Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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3 STABILE ISOTOPE IN JAHRRINGEN<br />
Das Modell betont <strong>die</strong> zwei Haupteinflussfaktoren auf das 13 C-Verhältnis in organischem<br />
Material, (i) den <strong>Isotope</strong>nwert des atmosphärischen CO2 <strong>und</strong> (ii) das Verhältnis <strong>der</strong><br />
blattinternen zur atmosphärischen CO2-Konzentration ci/ca. Es wird deutlich, dass <strong>die</strong><br />
Gesamtfraktionierung nicht <strong>als</strong> Summe <strong>der</strong> Teilfraktionierungen (D+C) gegeben ist.<br />
Vielmehr sind <strong>die</strong> Einzelfraktionierungen, gewichtet mit <strong>der</strong> Verfügbarkeit von CO2 bei<br />
jedem Fraktionierungsschritt (SCHLESER 1995), zu berücksichtigen. Nimmt ci zu, erhält C<br />
mehr Bedeutung, nimmt ci ab, wird D maßgeblicher.<br />
Das Ausmaß <strong>der</strong> Fraktionierungseffekte ist <strong>als</strong>o letztlich abhängig (i) von <strong>der</strong><br />
Öffnungsweite <strong>der</strong> Stomata bzw. <strong>der</strong> stomatären Leitfähigkeit <strong>und</strong> (ii) von <strong>der</strong><br />
Photosyntheserate (Farquhar et al. 1982). Während letztere v.a. durch Lichtintensität- <strong>und</strong><br />
–spektrum sowie Blatttemperatur gesteuert wird, ist <strong>der</strong> Haupteinflussfaktor für <strong>die</strong><br />
stomatäre Leitfähigkeit das Wasserdampfsättigungsdefizit <strong>der</strong> Luft, d.h. Luftdruck,<br />
Temperatur <strong>und</strong> Wasserdampfgehalt, sowie <strong>die</strong> Verfügbarkeit von CO2 <strong>und</strong> Wasser.<br />
Daneben spielen artspezifische Merkmale wie Anzahl, Verteilung <strong>und</strong> Größe <strong>der</strong><br />
Spaltöffnungen eine Rolle. Diese können sich wie<strong>der</strong>um je nach Anpassung an bestimmte<br />
Standortbedingungen, altersbedingt o<strong>der</strong> nach neuesten Erkenntnissen auch in<br />
Abhängigkeit <strong>der</strong> externen CO2-Konzentration än<strong>der</strong>n (GRAY et al. 2000).<br />
Entscheidend bei dem Zusammenwirken <strong>die</strong>ser endogenen <strong>und</strong> exogenen Faktoren ist das<br />
pflanzenphysiologische Bestreben, eine möglichst hohe Wassernutzungseffizienz zu<br />
erreichen, d.h., maximales CO2 bei minimalem Wasserverlust durch Transpiration zu<br />
assimilieren.<br />
Die vorangegangenen Ausführungen machen deutlich, dass im Hinblick auf<br />
Klimarekonstruktionen aus C-<strong>Isotope</strong>nverhältnissen das Zusammenspiel verschiedener<br />
klimatologsch-ökologischer Parameter steuernd wirkt. Dennoch können einige dominante<br />
Regelhaftigkeiten festgehalten werden. Im folgenden verdeutlichen zwei extreme<br />
Witterungssitua-tionen, wie klimatische Parameter über <strong>die</strong> Steuerung <strong>der</strong> Stomata <strong>die</strong><br />
13 C-Variationen beeinflussen können (Abbildung 3.1). Der Quellwert in <strong>der</strong> Atmosphäre<br />
wird in <strong>die</strong>sem Fall <strong>als</strong> konstant bei -8‰ angenommen.<br />
1. Trockenstress (niedrige relative Luftfeuchte, hohe Temperaturen, aber auch geringe<br />
Bodenfeuchte)<br />
Wie Abbildung 3.1 verdeutlicht, sind <strong>die</strong> Stomata weitgehend geschlossen, um den<br />
Wasserverlust möglichst gering zu halten. Damit diff<strong>und</strong>iert nur begrenzt CO2 in <strong>die</strong><br />
Interzellularen, <strong>die</strong> blattinterne CO2-Konzentration sinkt <strong>und</strong> ci/ca ist theoretisch 0. Unter<br />
<strong>die</strong>sen Umständen muss das Enzym RubisCO alles, was an CO2 intern verfügbar ist,<br />
fixieren. Es findet <strong>als</strong>o nahezu keine Carboxylierungsfraktionierung C statt <strong>und</strong> <strong>die</strong> 13 C-