Dendro-Isotope und die Jahrringbreiten als Klimaproxis der letzten ...
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7 DISKUSSION<br />
Spätholzanteil <strong>der</strong> untersuchten Juniperus spez. beschränkt sich auf wenige Zellreihen),<br />
<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Sauerstoffisotope aus dem Sommernie<strong>der</strong>schlag ist damit geringer. Die<br />
Korrelationen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en beiden Parameter zu den Sauerstoff-<strong>Isotope</strong>n sind niedrig.<br />
Sowohl <strong>die</strong> Fixierung <strong>der</strong> C-Iostope <strong>als</strong> auch <strong>der</strong> Zuwachs (JRB) ist direkt abhängig von<br />
<strong>der</strong> Photosyntheseaktivität, während das 18 O-Signal primär von atmosphärischen<br />
Prozessen abhängt (FARQUHAR et al. 1998; DANSGAARD 1964). Daher finden z.B. auch<br />
ANDERSON et al. (1998) an Picea abies im Schweizer Mittelland keinen Zusammenhang<br />
zwischen den drei Parametern außer in warm/trockenen Stressphasen.<br />
7.3 NIEDERFREQUENTE KLIMAINFORMATION<br />
Am Ende <strong>der</strong> Arbeit steht eine Rekonstruktion von (i) Jahresmitteltemperaturen aus<br />
<strong>Jahrringbreiten</strong> (säkular), (ii) Sommernie<strong>der</strong>schlägen aus 13 C-Variationen (dekadisch),<br />
wobei hier <strong>die</strong> Temperatur zu einem nicht quantifizierbaren Anteil mit eine Rolle spielt <strong>und</strong><br />
(iii) Winternie<strong>der</strong>schlägen aus 18 O-Variationen (säkular).<br />
Die Temperaturrekonstruktion bestätigt <strong>die</strong> Ergebnisse von ESPER (2001b): ein<br />
ausgeprägtes Mittelalterlichen Optimum, das sein Maximum um 950 AD erreicht <strong>und</strong> um<br />
1100 AD langsam ausklingt, eine Kleine Eiszeit mit minimalen Zuwächsen im 17.<br />
Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> eine rezente Erwärmung, <strong>die</strong> jedoch das Niveau um 950 AD bei weitem<br />
nicht erreicht. Die Abfolge von sogenanntem „Mittelalterlichem Optimum“ <strong>und</strong> „Kleiner<br />
Eiszeit“, so wie sie in Europa inzwischen allgemein anerkannt ist (KAENNEL et al. 1995;<br />
LAMB 1977, 1982; FLOHN 1988; GLASER 2001), zeichnet sich trotz <strong>der</strong> wenigen langen<br />
Proxidaten-Zeitreihen inzwischen auch für Hochasien ab (BRÄUNING 1999; ESPER 2000a,b;<br />
ESPER et al. 2001a; 2002b; KANG et al. 1997), auch wenn <strong>die</strong> genaue zeitliche Einordnung<br />
<strong>und</strong> Ausprägung noch unklar ist. Bezüglich <strong>der</strong> dekadischen Schwankungen betonen<br />
ESPER et al. (2002b) <strong>und</strong> COOK et al. (2002) das insgesamt heterogene Bild in Hochasien.<br />
Danach lassen sich auch <strong>die</strong> neueren Bef<strong>und</strong>e für Pakistan/Kirgystan (ESPER 2000b;<br />
2002b; GRAYBILL et al. 1992), In<strong>die</strong>n (BORGAONKAR et al. 1996; CHAUDHARY et al. 1999;<br />
HUGHES 1992; YADAV & SINGH 2002), Nepal (COOK et al. 2002) <strong>und</strong> Tibet (BRÄUNING<br />
1999a,b; Wu & SHAO 1995) schwer vergleichen, da Differenzen in den rekonstruierten<br />
Jahreszeiten bestehen <strong>und</strong> teilweise Kalibrationsmodelle fehlen. Dies gilt beson<strong>der</strong>s für <strong>die</strong><br />
kurzfristigeren, dekadischen Schwankungen. Die innerhalb des Karakorum durchgeführten<br />
Arbeiten von AHMED (1989), AHMED & SARANGEZAI (1991) <strong>und</strong> BILHAM et al. (1983) sind zu<br />
Vergleichen ungeeignet, da sie über gr<strong>und</strong>legende Analysen nicht hinausgehen. Bei einer<br />
detaillierten Zusammenführung <strong>der</strong> kurzfristigen 13 C- <strong>und</strong> 18 O-Variationen mit den oben<br />
genannten Arbeiten würden sich konsequenterweise immer wie<strong>der</strong> ähnliche <strong>und</strong><br />
unähnliche Zeiträume finden. Als Beispiel seien nur <strong>die</strong> temperatursensitiven (Sommer)<br />
<strong>Jahrringbreiten</strong>chronologien im Tien Shan von GRAYBILL et al. (1992) <strong>und</strong> ESPER et al.