Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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5 METHODEN<br />
ren reduziert: Die im selben Jahr gebildeten Ringe aller Bäume/Bohrkerne eines Standortes<br />
werden nach dem Abtrennen gemischt <strong>und</strong> <strong>die</strong> nachfolgenden Laborschritte an <strong>die</strong>sen<br />
Mischproben durchgeführt. So entstehen Standortmischkurven, welche <strong>die</strong> herkömmlichen,<br />
aus Einzelkurven berechneten Standortmittelkurven ersetzen. Dieses Verfahren<br />
wurde von LEAVITT &LONG (1984) erstm<strong>als</strong> vorgeschlagen, etabliert sich jedoch erst in<br />
jüngster Zeit auch in Europa (BORELLA et al. 1998; TREYDTE et al. 2001). Mit verschiedenen<br />
Tests für den nordpakistanischen Hochgebirgsraum konnte WELSCHER (2001) erneut <strong>die</strong>se<br />
Methode vali<strong>die</strong>ren. In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit reduziert sich dadurch <strong>die</strong> Anzahl <strong>der</strong> 13267<br />
Jahrringe auf 2613 Zelluloseproben (inklusive <strong>der</strong> einzeln präparierten Zeitabschnitte). Der<br />
Massenspektrometrie zugeführt wurden schließlich 8053 Zelluloseproben, 2613 Proben für<br />
d 13 C- <strong>und</strong> 5440 Proben für d 18 O-Messungen (inklusive Nachmessungen).<br />
Speziell an dem Standort MOR/hoch mit über tausendjährigen Bäumen waren trotz <strong>der</strong><br />
sorgfältigen Materialauswahl nie alle Prämissen für <strong>Isotope</strong>nanalysen gleichzeitig zu erfüllen.<br />
Für <strong>die</strong> Poolmethode bedeutet <strong>die</strong>s, dass in problematischen Phasen wie Perioden mit<br />
gewellten Jahrringgrenzen <strong>der</strong> entsprechende Kern aus dem Pool herausgenommen <strong>und</strong><br />
einzeln analysiert wurde. Im Falle von Plateaus wurden <strong>die</strong>se in gleich grosse Stücke unterteilt,<br />
<strong>die</strong> genügend Holzmaterial zur <strong>Isotope</strong>nanalyse enthielten. Nach <strong>der</strong> Einzelanalyse<br />
wurden <strong>die</strong> ermittelten <strong>Isotope</strong>nwerte <strong>der</strong> Einzelproben gewichtet wie<strong>der</strong> in <strong>die</strong> Mischkurve<br />
eingerechnet.<br />
dMk = (nPool *dpool + dBk)/(nPool+2) (8)<br />
mit dMk = <strong>Isotope</strong>nwert <strong>der</strong> „Gesamt“kurve, nPool = Anzahl <strong>der</strong> im Pool vorhandenen Bohrkerne, dPool<br />
= <strong>Isotope</strong>nwert <strong>der</strong> Poolkurve, dBk = <strong>Isotope</strong>nwert des einzeln analysierten Bohrkerns <strong>und</strong> nall Anzahl<br />
aller untersuchten Bohrkerne<br />
Abbildung 5.1 demonstriert Vorgehensweise <strong>und</strong> Ergebnis. (a) zeigt <strong>die</strong> Mischkurve aus<br />
maximal 14 Bohrkernen (schwarz) <strong>und</strong> <strong>die</strong> aus dem Pool herausgenommenen <strong>Isotope</strong>nwerte<br />
<strong>der</strong> Einzelanalysen (farbig, jeweils 1 Bohrkern, unterschiedliche Bäume). So besteht<br />
<strong>die</strong> Mischkurve z.B. im Zeitraum 1900-1950 AD nur noch aus 12 Bohrkernen, da zwei einzeln<br />
analysiert wurden. Korrelationskoeffizient <strong>und</strong> Gleichläufigkeit beschreiben den Zusammenhang<br />
zwischen Einzel- <strong>und</strong> Mischkurve. In Abbildung 5.1 (b) ist <strong>die</strong> Basis <strong>der</strong> farbigen<br />
Kurven <strong>der</strong> jeweils gewichtet mit <strong>der</strong> Mischkurve verrechnete Datensatz, schwarz<br />
beruht auf denselben Daten wie (a). 1900-1950 AD wurden z.B. sowohl <strong>die</strong> blaue, <strong>als</strong> auch<br />
<strong>die</strong> rote Kurve jeweils einfach gewichtet, <strong>die</strong> schwarze Kurve jeweils zwölfmal <strong>und</strong> dann<br />
das arithmetische Mittel gebildet: dMk = (12*dPool + d Bk)/(12+1). Die neu entstandene<br />
Mittelkurve <strong>und</strong> ursprüngliche Poolkurve sind nahezu identisch.<br />
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