Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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3 STABILE ISOTOPE IN JAHRRINGEN<br />
3.2 PHOTOSYNTHESE UND CO2-ASSIMILATION<br />
Die während <strong>der</strong> Photosynthese auf Blattebene ablaufenden Prozesse spielen bei <strong>der</strong> für<br />
<strong>die</strong> 13 C- <strong>und</strong> 18 O-Variationen im Jahrring eine zentrale Rolle <strong>und</strong> werden deshalb im<br />
folgenden speziell für den Mechanismus von C3-Pflanzen, zu denen Bäume gehören, kurz<br />
zusammengefasst.<br />
Durch <strong>die</strong> Spaltöffnungen <strong>der</strong> Epi<strong>der</strong>mis, <strong>die</strong> Stomata von Blättern bzw. Nadeln wird <strong>der</strong><br />
Gasaustausch von Wasserdampf, CO2 <strong>und</strong> O2 zwischen den Interzellularen <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
äußeren Umgebung geregelt. Nach dem <strong>der</strong>zeitigen Kenntnisstand werden zwei<br />
entscheidende Regelkreise angenommen:<br />
Ein CO2-Regelkreis, bei dem <strong>die</strong> CO2-Verarmung <strong>der</strong> Interzellularen durch <strong>die</strong><br />
photosynthetische CO2-Fixierung den Auslöser für ein Öffnungssignal an <strong>die</strong><br />
Schließzellen darstellt.<br />
Ein H2O-Regelkreis, wobei hier das Dampfdruckgefälle zwischen interzellulärer <strong>und</strong><br />
atmosphärischer relativer Luftfeuchte, welches <strong>die</strong> Transpiration treibt, <strong>der</strong><br />
entscheidende Parameter für ein Schließsignal ist: Sinkt das Wasserpotential im<br />
Mesophyll unter einen bestimmten Schwellenwert, verengen sich <strong>die</strong> Stomata, um<br />
einen zu starken Wasserverlust zu vermeiden.<br />
Zwischen beiden Regelkreisen bestehen enge Wechselwirkungen So erfolgt <strong>der</strong><br />
Stomataschluss z.B. bei Trockenstress trotz einer unteroptimalen CO2-Konzentration im<br />
Interzellularraum, weil sich unter <strong>die</strong>sen Bedingungen eine niedrige Photosyntheserate<br />
weniger stark auswirkt <strong>als</strong> <strong>der</strong> möglicherweise tödliche Wasserverlust.<br />
Während <strong>der</strong> Lichtreaktion wird mit Hilfe <strong>der</strong> beiden in den Chloroplasten lokalisierten<br />
Photosysteme Strahlungsenergie in chemisch geb<strong>und</strong>ene Energie in Form von ATP<br />
umgewandelt, unter gleichzeitiger Erzeugung von Reduktionsäquivalenten in Form von<br />
NADPH2. Dieser Primärreaktion folgt ein lichtunabhängiger Prozess, in dem <strong>die</strong> während<br />
<strong>der</strong> photochemischen Reaktion gewonnenen Energie- <strong>und</strong> Reduktionsäquivalente dazu<br />
genutzt werden, CO2 zu fixieren <strong>und</strong> zu Kohlenhydraten zu reduzieren. Die Vorgänge <strong>der</strong><br />
photosynthetischen CO2-Assimilation finden im sogenannten Calvin-Zyklus statt,<br />
welcher im Stroma <strong>der</strong> Chloroplasten lokalisiert ist. Die Reaktionsfolgen im Calvin-Zyklus<br />
lassen sich in vier Schritte unterteilen (LÜTTKE et al. 1994):<br />
1. Carboxylierung (CO2-Fixierung): Das in <strong>die</strong> Chloroplasten gelangte CO2 wird bei C3-<br />
Pflanzen an den Akzeptor Ribulose-1,5bisphosphat (RubP) angelagert. Dieser Vorgang<br />
erfolgt mit Hilfe des Enzyms Ribulose-1,5-bisphosphat-Carboxylase/Oxygenase<br />
(RubisCO). Der Name impliziert dessen Doppelfunktion, denn neben <strong>der</strong><br />
Carboxylierung des RubP-Akzeptors katalysiert es auch dessen Oxygenierung mit