Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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4.3 KLIMADATEN<br />
38<br />
4 MATERIAL<br />
Die Qualität direkt gemessener meteorologischer Größen ist von herausragen<strong>der</strong><br />
Bedeutung für Kalibrations- <strong>und</strong> Verifikationsberechnungen mit Proxidaten auf hohem<br />
Signifikanzniveau. Nach SCHWEINGRUBER (1993a) sind theoretisch folgende Kriterien<br />
Ausgangsvoraussetzung, werden aber in <strong>der</strong> Realität nie vollständig erfüllt:<br />
(i) unmittelbare Nähe <strong>der</strong> Messstationen zu den Baumstandorten (möglichst im<br />
Waldbestand), (ii) hohe zeitliche Auflösung bis hin zu Tagesextrema, (iii) möglichst lange<br />
<strong>und</strong> vollständige Zeitreihen, (iv) hohe horizontale <strong>und</strong> vertikale Dichte des Messnetzes <strong>und</strong><br />
(v) Sorgfalt bei <strong>der</strong> Datenerhebung (d.h., keine Stationsverlagerungen, gute<br />
Stationswartung, Verwendung immer <strong>der</strong>selben Messgeräte, etc.).<br />
Diesbezüglich müssen in peripheren Regionen allgemein <strong>und</strong> in Hochgebirgsräumen wie<br />
Nordpakistan im Beson<strong>der</strong>en starke Kompromisse eingegangen werden. Hier existieren<br />
keine durchgehenden langen (100-jährigen) Messreihen, <strong>die</strong> Auflösung beschränkt sich<br />
häufig auf Monatsmittel <strong>und</strong> -summen, <strong>die</strong> Klimastationen befinden sich in den ariden<br />
Tallagen <strong>und</strong> sind wenig repräsentativ für <strong>die</strong> humiden Hochlagen. Zudem sind<br />
Stationsverlagerungen <strong>und</strong> Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Messmethodik meist nicht dokumentiert<br />
(BÖHNER 1996; TESSIER 1996). Im Rahmen eines kürzlich abgeschlossenen DFG-<br />
Schwerpunktprogrammes („Culture Area Karakorum“; CAK) werden <strong>der</strong>zeit mit Hilfe eines<br />
dichten Klimamessnetzes vorhandene Lücken teilweise gefüllt <strong>und</strong> offene Fragen bezüglich<br />
Horizontal- <strong>und</strong> Vertikalgra<strong>die</strong>nten geklärt. Für den Großraum Hochasien ist ein Klimaatlas<br />
in Vorbereitung, in dem zahlreiche meteorologische Zeitreihen berücksichtigt werden. So<br />
wird sich in Zukunft ein regional differenzierteres Bild <strong>der</strong> klimatischen Situation ergeben<br />
(MIEHE et al. 2001).<br />
Für <strong>die</strong> Kalibration mit <strong>und</strong> <strong>die</strong> Rekonstruktion von Klimaelementen aus den Jahrringproxis<br />
ist neben <strong>der</strong> Qualität <strong>die</strong> Länge <strong>der</strong> verwendeten meteorologischen Zeitreihen von<br />
Bedeutung. Die in <strong>die</strong> Untersuchungen <strong>die</strong>ser Arbeit einfließenden Klimastationen lassen<br />
sich in zwei Gruppen unterteilen:<br />
Innerhalb des Hochgebirgsraumes liegende Stationen mit durchschnittlich 50jährigen<br />
Reihen: Gilgit (GIL), Astor (AST), Skardu (SKAR) <strong>und</strong> Gupis (GUP)<br />
Außerhalb des Hochgebirgsraumes liegende Stationen mit teilweise mehr <strong>als</strong> 100jährigen<br />
Reihen: Peshawar (Pes), Lahor (Lah), Ludhiana (Lud) <strong>und</strong> Murree (Mur)<br />
Alle Stationen bis auf Ludhiana liegen in Pakistan (siehe Abbildung 2.1 <strong>und</strong><br />
Geographische Koordinaten in Abbildung 4.2), letztere befindet sich auf indischer Seite.<br />
Die südlich von Karakorum <strong>und</strong> Himalaja gelegenen Stationen werden hinzugezogen, um<br />
<strong>die</strong> kurzen Messreihen <strong>der</strong> Hochgebirgsstationen zu ergänzen. Nur mit langen (mindestens