Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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2.4 ANTHROPOGENE FAKTOREN<br />
2 NATURRAUM<br />
Die dargestellten Vegetationsstufen - <strong>und</strong> verstärkt <strong>die</strong> Waldgürtel – sind oft anthropogen<br />
modifiziert bzw. überprägt. Das auf ein schmales Höhenintervall eingeschränkte Baumwachstum<br />
<strong>und</strong> <strong>die</strong> daraus resultierenden knappen Holzressourcen stehen im Gegensatz zu<br />
dem wachsenden Bedarf an Brenn- <strong>und</strong> Bauholz <strong>der</strong> lokalen Bevölkerung <strong>und</strong> kommerzieller<br />
Unternehmen. Beide Aspekte führen zu inzwischen alarmierenden Eingriffen in <strong>die</strong><br />
Struktur <strong>der</strong> Waldbestände. Infolgedessen verschieben sich <strong>die</strong> siedlungsnahen <strong>und</strong> in<br />
verkehrstechnisch erschlossenen Tälern gut erreichbaren unteren Waldgrenzen zugunsten<br />
<strong>der</strong> Artemisia-Steppen. SCHICKHOFF (1998) postuliert eine enge zeitliche Korrelation <strong>der</strong><br />
enorm angestiegenen Einschlagquote mit <strong>der</strong> Verkehrserschließung. Neben dem extremen<br />
Holzeinschlag führt auch <strong>die</strong> Waldweidebelastung v.a. durch Ziegenherden zu starker Auflichtung<br />
<strong>der</strong> Bestände, Rückdrängung <strong>der</strong> Waldrän<strong>der</strong>, regressive Sukzessionen <strong>und</strong> unnatürliche<br />
Altersstrukturen. Da <strong>die</strong> natürliche Verjüngung stark behin<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> sogar gestoppt<br />
wird. spielen <strong>der</strong> regional unterschiedlich ausgeprägte protektive Einfluss des Forest<br />
Department, das Ressourcenpotential selbst <strong>und</strong> das Zusammenwirken diverser an<strong>der</strong>er<br />
sozio-ökonomischer Einflussgrößen bedeutende Rollen. Nach Schätzungen des Forest<br />
Department (SCHICKHOFF 1998) werden <strong>die</strong> Wäl<strong>der</strong> Nordpakistans in 30 Jahren verschw<strong>und</strong>en<br />
sein, falls sich <strong>die</strong> <strong>der</strong>zeitige Einschlagrate fortsetzt. In <strong>der</strong> vorliegenden Untersuchung<br />
wurde <strong>die</strong>sem Waldnutzungsproblem dadurch begegnet, dass jeweils siedlungsferne<br />
<strong>und</strong> aktuell möglichst wenig gestörte Untersuchungsflächen gewählt wurden.<br />
2.5 STANDORTE<br />
Für <strong>die</strong> Daten <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit wurden ausschließlich Juniperus sp. beprobt. Die<br />
Beprobungsstrategie verfolgte drei Ziele:<br />
• Die Entnahme von Bohrkernen aus möglichst 1000-jährigen Wachol<strong>der</strong>n zur Erstellung<br />
langer Chronologien<br />
• Die Erfassung einer möglichst großen klimatologisch-ökologischen Spannweite zur<br />
Abschätzung <strong>der</strong> räumlichen Repräsentativität <strong>der</strong> Jahrring-Datensätze<br />
• Die Auswahl von Material, das Vergleiche mit den Arbeiten von ESPER (2000a,b;<br />
ESPER et al. 2001b) ermöglicht<br />
Da im Rahmen von <strong>Isotope</strong>nanalysen <strong>der</strong> Laboraufwand <strong>die</strong> Probenanzahl stark limitiert,<br />
beschränkt sich <strong>die</strong> Stu<strong>die</strong> auf 4 Untersuchungsflächen. Sie liegen in drei T<strong>als</strong>chaften entlang<br />
des hygrischen SW-NE-Gra<strong>die</strong>nten, nämlich (i) an <strong>der</strong> feuchten NE-Abdachung des<br />
Nanga Parbat in Rama/Astor, (ii) an <strong>der</strong> S-Abdachung <strong>der</strong> Karakorum-Hauptkette in<br />
Bagrot/Gilgit, wo <strong>die</strong> Vertikalgra<strong>die</strong>nten durch je einen Standort an <strong>der</strong> unteren <strong>und</strong> oberen<br />
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