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Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

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1 EINLEITUNG<br />

überwiegenden Teil aus Jahrringzeitreihen zusammen. Daneben sind Korallen,<br />

Eisbohrkerndaten <strong>und</strong> historische Quellen mit aufgenommen. Die Kurve zeigt eine nahezu<br />

lineare Temperaturabnahme von 1000 AD bis ins späte 19. Jahrh<strong>und</strong>ert, gefolgt von einem<br />

extremen <strong>und</strong> in den <strong>letzten</strong> 1000 Jahren nie da gewesenen Anstieg bis heute (Abbildung<br />

1.b). Das Ausmaß <strong>der</strong> Erwärmung im sogenannten Mittelalterlichen Klimaoptimum<br />

zwischen ~1000-1300 AD (FLOHN 1988; LAMB 1977, 1982) ist deutlich geringer <strong>als</strong> das im<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>ert. In jüngster Zeit wird jedoch <strong>die</strong> Angreifbarkeit <strong>die</strong>ser Kurve diskutiert. So<br />

kritisieren BROECKER (2001) <strong>und</strong> ESPER et al. (2002) das Fehlen einer deutlichen<br />

Warmphase in <strong>der</strong> Art eines Mittelalterlichen Optimums. Letztere stellen <strong>der</strong> Kurve von<br />

MANN et al. (1999) eine eigene Temperaturrekonstruktion gegenüber (Abbildung 1.2).<br />

Abb. 1.2: Temperaturentwicklung <strong>der</strong> <strong>letzten</strong> 1000 Jahre nach MANN et al. (1999) (rot) <strong>und</strong><br />

ESPER et al. (2002a) (blau) (Quelle: ESPER et al. 2002a)<br />

Datenbasis sind <strong>Jahrringbreiten</strong>chronologien von 14 nordhemisphärischen Standorten.<br />

Beide Zeitreihen zeigen fast synchrones Verhalten in den kürzeren Wellenlängen (multidekadische<br />

Variationen). Die langfristigen Schwankungen (>200 Jahre) unterscheiden sich<br />

jedoch markant. Die Autoren weisen darauf hin, dass <strong>die</strong> Rekonstruktion von MANN et al.<br />

nicht unbedingt eine Mittelalterliche Warmphase vermissen lässt, denn beide Reihen<br />

beginnen etwa auf gleichem Niveau. Vielmehr ist im Vergleich zu ihrer Kurve <strong>die</strong> über<br />

mehrere Jahrh<strong>und</strong>erte andauernde Kaltphase <strong>der</strong> sogenannten „Kleinen Eiszeit“ (BRADLEY<br />

& JONES 1993; FLOHN 1988; LAMB 1977, 1982) unterrepräsentiert.<br />

Wie sind <strong>die</strong>se Unterschiede erklärbar?<br />

Ein Teil <strong>der</strong> Differenzen beruht sicher auf einer unterschiedlichen Datenbasis. Da jedoch<br />

<strong>die</strong> multidekadischen Schwankungen sehr ähnlich sind, müssen weitere Effekte eine Rolle<br />

spielen. Das zentrale Problem bei <strong>der</strong> Erstellung von <strong>Jahrringbreiten</strong>chronologien ist <strong>die</strong><br />

Tatsache, dass Bäume zu Beginn ihres Lebens oft schnell wachsen <strong>und</strong> breite Jahrringe

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