Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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2.3 VEGETATION<br />
2 NATURRAUM<br />
Großräumig befindet sich <strong>der</strong> nordpakistanische Raum im Überschneidungsbereich <strong>der</strong><br />
irano-turanischen, zentralasiatischen <strong>und</strong> sino-himalajischen Florenregionen (DICKORÈ<br />
1995). Die horizontale <strong>und</strong> vertikale Verbreitung <strong>der</strong> Vegetation im Untersuchungsraum<br />
selbst ist Spiegelbild <strong>der</strong> beschriebenen klimatischen Verhältnisse. So zeichnet nach<br />
Schickhoff (1995b) das Verbreitungsmuster <strong>der</strong> wichtigsten Baumarten Nordpakistans Pinus<br />
wallichiana, Picea smithiana, Abies pindrow <strong>und</strong> Cedrus deodara den hygrischen SW-<br />
NE-Gra<strong>die</strong>nten <strong>und</strong> damit den Einflussbereich feuchter Luftmassen des Indischen Sommermonsuns<br />
wesentlich detaillierter nach, <strong>als</strong> es <strong>die</strong> Daten <strong>der</strong> Klimastationen können.<br />
Anhand <strong>der</strong> nördlichen Verbreitungsgrenze von Pinus wallichiana hält er monsunale Einflüsse<br />
bis in das Ishkoman-Tal, ca. 80km nördlich von Gilgit für möglich. Bereits PAFFEN et<br />
al. (1956) stellen fest, dass <strong>die</strong> Artenzahl <strong>der</strong> Gefäßpflanzen vom Nanga Parbat bis zum<br />
Hunza-Karakorum auf ca. 100km Horizontaldistanz um mehr <strong>als</strong> 50% abnimmt <strong>und</strong><br />
westhimalajische Florenelemente zugunsten zentralasiatischer, z.B. xerophytischer Steppengräser,<br />
zurücktreten.<br />
Die Vegetationshöhenstufung im Untersuchungsraum ist das Resultat des extremen<br />
hygrothermischen Höhenwandels. Der steile vertikale Nie<strong>der</strong>schlagsgra<strong>die</strong>nt führt zur Ausbildung<br />
einer hygrisch bedingten unteren Waldgrenze. In den Tälern des Indus, Gilgit <strong>und</strong><br />
Hunza beginnt <strong>die</strong> Höhenzonierung mit den wüstenhaften Trockengesellschaften <strong>der</strong> Chenopodiaceen-Steppe.<br />
Der Vegetationsbedeckungsgrad liegt bei ca. 10% pro Flächeneinheit<br />
<strong>und</strong> erreicht <strong>die</strong> 30%-Marke nicht. Die hygrisch bedingte Obergrenze <strong>die</strong>ser Steppenart<br />
steigt von S nach N zwar an, <strong>die</strong> Vertikalerstreckung nimmt jedoch aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> ebenfalls<br />
ansteigenden Talböden ab, so dass <strong>die</strong> Formation schließlich sogar ausfällt <strong>und</strong> <strong>die</strong> in<br />
<strong>der</strong> Höhenzonierung nach oben folgende Artemisia-Steppe <strong>die</strong> Talböden <strong>und</strong> unteren Hänge<br />
besetzt (BRAUN 1996, REINEKE 2001).<br />
Bestandsbildner <strong>der</strong> in <strong>der</strong> Regel monotonen Artemisia-Steppe sind neben Artemisia maritima<br />
(syn. A. brevifolia), verschiedene Chenopodiaceen <strong>und</strong> Gräser wie Poa sterilis, Piptatherum<br />
gracile <strong>und</strong> Elymus cognatus. Im Unterschied zur Chenopodiaceen-Steppe ist <strong>die</strong><br />
Artemisia-Steppe durch einen höheren Deckungsgrad von >30% charakterisiert.<br />
Die hygrische Begünstigung mit <strong>der</strong> Höhe lässt <strong>die</strong> offene Halbstrauchsteppe sukzessive in<br />
eine Waldsteppe <strong>und</strong> einen Steppenwald übergehen, <strong>die</strong> in den feuchteren Regionen um<br />
den Nanga Parbat u.a. von Quercus baloot (syn. Q. ilex), Juniperus excelsa (syn. J. semiglobosa)<br />
<strong>und</strong> Pinus gerardiana gebildet werden.<br />
Im Gebiet des Nanga Parbat folgt ab etwa 2800m NN ein feucht-temperierter Nadelwald<br />
mit den bestandsbildenden Arten Pinus wallichiana, Picea smithiana, Abies pindrow <strong>und</strong><br />
teilweise Cedrus deodara mit Bedeckungsgraden von ca. 80%. Juniperus-Spezies sind<br />
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