Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5.2 DATENBEARBEITUNG<br />
5.2.1 CO2-Korrektur <strong>der</strong> d 13 CJR-Werte<br />
5 METHODEN<br />
Die in Kapitel 4.4 beschriebenen starken Verän<strong>der</strong>ungen im atmosphärischen Kohlendioxid<br />
(d 13 Catm <strong>und</strong> pCO2atm) in den <strong>letzten</strong> 200 Jahren gehen auf anthropogene Aktivitäten seit<br />
Beginn <strong>der</strong> Industrialisierung zurück. Demnach werden Langfristtrends in <strong>Isotope</strong>nkurven,<br />
welche global festgestellt werden (FENG &EPSTEIN 1995; FREYER &BELACY 1983;<br />
KITAGAWA &MATSUMOTO 1995; LEAVITT &LONG 1989; LEAVITT &LARA 1994; SAURER & AL.<br />
1995a; SAURER et al. 1997b; TREYDTE et al. 2001), durch Än<strong>der</strong>ungen des Quellwertes <strong>und</strong><br />
<strong>der</strong> CO2-Konzentration bedingt. Diese überprägen mögliche Klimasignale, <strong>und</strong> zwar in dem<br />
Zeitraum, wo Kalibrationen mit meteorologischen Daten berechnet werden. Das anthropogen<br />
injizierte Rauschen wird deterministisch korrigiert, um Fehlinterpretationen zu vermeiden.<br />
In Kapitel 4.4 wurden <strong>die</strong> Daten vorgestellt, <strong>die</strong> zu Korrekturfaktoren für <strong>die</strong> anthropogen<br />
induzierten Negativtrends in den d 13 CJR-Kurven umgerechnet werden. Die Korrektur <strong>der</strong><br />
Verän<strong>der</strong>ung im d 13 Catm-Quellwert ist allgemein anerkannt <strong>und</strong> wird in den meisten Publikationen,<br />
<strong>die</strong> einen Negativtrend feststellen, routinemäßig durchgeführt. Dazu werden <strong>die</strong><br />
d 13 Catm-Korrekturdaten interpoliert o<strong>der</strong> tiefpassgefiltert, <strong>die</strong> jährliche Abnahme aufsummiert<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> Beträge zu den d 13 CJR-Werten ad<strong>die</strong>rt. Dadurch werden <strong>die</strong> Kurven auf ein höheres<br />
Werteniveau gehoben (Abbildung 5.2).<br />
Diese Art <strong>der</strong> Korrektur berücksichtigt allerdings nicht <strong>die</strong> pflanzenphysiologischen Reaktionen<br />
auf atmosphärische CO2-Gehalte <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> Diskriminierung<br />
gegen das schwere 13 CO2. Wie in Kapitel 3.3 diskutiert wurde, ist neben dem<br />
d 13 C-Quellwert das Verhältnis <strong>der</strong> atmosphärischen zur blattinternen CO2-Konzentration<br />
(ci/ca) <strong>der</strong> zweite maßgebliche Faktor für den d 13 CJR-Wert. Untersuchungen zeigen, dass<br />
<strong>die</strong> erste Reaktion <strong>der</strong> Stomata auf eine externe CO2-Erhöhung eine Reduktion <strong>der</strong> Aperturen<br />
(<strong>und</strong> später <strong>der</strong> Stomatadichte) ist, mit dem Ziel, eine bessere Wassernutzungseffizienz<br />
zu erreichen (BEERLING &WOODWARD 1995; GRAY et al. 2000; VAN DE BURGH et<br />
al. 1993, WAGNER et al. 1996, WOODWARD &KELLY 1995). An<strong>der</strong>e Arbeiten postulieren<br />
jedoch <strong>die</strong> Tendenz von Pflanzen, das ci/ca-Verhältnis konstant zu halten (JARVIS &<br />
MORISON 1981, MASLE et al. 1990, POLLEY et al. 1993, VON CAEMMERER &EVANS 1991).<br />
Mit zunehmen<strong>der</strong> externer CO2-Konzentration erhöht sich ebenfalls <strong>die</strong> interne. Das größere<br />
Angebot erlaubt einen selektiveren Carboxylierungsprozess, führt <strong>als</strong>o zu einer stärkeren<br />
Diskriminierung gegen 13 CO2. <strong>und</strong> somit zu einem niedrigeren d 13 C-Wert.<br />
49