Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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2 NATURRAUM<br />
weniger konkurrenzfähig <strong>und</strong> werden auf <strong>die</strong> edaphisch benachteiligten Standorte verdrängt.<br />
Häufig mischt sich in den bis zu 25m hohen geschlossenen Koniferenwald ab ca.<br />
3200m Betula utilis ein. Diese wird mit <strong>der</strong> Höhe dominanter <strong>und</strong> bildet bei ca. 3700m NN<br />
<strong>die</strong> aktuelle Waldgrenze. Oberhalb schließt eine Krummholzzone an, meist gebildet von<br />
Betula utilis, Salix sp. <strong>und</strong> Sorbus sp., <strong>der</strong> <strong>die</strong> alpine Mattenstufe folgt.<br />
Diese Einteilung ist für <strong>die</strong> hygrisch begünstigten Standorte <strong>der</strong> Nanga Parbat–Region typisch.<br />
Entlang des hygrischen SW-NE-Gra<strong>die</strong>nten ergeben sich jedoch wesentliche Modifizierungen.<br />
Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> zunehmenden Trockenheit kommt es zu einem allmählichen<br />
Anstieg <strong>der</strong> Waldgrenzgürtel, wobei sich <strong>der</strong> untere stärker <strong>als</strong> <strong>der</strong> obere verschiebt. Im<br />
nördlichen Teil des Untersuchungsraumes ist <strong>die</strong> Waldstufe aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> hygrischen Limitierung<br />
nur <strong>als</strong> schmaler Gürtel o<strong>der</strong> gar nicht mehr ausgebildet. Die nördliche Trockengrenze<br />
<strong>der</strong> hochstämmigen, ausschließlich aus Juniperus sp. bestehenden Koniferenwäl<strong>der</strong><br />
liegt im oberen Hunza-Tal. Hier geht <strong>die</strong> Artemisia-Steppe schließlich unmittelbar in <strong>die</strong><br />
Stufe <strong>der</strong> alpinen Matten bzw. nivalen Steinfluren über.<br />
Zudem ist <strong>die</strong> Verbreitung <strong>der</strong> einzelnen Waldgesellschaften abhängig von <strong>der</strong> Strahlungsexposition.<br />
Diese Abhängigkeit äußert sich teilweise schon in <strong>der</strong> Himalaja-Region,<br />
verstärkt sich nach N jedoch noch <strong>und</strong> überprägt <strong>die</strong> vertikalen <strong>und</strong> horizontalen hygrischthermischen<br />
Gra<strong>die</strong>nten. Es resultiert eine starke „Vegetationsasymmetrie“ (PAFFEN et al.<br />
1956) zwischen Sonn- <strong>und</strong> Schattenhang, <strong>die</strong> sich neben <strong>der</strong> unterschiedlichen pflanzensoziologischen<br />
Zusammensetzung auch in den Höhengrenzen wi<strong>der</strong>spiegelt. Die feuchttemperierten<br />
Koniferenwäl<strong>der</strong> ziehen sich immer stärker in <strong>die</strong> Nordexposition zurück. Hier<br />
können sie sich v.a. auf den tiefgründigeren, besser drainierten lehmig-schluffigen Braunerden,<br />
<strong>die</strong> mit <strong>der</strong> Höhe zunehmend humoser werden, gut entwickeln. Oberhalb schließen<br />
sich weiterhin <strong>die</strong> beschriebenen Betula utilis- <strong>und</strong> Salix-Krummholzgürtel an.<br />
Auf den Südhängen mit vorwiegend xeromorphen Zwergstrauch-Formationen in <strong>der</strong> montanen<br />
<strong>und</strong> alpinen Stufe bleibt <strong>die</strong> Artemisia-Steppe bis 300m – 3200m NN offen <strong>und</strong> geht<br />
erst ab <strong>die</strong>ser Höhe allmählich in eine Juniperus-Waldsteppe <strong>und</strong> einen Steppenwald über.<br />
In <strong>der</strong> offenen Baumschicht wird Juniperus excelsa (syn. J. macropoda) oberhalb 3600m<br />
von Juniperus turkestanica abgelöst. Der obere Waldgrenzgürtel liegt in Südexposition<br />
zwischen 3700m <strong>und</strong> 3900m NN <strong>und</strong> damit 200m höher <strong>als</strong> in Nordexposition MIEHE, S.&<br />
G. MIEHE 2000). Die Böden sind hier meist flachgründige, schluffig-sandige Regosole mit<br />
sehr geringem Humusgehalt. Südliche Strahlungsexposition wirkt gegenüber Schattenhängen<br />
vereinheitlichend auf <strong>die</strong> Stufenfolge (TROLL 1939, SCHICKHOFF 1993). SCHICKHOFF<br />
(1996, 1998) führt <strong>die</strong>sen Expositionsgegensatz neben dem bereits erwähnten Wassermangel<br />
auf <strong>die</strong> größere Gefahr <strong>der</strong> Frosttrocknis infolge <strong>der</strong> wesentlich früheren Ausaperung<br />
südexponierter Hänge zurück.