Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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3 STABILE ISOTOPE IN JAHRRINGEN<br />
nachfolgen<strong>der</strong> Abgabe von CO2 (Photorespiration), abhängig von den jeweiligen<br />
Partialdrücken des O2 <strong>und</strong> CO2 (NULTSCH 1996). Die CO2-Umsetzung wird stark durch<br />
<strong>die</strong> Verfügbarkeit von CO2 im Innenraum des Blattes limitiert.<br />
2. Reduktion des fixierten Kohlenstoffes: Der bei <strong>der</strong> Carboxylierung entstandene C6-<br />
Körper zerfällt in zwei Moleküle 3-Phosphoglycerinsäure, welche unter<br />
Energieverbrauch zu Phosphoglycerinaldehyd reduziert werden.<br />
3. Regeneration des CO2-Akzeptors: Ein Teil <strong>der</strong> Triosephosphatmoleküle wird zum<br />
erneuten Aufbau des CO2-Akzeptors RubP im Calvinzyklus verbraucht.<br />
4. Synthese von Folgeprodukten <strong>der</strong> CO2-Assimilation: Neben <strong>der</strong> Regenerierung des<br />
RubP werden weitere Kohlenhydrate unterschiedlicher Länge aufgebaut. Innerhalb <strong>der</strong><br />
Chloroplasten erfolgt <strong>die</strong> Umwandlung <strong>der</strong> Kohlenhydrate in Transportzucker o<strong>der</strong><br />
Speicherstoffe (Stärke). Im Cytoplasma wird Saccharose synthetisiert, welche über <strong>die</strong><br />
Siebröhren des Phloems in verschiedenste Teile <strong>der</strong> Pflanze gelangt, u.a. auch an <strong>die</strong><br />
Orte <strong>der</strong> Jahrringbildung.<br />
Wichtig im Hinblick auf <strong>die</strong> Interpretation von <strong>Isotope</strong>nvariationen in Jahrringen ist <strong>die</strong><br />
Tatsache, dass <strong>der</strong> Transport <strong>der</strong> im Blatt synthetisierten Photosyntheseprodukte nicht<br />
unmittelbar nach <strong>der</strong>en Bildung erfolgen muss, son<strong>der</strong>n in Abhängigkeit von Bedarf <strong>und</strong><br />
Verbrauch mit zeitlicher Verzögerung erfolgen kann (SCHLESER et al. 1999). Konkret<br />
bedeutet <strong>die</strong>s, dass z.B. zu Beginn <strong>der</strong> Vegetationsperiode im Vorjahr gebildete<br />
Reservestoffe remobilisiert <strong>und</strong> im Frühholz des Jahrrings eingebaut werden können.<br />
<br />
3.3 13 C-VARIATIONEN<br />
13 C-Quellwert (atmosphärisches Kohlendioxid)<br />
Die Quelle des Kohlenstoffes in allen photosynthetisch aktiven, terrestrischen Pflanzen ist<br />
das atmosphärische CO2. Dies wird zum Aufbau von Kohlenhydraten, den Bausteinen für<br />
komplexe Makromoleküle wie z.B. Zellulose <strong>und</strong> Lignin, benötigt. Der atmosphärische 13 C-<br />
Wert ( 13 Catm) wird je nach Art des Metabolismus (C3-, C4- o<strong>der</strong> CAM-Stoffwechsel) mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger stark durch pflanzenphysiologische Prozesse verän<strong>der</strong>t (FARQUHAR et al.<br />
1989). In <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit sind ausschließlich Bäume <strong>und</strong> damit C3-Pflanzen von<br />
Interesse.<br />
Um genauere Kenntnisse über <strong>die</strong> globale CO2-Entwicklung <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ungen des 13 C-<br />
Wertes im atmosphärischen CO2 zu erhalten, sind u.a. Rekonstruktionen des 13 Catm-<br />
Wertes gefor<strong>der</strong>t (SIEGENTHALER & OESCHGER 1980; LEUENBERGER et al. 1998). Solche<br />
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