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Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...

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7 DISKUSSION<br />

1994). Danach reduziert eine Abkühlung über Eurasien mit resultieren<strong>der</strong> mächtigerer<br />

Schneedecke <strong>die</strong> Monsunstärke. Sie gehen davon aus, dass <strong>die</strong> Ausprägung des SW-<br />

Monsuns während <strong>der</strong> kleinen Eiszeit schwächer gewesen sein muss, mit einem Minimum<br />

um 1600 AD. Zwei Maxima sind um 1000 AD <strong>und</strong> 1500 AD feststellbar mit einem Peak<br />

zwischen 1200-1400 AD. Auch einen, zwischen 1800 <strong>und</strong> 1900 belegten Monsunausfall<br />

können sie nachweisen. Generell nimmt nach ihrer Rekonstruktion <strong>die</strong> Monsunaktivität in<br />

den <strong>letzten</strong> 400 Jahren kontinuierlich zu. Eine kalt/trockene Phase findet sich auch im<br />

nordindischen Himalaja (Kashmir <strong>und</strong> Sikkim) <strong>und</strong> Ostasien (BRADLEY & JONES 1993).<br />

Zumindest tendenziell sind Ähnlichkeiten zu <strong>der</strong> eigenen Rekonstruktion von<br />

Sommernie<strong>der</strong>schlägen feststellbar. So scheinen <strong>die</strong> hohen Nie<strong>der</strong>schläge um 1000 AD<br />

vergleichbar zu sein, ebenso wie leicht erhöhte Nie<strong>der</strong>schläge zwischen 1200 <strong>und</strong> 1400<br />

AD. Zusätzlich ergeben sich gewisse Parallelitäten zwischen 1800 <strong>und</strong> 1900 AD. Dabei ist<br />

zu bedenken, dass <strong>der</strong> untersuchte Baumstandort sich weit nördlich im Karakorumgebirge<br />

befindet, in einer Region, wohin rezent – wenn überhaupt – nur vereinzelte<br />

Monsunereignisse vordringen. Möglicherweise pausen sich jedoch nie<strong>der</strong>frequent<br />

tatsächlich starke Än<strong>der</strong>ungen in <strong>der</strong> synoptischen Zirkulation durch. Ein weiteres Indiz für<br />

<strong>die</strong>se Hypothese ist eine Ähnlichkeit <strong>der</strong> eigenen zu <strong>der</strong> weltweit längsten<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsrekonstruktion (Sommer) aus Jahrringen in den USA (GRISSINO-MAYER<br />

1996). Auch in <strong>die</strong>ser Kurve zeigt sich ein Maximum um 1000 AD bis ca. 1300 AD <strong>und</strong> ein<br />

Anstieg <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schläge im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert. Rezent werden in <strong>die</strong>sem Zeitraum erhöhte<br />

Jahrsnie<strong>der</strong>schläge auch im IPCC-Bericht 2001 erwähnt, jedoch vermehrt in den mittleren<br />

<strong>und</strong> hohen Breiten (IPCC 2001).<br />

Aus den vorangegangenen Ausführungen wurde <strong>die</strong> Schwierigkeit einer Einordnung <strong>der</strong><br />

eigenen Ergebnisse offensichtlich. Die mangelnde Datenbasis an langen<br />

Nie<strong>der</strong>schlagsrekonstruktionen <strong>und</strong> <strong>die</strong> räumliche Variabilität <strong>die</strong>ses Klimaelementes<br />

limitiert Vergleichsmöglichkeiten massiv. Zusätzlich muss gerade bei <strong>der</strong> Rekonstruktion<br />

<strong>der</strong> Sommernie<strong>der</strong>schläge berücksichtigt werden, dass <strong>die</strong>se sich aufgr<strong>und</strong> des<br />

anthropogenen Abwärtstrends im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert auf den dekadischen<br />

Wellenlängenbereich beschränkt. Da jedoch auch Zusammenhänge <strong>der</strong> 13 C-Variationen<br />

zur Sommertemperatur bestehen, <strong>die</strong>se jedoch wegen <strong>der</strong> problematischen Datenbasis<br />

nicht verifiziert werden können, ist eine f<strong>und</strong>ierte Trennung <strong>der</strong> Anteile von Temperatur <strong>und</strong><br />

Nie<strong>der</strong>schlag an dem Klimasignal in <strong>der</strong> <strong>Isotope</strong>nchronologie bis dato nicht möglich. Die<br />

Rekonstruktion ist hier methodisch-statistisch <strong>und</strong> durch <strong>die</strong> Datenlage limitiert.<br />

Wie stark sich <strong>die</strong> globale Erwärmung im Pakistanischen Hochgebirgsraum im Vergleich zu<br />

an<strong>der</strong>en Regionen <strong>und</strong> zur Klimageschichte <strong>der</strong> <strong>letzten</strong> 1200 Jahre äußert, kann auch mit<br />

den vorliegenden Zeitreihen nicht entgültig beantwortet werden. Dennoch ist eine<br />

detailliertere qualitative Einordnung <strong>der</strong> aktuellen Entwicklung möglich, <strong>als</strong> sie eine

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