHODEN<br />

Zur Größenordnung <strong>der</strong> Diskriminierungszunahme existieren in <strong>der</strong> Literatur mehrere<br />

Werte, von denen hier zwei gegenübergestellt werden. KÜRSCHNER (1996) stellte in 3jährigen<br />

Gewächshausexperimenten an Quercus petrea bei einer CO2-Erhöhung von<br />

350ppmv auf 700ppmv eine Zunahme <strong>der</strong> Diskriminierung um 2,54‰ fest. Bei linearer Interpolation<br />

sind das 0,0073‰/ppmv. Die Ergebnisse werden durch Versuche von<br />

SCHLESER &HELLE (unveröff.) an Triticum aestivum bestätigt, wobei bei einer Erhöhung<br />

von 350ppmv auf 500 <strong>und</strong> dann 700ppmv festgestellt wurde, dass <strong>die</strong> Zunahme <strong>der</strong> Diskriminierung<br />

nicht linear verläuft.<br />

FENG &EPSTEIN (1995) hingegen errechnen aus abfallenden d 13 CJR-Langzeittrends verschiedener<br />

Baumarten <strong>und</strong> Standorte eine um 0,02‰ höhere Diskriminierung pro 1ppmv<br />

CO2-Erhöhung. Sie korrigierten in Jahrringkurven zunächst <strong>die</strong> atmosphärische d 13 C-<br />

Verän<strong>der</strong>ung. Den verbleibenden d 13 CJR-Abwärtstrend korrelieren sie mit <strong>der</strong> Zunahme <strong>der</strong><br />

atmosphärischen CO2-Konzentration <strong>und</strong> finden einen hoch signifikanten Zusammenhang<br />

(R 2 = 0,92).<br />

Es bleiben einige Kritikpunkte: Ein Problem speziell von Gewächshausexperimenten ist<br />

das „Upscaling“ (i) von Kurzzeitbeobachtungen auf langfristige Entwicklungen <strong>und</strong> (ii) von<br />

Ergebnissen einer Pflanzengattung auf eine an<strong>der</strong>e bzw. einzelner junger Bäume auf<br />

Waldbestände. Daneben sind CO2-Verän<strong>der</strong>ungen unter natürlichen Bedingungen mit Verän<strong>der</strong>ungen<br />

an<strong>der</strong>er Umweltparameter gekoppelt <strong>und</strong> führen zu einer integralen <strong>und</strong> u.U.<br />

an<strong>der</strong>en Baumreaktion. Schließlich wird angenommen, dass für C3-Pflanzen zwischen 400<br />

<strong>und</strong> 600ppmv <strong>die</strong> Assimilationskurve abflacht. Das heißt, Pflanzen reagieren auf eine CO2-<br />

Erhöhung stärker bei niedrigen Konzentrationen.<br />

Trotz <strong>der</strong> genannten Probleme bieten <strong>die</strong> Werte von KÜRSCHNER (1996) <strong>und</strong> FENG &<br />

EPSTEIN (1995) zumindest eine Möglichkeit, <strong>die</strong> CO2-Konzentrationsverän<strong>der</strong>ungen bei den<br />

CO2-Korrekturen von Jahrringwerten einzubeziehen. In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wird aus<br />

den in Kap. 4.4 vorgestellten pCO2-Daten <strong>die</strong> jährliche Diskriminierung berechnet, aufsummiert<br />

<strong>und</strong> zu den Beträgen <strong>der</strong> d 13 C-Quellwertän<strong>der</strong>ungen ad<strong>die</strong>rt. Abbildung 5.2 zeigt<br />

<strong>die</strong> drei resultierenden Korrektur-Datensätze <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Anwendung auf eine d 13 CJR-Kurve.<br />

Die unterschiedlichen Auswirkungen <strong>der</strong> Korrekturen sind evident. Während bei <strong>der</strong> reinen<br />

d 13 Catm-Korrektur <strong>der</strong> abfallende Trend bleibt <strong>und</strong> sich auch nach Hinzunahme <strong>der</strong> Diskriminierungswerte<br />

nach KÜRSCHNER („atm+Kür“) nicht gr<strong>und</strong>sätzlich än<strong>der</strong>t, steigt <strong>die</strong> Jahrringkurve<br />

<strong>der</strong> kombinierten d 13 Catm+Feng-Korrektur deutlich an. Alle drei Korrekturen werden<br />

hier angewendet <strong>und</strong> <strong>die</strong> Effekte an eigenen d 13 Catm-Zeitreihen diskutiert.

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