Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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2 NATURRAUM<br />
chanismus <strong>der</strong> Steuerung sommerlicher Monsun-Depressionen durch westliche Höhentröge<br />
für Nordpakistan beschrieben. „Die flachen, an <strong>der</strong> innertropischen (Monsun-) Konvergenz<br />
entstandenen <strong>und</strong> SE-NW wan<strong>der</strong>nden Monsuntiefs können an <strong>der</strong> Vor<strong>der</strong>seite eines<br />
Höhentroges mit <strong>der</strong> südlichen Höhenströmung in dessen Bereich einbezogen werden <strong>und</strong><br />
verursachen dann tagelang anhaltende Aufgleitvorgänge mit intensiven Nie<strong>der</strong>schlägen,<br />
<strong>die</strong> auch bis in den Karakorum hinein ausgreifen können.“ Das Vordringen feuchtmonsunaler<br />
Luftmassen wird darüber hinaus durch orographische Leitbahnen wie Täler<br />
<strong>und</strong> niedrige Pässe <strong>und</strong> Plateaus mit weniger <strong>als</strong> 4000m Höhe gelenkt.<br />
Die synoptischen Rahmenbedingungen verursachen ein Nie<strong>der</strong>schlagsmaximum in den<br />
Winter- <strong>und</strong> Frühjahrsmonaten. Dieses Regime ist Mitauslöser für <strong>die</strong> ausgedehnte Vergletscherung,<br />
<strong>die</strong> 50% <strong>der</strong> außerpolaren nordhemisphärischen Gletscherfläche 4 ausmacht<br />
(von WISSMANN 1959) <strong>und</strong> mächtige winterliche Schneedecken in den Hochlagen. Das<br />
sommerliche Nie<strong>der</strong>schlagsregime ist durch ein sek<strong>und</strong>äres Nie<strong>der</strong>schlagsmaximum zwischen<br />
Juli <strong>und</strong> September charakterisiert, welches <strong>die</strong> Klimastationen in den ariden Tallagen<br />
nur unzureichend wie<strong>der</strong>geben. Außerdem zeigen <strong>die</strong> Monatssummen <strong>der</strong> Sommernie<strong>der</strong>schläge<br />
eine große Variabilität mit langanhaltenden Trockenphasen, unterbrochen<br />
durch episodisch heftige lokale Konvektionsnie<strong>der</strong>schläge. Resultierende Starkregenereignisse<br />
können Intensitäten erreichen, <strong>die</strong> im Bereich <strong>der</strong> durchschnittlichen Jahressummen<br />
liegen (REIMERS 1994) - mit katastrophalen Folgen wie Muren <strong>und</strong> Überschwemmungen,<br />
z.B. im September 1992 (BOHLE &PILARDEAUX 1993; REIMERS 1994) <strong>und</strong> September 1997.<br />
Die extremen Nie<strong>der</strong>schlagsereignisse zeigen häufig eine große räumliche Ausdehnung<br />
<strong>und</strong> lassen sich sowohl in den Hochgebirgen <strong>als</strong> auch den südlichen Vorlän<strong>der</strong>n nachweisen<br />
(REIMERS 1992).<br />
Im Untersuchungsraum ist ein SW-NE gerichteter, vor allem im Sommer intensivierter Gra<strong>die</strong>nt<br />
abnehmen<strong>der</strong> Humidität feststellbar. Das im Süden liegende Nanga-Parbat-Massiv ist<br />
aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> randmonsunalen Einflüsse hygrisch gegenüber den nördlich anschließenden<br />
Gebirgsräumen begünstigt <strong>und</strong> wird von MIEHE (1996) <strong>als</strong> <strong>die</strong> humideste Teilregion Nordpakistans<br />
bezeichnet. Der Nanga Parbat fungiert <strong>als</strong> mächtige Barriere für aus Süden<br />
kommende Luftmassen. Eine zweite Stausituation ergibt sich vor <strong>der</strong> ersten SE-NWstreichenden<br />
Karakorumkette im Raum Haramosh-Bagrot-Rakaposhi, wo Relieferhebungen<br />
um <strong>die</strong> 6000m das weitere Vordringen feuchtlabiler Luftmassen nach N weitgehend<br />
verhin<strong>der</strong>n.<br />
sierte er den Chemismus von Schneedepositionen (Na/Cl-Verhältnis) <strong>und</strong> ermittelte jahreszeitliche Wechsellagerungen<br />
von atlantisch/mediterraner Herkunft (Winter) mit solchen vom Chemismus des Arabischen Meeres<br />
(Sommer). Ähnliche Bef<strong>und</strong>e liefern MAYEWSKI et al. (1984) anhand glaziochemischer Analysen vom Sentik-<br />
Gletscher in Ladakh.<br />
4 PAFFEN et al. (1956) betonen, dass sich gerade in einem subtropischen Hochgebirge wie dem Karakorum <strong>die</strong><br />
längsten außerpolaren Gletscher <strong>der</strong> Nordhemisphäre befinden <strong>und</strong> erheben <strong>die</strong> Frage, ob <strong>die</strong>se enormen<br />
Schneeakkumulationen ausschließlich Nie<strong>der</strong>schläge <strong>der</strong> Westwinddrift sein können.