Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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1.2 ZIELSETZUNG UND KONZEPTION<br />
1 EINLEITUNG<br />
Übergeordnetes Ziel <strong>der</strong> vorliegenden Arbeit ist <strong>die</strong> Erstellung mindestens 1000-jähriger<br />
Jahrringchronologien <strong>der</strong> stabilen <strong>Isotope</strong> des Kohlenstoff ( 13 C/ 12 C) <strong>und</strong> Sauerstoff<br />
( 18 O/ 16 O) <strong>und</strong> <strong>die</strong> Evaluierung ihres Potenzi<strong>als</strong> zur Klimarekonstruktion. Die Untersuchung<br />
wird an langlebigen Wachol<strong>der</strong>bäumen (Juniperus turkestanica) <strong>der</strong> oberen Waldgrenze im<br />
Karakorumgebirge durchgeführt. Dieser Untersuchungsraum bietet sich an, da hier<br />
klimasensitive <strong>und</strong> gleichzeitig sehr alte Juniperus spez. existieren. Die Verwendung von<br />
13 C, 18 O <strong>und</strong> <strong>Jahrringbreiten</strong> soll Erkenntnisse darüber liefern, ob <strong>der</strong>en Kombination <strong>die</strong><br />
Möglichkeit zu einer, über <strong>die</strong> Ergebnisse von ESPER (2000a,b) <strong>und</strong> ESPER et al. (2001c)<br />
hinausgehenden Rekonstruktion von Temperatur <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag bietet.<br />
Die Arbeit beinhaltet zwei Schwerpunkte:<br />
(1) Die Präparation von <strong>Jahrringbreiten</strong>-, 13 C- <strong>und</strong> 18 O-Chronologien <strong>der</strong> Jahrringzellulose<br />
für das Zeitfenster 1900-1998 AD an vier ökologisch unterschiedlichen Standorten<br />
im Nordpakistanischen Hochgebirgsraum. Die Standorte erfassen mit ihrer Lage an <strong>der</strong><br />
unteren <strong>und</strong> oberen Waldgrenze <strong>und</strong> nördlich <strong>und</strong> südlich <strong>der</strong> Karakorumhauptketten<br />
<strong>die</strong> gesamte Spannweite <strong>der</strong> für <strong>die</strong>sen Raum typischen horizontalen <strong>und</strong> vertikalen<br />
Gra<strong>die</strong>nten von Temperatur <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag.<br />
(2) Die Erstellung >1000-jähriger <strong>Isotope</strong>nchronologien ( 13 C- <strong>und</strong> 18 O; ebenfalls<br />
Jahrringzellulose) mit jahrgenauer Auflösung exemplarisch an einem Standort mit sehr<br />
alten, klimasensitiven Juniperi. Das große Zeitfenster wurde gewählt, um den Zeitraum<br />
eines möglichen Mittelalterlichen Klimaotpmums mit zu erfassen. Die Beschränkung auf<br />
einen Standort muss im Rahmen <strong>die</strong>ser Arbeit aufgr<strong>und</strong> des enormen Laboraufwandes<br />
bei <strong>Isotope</strong>nanalysen erfolgen (siehe Kapitel 5.1.2).<br />
Zu (1) ergeben sich folgende Fragestellungen:<br />
(i) Wie ähnlich sind <strong>die</strong> <strong>Isotope</strong>nvariationen mehrerer Individuen innerhalb eines bzw.<br />
<strong>der</strong> Chronologien verschiedener Standorte? Lassen sich in Abhängigkeit <strong>der</strong><br />
Standortökologie systematische Zusammenhänge zwischen den Parametern feststellen?<br />
Systematisch synchrone bzw. asynchrone Kurvenabschnitte erlauben bereits einen ersten<br />
klimatisch-ökologischen Interpretationsansatz.<br />
(ii) Bietet <strong>die</strong> Kalibration mit Klimadaten meteorologischer Stationen aus <strong>der</strong> Region<br />
Informationen über den (wechselnden) Einfluss verschiedener Klimaelemente?<br />
Hierbei muss das potentielle Problem <strong>der</strong> mangelhaften Repräsentativität langjähriger<br />
meteorologischer Messreihen im Untersuchungsraum berücksichtigt werden. Extreme<br />
Horizontal- <strong>und</strong> Vertikalgra<strong>die</strong>nten von Temperatur <strong>und</strong> Nie<strong>der</strong>schlag führen zu Differenzen<br />
zwischen den Daten <strong>der</strong> hauptsächlich in den Tallagen installierten langjährigen Stationen<br />
<strong>und</strong> den realen Bedingungen an <strong>der</strong> oberen Waldgrenze.<br />
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