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Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

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4 MATERIAL<br />

Die Berücksichtigung zusätzlicher Reihen innerhalb des Hochgebirgsraumes geht bereits<br />

über <strong>die</strong> von ESPER (2000a, b) durchgeführten Untersuchungen hinaus. Dessen Mittelkurve<br />

besteht aus insgesamt sechs Standorten: fünf außerhalb (Ludhiana, Lahore, Peshawar,<br />

Murree <strong>und</strong> Simla) <strong>und</strong> Gilgit <strong>als</strong> einziger innerhalb des Hochgebirges. Eine<br />

Zusammenführung aller vorgestellten Zeitreihen wird hier kritisch gesehen. Bei <strong>der</strong> eigenen<br />

Bildung von Regionalreihen wird deshalb zwischen beiden Gruppen unterschieden. Die<br />

errechneten Mittelkurven werden <strong>als</strong> „Außer“ (außerhalb des Hochgebirgsraumes) <strong>und</strong><br />

„Inner“ (innerhalb des Hochgebirgsraumes) bezeichnet.<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sind für Klima-Jahrring-Kalibrationen weniger <strong>die</strong> Absolutwerte von<br />

Temperatur <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag von Bedeutung <strong>als</strong> <strong>die</strong> interannuellen Variationen. Deshalb<br />

werden <strong>die</strong> Absolutwerte des jeweiligen Klimaelements zwischen den Stationen<br />

angeglichen. Bei <strong>der</strong> Temperatur geschieht <strong>die</strong>s über <strong>die</strong> Berechnung von Residuen, <strong>als</strong>o<br />

positiven <strong>und</strong> negativen Abweichungen in °C vom langjährigen Mittelwert. Die Normierung<br />

<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge ist schwieriger, da hier neben den Absolutwerten <strong>die</strong> unterschiedlichen<br />

Amplituden <strong>der</strong> Jahr-zu-Jahr-Variationen berücksichtigt werden müssen. Bei einer<br />

einfachen Mittelung fließen <strong>die</strong> Stationen mit den hohen Nie<strong>der</strong>schlagssummen stärker<br />

gewichtet in <strong>die</strong> Mittelkurve ein, <strong>als</strong> <strong>die</strong> mit den geringen Summen. Damit sind erstere<br />

überrepräsentiert. Da eine Anpassung über eine unterschiedliche Gewichtung <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>schlagsmengen zu spekulativ wäre, werden <strong>die</strong> einzelnen Nie<strong>der</strong>schlagsreihen ztransformiert<br />

(vgl. Kap. 5.2.2), <strong>als</strong>o <strong>die</strong> Mittelwerte auf null <strong>und</strong> <strong>die</strong> jeweilige<br />

Standardabweichung auf eins normiert. Damit sind <strong>die</strong> Reihen direkt vergleichbar.<br />

Abbildung 4.3 zeigt <strong>die</strong> normierten Regionalreihen „Inner“ <strong>und</strong> „Außer“ für Temperatur<br />

(a,b) <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag (c,d).<br />

Deutlich erkennbar ist <strong>die</strong> größere Streuung <strong>der</strong> einzelnen Nie<strong>der</strong>schlagsreihen zueinan<strong>der</strong><br />

im Vergleich zur Temperatur. Eine Mittelkurve (arithmetisches Mittel aller Einzelserien)<br />

repräsentiert hier <strong>die</strong> Einzelserien weniger gut. Diese Problematik wird in Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> Chronologiebildung bei den Jahrringparametern genauer diskutiert (Kap. 6).<br />

Berechnet man den Zusammenhang zwischen beiden Regionalreihen, so ergibt sich mit<br />

einem Korrelationskoeffizienten von 0,50 eine hoch signifikante Ähnlichkeit zwischen den<br />

Variationen <strong>der</strong> Jahresmitteltemperaturen „Inner“ <strong>und</strong> „Außer“, während <strong>die</strong> Schwankungen<br />

<strong>der</strong> Jahresnie<strong>der</strong>schlagssummen unabhängig sind (r=0,15). Der Vergleich von Temperatur<br />

<strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag schließlich zeigt eine negative Koppelung in beiden Regionen<br />

(Abbildung 4.4). Die Stärke des Zusammenhanges ist saisonabhängig, d.h., in den<br />

Sommermonaten korrelieren <strong>die</strong> Variablen höher <strong>als</strong> im Winter. In <strong>der</strong> strahlungsintensiven<br />

Jahreszeit ist mit Bewölkung (<strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag) ein Temperaturabfall verb<strong>und</strong>en.<br />

Außerhalb des Hochgebirgsraumes scheint <strong>die</strong> gegenseitige Abhängigkeit stärker zu sein.<br />

Dies liegt vermutlich an den heterogeneren <strong>und</strong> kürzeren Zeitreihen im Hochgebirgsraum<br />

(vgl. Tab. 4.3).<br />

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