Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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4 MATERIAL<br />
4 MATERIAL<br />
4.1 PROBENMATERIAL VON BÄUMEN<br />
Während zweier Geländekampagnen in den Jahren 1998 <strong>und</strong> 1999 wurden in sechs<br />
T<strong>als</strong>chaften <strong>und</strong> 15 Untersuchungsflächen des Nordpakistanischen Raumes (Himalaja,<br />
Karakorum, Hindukusch) an 4 verschiedenen Koniferenarten (Juniperus, Pinus, Picea <strong>und</strong><br />
Cedrus) insgesamt 907 Bohrkerne gezogen (Zuwachsbohrer <strong>der</strong> Firmen SUUNTO <strong>und</strong><br />
MORA). Beprobt wurden vorwiegend dominante, möglichst von geomorphologischen <strong>und</strong><br />
anthropozoogenen Prozessen ungestörte, lebende Bäume in phytosoziologisch<br />
homogenen Plots. Es wurden pro Baum vier bis sechs Kerne an verschiedenen Ra<strong>die</strong>n<br />
entnommen, um spätere Crossdating- <strong>und</strong> Abtrennprobleme gering zu halten (siehe Kap.<br />
5). Basierend auf den Kriterien (i) große klimatologisch-ökologische Spannweite <strong>der</strong><br />
Standorte, (ii) gute Datierbarkeit des Materi<strong>als</strong>, (iii) wenig fehlende Jahrringe, (iv) gute<br />
Bohrkernqualität (möglichst nicht gebrochen, keine Kernfäule, gerade Jahrringgrenzen)<br />
<strong>und</strong> (v) Vergleichbarkeit mit bestehenden <strong>Jahrringbreiten</strong>chronologien wurde letztlich aus<br />
<strong>die</strong>sem Pool für isotopenanalytische Fragestellungen das Material von 3 T<strong>als</strong>chaften bzw.<br />
4 Untersuchungsflächen ausgewählt. Deren Lage <strong>und</strong> klimatologisch-ökologischen<br />
Charakteristika wurden in Kapitel 2.5 beschrieben. Tabelle 4.1 enthält <strong>die</strong> wesentlichen<br />
Informationen des Materi<strong>als</strong> <strong>der</strong> Untersuchungsflächen. Die Standorte BAG/hoch <strong>und</strong><br />
BAG/tief wurden zusammen mit C. WELSCHER im Rahmen seiner Diplomarbeit beprobt<br />
(WELSCHER 2001). Die Auswahl des Materi<strong>als</strong> <strong>und</strong> <strong>die</strong> Datenerhebung für das 20. Jhd.<br />
(<strong>Jahrringbreiten</strong> <strong>und</strong> <strong>Isotope</strong>) erfolgten durch ihn. Diese Daten wurden – ergänzt durch<br />
eigene Nachmessungen - in <strong>die</strong> vorliegende Arbeit übernommen.<br />
Die maximale Anzahl <strong>der</strong> Jahrringe in Tabelle 4.1 ist nicht identisch mit dem Markalter, da<br />
aufgr<strong>und</strong> des spannrückigen Wuchses <strong>der</strong> Wachol<strong>der</strong> 10 bei <strong>der</strong> Beprobung in keinem Fall<br />
das Zentrum in Brusthöhe getroffen wurde. Im Durchschnitt fehlen pro Kern mindestens 50<br />
Jahrringe bis zum Mark (geschätzt mit Hilfe einer Kreisschablone mit unterschiedlichen<br />
Ra<strong>die</strong>n). Die Anzahl <strong>der</strong> nach sorgfältiger Sichtung <strong>der</strong> Proben für <strong>Isotope</strong>nanalysen<br />
herangezogenen Bohrkerne beruht auf einer Auswahl des präparationstechnisch<br />
günstigsten Materi<strong>als</strong>. Hierbei zeigt sich bereits <strong>die</strong> Schwerpunktsetzung <strong>der</strong> Arbeit. Am<br />
Standort MOR/hoch, von dem bereits vor <strong>der</strong> Probennahme bekannt war, dass hier <strong>die</strong><br />
ältesten Bäume auftreten (ESPER 2000a), wurden <strong>die</strong> meisten Proben gezogen. Dieser<br />
Standort wird im folgenden in Zusammenhang mit <strong>der</strong> Erstellung einer langen<br />
<strong>Isotope</strong>nchronologie geson<strong>der</strong>t behandelt.<br />
10 Zu holzanatomischen Merkmalen <strong>der</strong> Juniperus Spezies siehe ESPER (2000a,b)<br />
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