Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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2 NATURRAUM<br />
Die Untersuchungsflächen <strong>der</strong> Arbeit befinden sich in drei T<strong>als</strong>chaften :<br />
• Rama (35°74’N/74°35’E) an <strong>der</strong> NO-Abdachung des Nanga Parbat-Massivs nahe<br />
<strong>der</strong> Ortschaft Astor<br />
• Bagrot<br />
Gilgit<br />
(35°90’N/74°58’E) an <strong>der</strong> Südabdachung <strong>der</strong> Karakorum-Hauptkette nahe<br />
• Boibar (36°37’N/74°99’E) an <strong>der</strong> SW-Abdachung <strong>der</strong> Shimshalkette nahe<br />
Sost/Hunza<br />
Detaillierte naturräumliche Charakteristika dazu sind in Kapitel 2.5 beschrieben.<br />
2.2 KLIMATOLOGISCH-ÖKOLOGISCHE BEDINGUNGEN<br />
Der Karakorum <strong>und</strong> <strong>die</strong> angrenzenden Gebirge liegen im Übergangsbereich vom semihumiden,<br />
monsunal beeinflussten Himalajavorland im Süden zu dem im Norden anschließenden<br />
kontinental-trockenen zentralasiatischen Hochland <strong>und</strong> damit an <strong>der</strong> Schnittstelle<br />
zwischen Monsunzirkulation <strong>und</strong> Westwinddrift (WEIERS 1995). Der Hochgebirgskomplex<br />
seinerseits besitzt einen massiven Einfluss auf <strong>die</strong> Zirkulationsdynamik des indopakistanischen<br />
Subkontinents <strong>und</strong> Zentralasiens (FLOHN 1954; WEIERS 1998). Der Massenerhebungseffekt<br />
führt zur Ausbildung von Rossby-Wellen im 500hPa-Niveau (Jetstream),<br />
durch <strong>die</strong> es ganzjährig zu Störungen kommt. Die Gebirgsbarriere verursacht saisonal<br />
eine Verlagerung <strong>der</strong> außertropischen Höhenwestwinddrift. Sie liegt im Winter auf<br />
<strong>der</strong> südlichen Seite des Gebirgskomplexes südlich von 35°N <strong>und</strong> nimmt dann alleinigen<br />
Einfluss auf das Wettergeschehen im Untersuchungsraum. Im Sommer wan<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Jetstream<br />
nach Norden in Breitenlagen über 40°N nördlich <strong>der</strong> zentralasiatischen Hochlän<strong>der</strong><br />
<strong>und</strong> beeinflusst von hier das Wettergeschehen.<br />
Im Sommer sind nach WEIERS (1998) <strong>als</strong>o <strong>die</strong> bodennahe Monsunzirkulation des Indischen<br />
Subkontinents <strong>und</strong> <strong>die</strong> Westwindzirkulation in <strong>der</strong> mittleren Troposphäre <strong>der</strong> zentralasiatischen<br />
Hochlän<strong>der</strong> weitgehend entkoppelt. Unter bestimmten synoptischen Bedingungen<br />
kommt es jedoch zu Interaktionen zwischen Indischem Sommermonsun <strong>und</strong> Westwindzirkulation,<br />
<strong>die</strong> das Eindringen feuchtlabiler monsunaler Luftmassen aus Süden in <strong>die</strong><br />
Hochgebirgsräume ermöglichen. Maßgeblich für den Wasserdampftransport aus den monsunalen<br />
Konvektionszellen des indo-pakistanischen Tieflandes in <strong>die</strong> nordpakistanischen<br />
Hochgebirgsräume ist eine südliche bis südwestliche Höhenströmung im 500 hPa-Niveau,<br />
<strong>die</strong> durch eine charakteristische Positionierung von Höhentrögen in <strong>der</strong> außertropischen<br />
Westwindzirkulation ausgelöst wird. Als verstärkendes Moment ist eine Konvergenz von<br />
Kaltluft aus NW mit feuchter Monsunluft anzunehmen 3 . Schon FLOHN (1958) hat den Me-<br />
3 Auf ein sommerliches Vordringen maritimer Luftmassen aus den Monsungebieten in den Karakorum weisen<br />
auch Untersuchungen von WAKE (1987) hin. Im Gebiet des Biafo-Gletschers im zentralen Karakorum analy-<br />
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